Klappentext:
„Ich muß doch verliebt sein, ich müßte doch das seltsamste Wesen auf Erden sein, wenn ich es nicht wäre – wenigstens ein paar Wochen lang.“
Meine Meinung:
Das nächste Buch von Jane Austen stand schon lange auf meiner Leseliste. Denn „Stolz und Vorurteil“ hatte mich ziemlich begeistert und jetzt wollte ich auch endlich wieder in die Welt des 19. Jahrhunderts zurückkehren. Daher schnappte ich mir ihr Werk „Emma“ und tauchte ein in die Welt von Emma Woodhouse.
Emma Woodhouse ist die Hauptprotagonistin der Geschichte. Sie ist 21 Jahre alt, sehr hübsch, intelligent und kann ganz gut malen und singen. In der Region Highbury gehört sie zum alten Adel und ihrer Familie gehört ein ziemlich großes Anwesen, Hartfield. Seitdem ihre Schwester Isabella John Knightley geheiratet hat, lebt Emma mit ihrem Vater alleine auf Hartfield – denn nun hat sie auch noch irhe Erzieherin Miss Taylor verlassen, weil sie Mr. Weston geheiratet hat. Während Emma den Verlust einer so engen Freundin betrauert, ist es für Emmas Vater, Mr. Woodhouse kaum verständlich, warum Miss Taylor sie verlassen musste.
Emma genießt in dem Ort ein hohes Ansehen. Sie ist eng mit Mr. Knightley, dem Bruder des Mannes ihrer Schwester befreundet, doch ohne Miss Taylor fehlt ihr etwas. Emma rühmt sich zwar, für die Ehe von Mr. Weston und Miss Taylor verantwortlich zu sein, doch nun hat sie dadurch ihre Vertraute verloren. Dann trifft sie jedoch auf Harriet Smith und nimmt sich ihrer an.
Harriet Smith ist ein einfaches Mädchen, von dem man nicht weiß, wer ihre Eltern sind. Sie ist bei weitem nicht so intelligent wie Emma und muss ernst noch die eleganten Umgangsformen lernen. Für Emma kommt sie gerade recht.
Dann beehren noch zwei weitere Besucher die Region: Jane Fairfax, eine Waise, die bei Mrs. und Miss Bates Zuhause ist (und für die Emma nicht besonders viel übrig hat) und Mr. Frank Churchill, der Sohn von Mr. Weston.
Während Emma sich daran macht, einen passenden Ehemann für Harriet Smith zu finden, ist sie selbst davon überzeugt, dass sie niemals heiraten wird. Ihrer Meinung nach ist das für sie nicht notwendig – sie führt Hartfield schon seit ihre Schwester ausgezogen ist, hat genug Geld und Ansehen und muss all das daher nicht von einem Mann abhängig machen.
Die Geschichte dreht sich rund um die Protagonisten von Highbury. Im Fokus stehen vor allen Dingen die alltäglichen Dinge wie Spaziergänge, Bälle oder Besuche von Leuten. Ich fand es wirklich erstaunlich, wie gut die Geschichte funktioniert, obwohl es eigentlich kaum spannende oder aufregende Momente gibt. Stattdessen gibt es manchmal Dialoge, die sich über vier oder fünf Seiten hinwegziehen und ein Porträt zu rahmen wird zu einer überaus wichtigen Angelegenheit. „Emma“ besticht durch diese Einfachheit und durch die strahlende Persönlichkeit der Hauptprotagonistin. Es war für mich sehr erholsam, in diese Welt einzutauchen und der gekonnte und gewitzte Stil von Jane Austen hat es wieder geschafft, mich in den Bann zu ziehen.