Klappentext:
Avery Grambs hat einen Plan: Highschool überleben, Stipendium abgreifen und dann – nichts wie raus hier. Doch all das ist Geschichte, als der Multimilliardär Tobias Hawthorne stirbt und Avery fast sein gesamtes Vermögen hinterlässt. Der Haken daran? Avery hat keine Ahnung, wer der Mann war.
Um ihr Erbe anzutreten, muss Avery in das gigantische Hawthorne House einziehen, wo jeder Raum von der Liebe des alten Mannes zu Rätseln und Geheimnissen zeugt. Ungünstigerweise beherbergt es aber auch dessen gerade frisch enterbte Familie. Allen voran die vier Hawthorne-Enkelsöhne: faszinierend, attraktiv und gefährlich.
Gefangen in dieser schillernden Welt aus Reichtum und Privilegien, muss Avery sich auf ein Spiel aus Intrige und Kalkül einlassen, wenn sie überleben will.
Meine Meinung:
Eigentlich bin ich niemand, der ein besonderes Faible für Thriller hat. Und außerdem bin ich aktuell eigentlich in einer totalen Fantasy-Bubble. Aber das Cover des Buches ist mir schon seit seinem Erscheinen in Erinnerung geblieben und nun habe ich endlich nachgegeben und bin in die Welt der Hawthornes eingestiegen.
Bevor ich das jedoch tat, lernte ich erst einmal Avery kennen. Ihre Mutter ist gestorben, an ihren Vater hat sie keine Erinnerungen und so lebt Avery bei ihrer Stiefschwester Libby, die sie wie eine vollwertige Schwester liebt. Nur Libbys On-Off-Freund Drake macht das Leben der beiden schwer. Und dass die beiden nicht besonders viel Geld zur Verfügung haben.
Um das zu ändern, arbeitet Avery und organisiert nebenbei noch einige illegale Pokerrunden. Zahlen, Muster und Rätsel sind ihre Spezialität und Dinge, die sie bereits seit ihrer Kindheit begleiten. Doch all das nimmt enorme Ausmaße an, als sie aus unersichtlichen Gründen von Grayson Hawthrone vorgeladen wird, um einer Testamentsverlesung beizuwohnen. Und bei dieser wird klar, dass Avery die Hauptbegünstigste ist – und das von einem der reichsten Männer der USA.
Knapp 50 Milliarden Dollar, diverse Häuser, Firmen, Stiftungen und andere Dinge hat ihr Tobias Hawthrone hinterlassen. Das Rätsel dabei? Avery kennt weder Tobias noch seien Familie, die aus den zwei Töchtern von Tobias und den vier Söhnen von einer dieser besteht. Grayson, Nash, Jameson und Xander haben ihr Erbe an Avery verloren und niemand ist besonders gut auf sie zu sprechen.
Für Avery bedeutet das Geld eine unglaubliche Chance. Das, was vorher ihre größte Sorge war, ist nun kein Thema mehr. Doch der Grund, warum sie das Vermögen geerbt hat, ist noch immer unklar. Und so begibt sie sich mit den vier Hawthorne-Enkeln auf die Suche nach den letzten Rätseln von Tobias Hawthorne.
Avery ist eine pragmatische, kalkulierende und realitätsnahe junge Frau. Sie liebt es, Pläne zu machen und kann schwer damit umgehen, wenn jemand ihrer Familie zu nahe tritt. Sie ist mutig und neugierig – manchmal etwas zu neugierig, was sie immer wieder in gefährliche Situationen bringt. Und sie macht sich lieber selbst ein Bild von Menschen, als auf das vorgefertigte Urteil von anderen zu hören. Was dazu führt, dass se jeden der vier berüchtigten und herausfordernden Enkeln genauer kennenlernt.
Die ganze Familie Hawthorne ist besonders, schräg, abgedreht und praktisch ein Genie in irgendetwas. Die Art, wie die vier Enkel aufgewachsen sind, ist sehr anders, als man es kennt und die Herausforderungen, vor denen Tobias sie gestellt hat, haben sie praktisch auf diese letzte Rätselsuche vorbereitet. Nur, dass abgesehen von ihrer Intelligenz, ihrem Charme und ihrem Selbstbewusstsein jedem einzelnen noch ein dunkles Geheimnis anhängt. Und Avery wird schneller in diese verwickelt, als ihr lieb ist.
Neben den Hawthornes liebe ich Max sehr. Sie ist eine unglaublich coole Protagonistin und ich hoffe so sehr, dass man im zweiten Band noch mehr von ihr mitbekommt!
„The Inheritance Games“ hat mich anfangs sehr an „Knives out“ erinnert – die Prämisse ist ähnlich, ebenso der Grundkonflikt, der sich in der Suche nach der Wahrheit wiederfindet. Aber in diesem Buch gibt es mehr Rätsel, mehr Geheimgänge und eine Dunkelheit, die dem Film komplett fehlt. Das fand ich sehr gut, weil sich das Buch so gut selbst behaupten kann, ohne, dass man es zu sehr mit dem Film verbindet.
Sowieso hat mir das ganze Buch insgesamt sehr gut gefallen. Die Kapitel sind relativ kurz, sehr präzise und warten mit immer neuen Rätseln und Hinweisen auf. Ich habe Avery begeistert auf ihrer Spurensuche begleitet und will nun mindestens genauso dringend wie sie wissen, warum sie die Erbin ist.
Lesen, wenn: Ihr eine spannende und rätselhafte Spurensuche unternehmen wollt, um die Wahrheit über eine reiche Familie herauszufinden.
Nicht lesen, wenn: Ihr etwas dagegen habt, wenn ein Buch einer Filmidee ähnelt.