Klappentext:
Carmen Cole erlebt ihren absoluten Albtraum. Kurz vor ihrer Hochzeit erwischt sie ihren Verlobten mit ihrer besten Freundin im Bett. Und es kommt noch schlimmer – er ist auch noch der ortsansässige Superheld! Die Reporterin rächt sich, indem sie ihren Liebsten öffentlich enttarnt. Von da an ist es ihr erklärtes Ziel, die geheimen Identitäten von Superhelden aufzudecken. Und sie ist darin richtig gut. Klar, dass auch die Superschurken Gefallen an ihrer Arbeit finden. Sie zwingen Carmen, sich an die Fersen des heißesten Helden der Stadt zu heften. Und der ist zu allem Überfluss auch noch … nett?
Meine Meinung:
Ich bin eigentlich ein total großer Fan von Jennifer Estep. Und ich habe auch fast alles von ihr gelesen – außer die Reihe „Bigtime“. Ich kann es irgendwie gar nicht so genau formulieren, aber irgendwas hat mich immer davon abgehalten, die Serie anzufangen. Aber nun fiel sie mir doch in die Hände und ich habe mich schließlich geschlagen gegeben.
Die Geschichte beginnt bei einer Hochzeit, die jedoch nicht so läuft wie erwartet. Denn Carmen Cole, ihres Zeichens Reporterin, heiratet an diesem Tag nicht, sondern erwischt ihren Verlobten mit ihrer besten Freundin im Bett. Und dabei deckt sie nicht nur diese Affäre auf, sondern auch noch, dass die beiden jeweils ein Superheld und eine Superschurkin sind – und in diesem Leben sogar Erzfeinde.
Carmen nutzt ihre Wut und rächt sich an den beiden, indem sie sie demaskiert. Denn die unzähligen Superheld*innen und Superschurk*innen, die in allen Städten des Landes leben, verbergen ihre wahre Identität und niemand weiß, wer sich hinter den klangvollen Namen wie Fiera oder Crusher verstecken. Doch genau das ändert sich, denn Carmen schwört, alle Held*innen und Schurk*innen zu enttarnen, um deren Familien einen ähnlichen Schmerz zu ersparen wie den, den sie selbst durchlebt hat. Bis ihre Arbeit schließlich ernste Konsequenzen für einen Helden haben und Carmen alles verliert.
Die Reporterin verschwindet beinahe im Untergrund und versucht mit den Konsequenzen ihrer Taten zurechtzukommen. Doch die Schurk*innen haben sie natürlich nicht vergessen und einige besonders Gewiefte entführen sie und stellen ihr ein Ultimatum: Sie muss die beliebten Fearless Five und insbesondere deren Anführer Striker enttarnen, ansonsten sieht Carmens Leben nicht mehr so rosig aus. Und da die Reporterin an ihrem Leben hängt, aber auch nicht die gleichen Fehler wie früher begehen will, entwickelt sie ihren eigenen Plan und macht sich daran, Striker zu enttarnen. Nur, dass der Superheld auf einmal auch ein Interesse an Carmen entwickelt zu haben scheint…
Carmen ist eine rationale und strategisch denkende Person. Sie kann Dinge gut abwägen und gerät in Gefahrensituation nur selten in einen Panikmodus. Stattdessen analysiert sie lieber, was sie tun kann und wie sie sich retten kann. Außerdem hat sie ein gesundes Selbstbewusstsein, kann sich ihre Fehler eingestehen und trägt am liebsten Shirts mit irgendwelchen Slogans. Das macht sie zu einer taffen und angenehmen Hauptprotagonistin.
Generell ist die Welt einfach cool und rund aufgebaut. Die Held*innen und Schurk*innen sind ein Teil des Alltags und die Kämpfe um die Weltherrschaft ebenso. Es hat ziemlich viel Spaß gemacht, in Bigtimes Treiben einzutauchen, in dem es ebenso darum geht, wer das neuste Kleid trägt und mit wem ausgeht, als auch welche*r Held*in gerade wen bekämpft hat. Diese Normalität und Alltäglichkeit von diesem fantastischen Element hat wirklich Spaß gemacht.
Die Nebenprotagonist*innen rund um Mr. Sage, Fiera, Striker, Hermit, Jasper, Lulu, Frost, Malefica und Scorpion sind gut ausgearbeitet und bestechen durch ihre besonderen Charaktereigenschaften. Sie erfüllen die Rollen der Held*innen, Schurk*innen und Sidekicks wirklich gut und machen zeitgleich auch noch Spaß.
Die Geschichte hat mir auch gut gefallen. Ich habe zwar ebenfalls früh geahnt, wer die Held*innen und Schurk*innen wirklich sind, aber das war für mich nicht weiter schlimm. Das Finale und Carmens Plan waren großartig und zeigen noch einmal mehr, aus welchem Holz die Estep’schen Heldinnen gemacht sind. Wie immer brilliert die Autorin durch großartige Action, Kampfszenen und die ein oder andere knisternde Szene. Ich muss gestehen, dass ich nun gar nicht mehr nachvollziehen kann, warum ich so lange gebraucht habe, um BIgtime zu besuchen – und freue mich schon auf das nächste Abenteuer.
Lesen, wenn: Ihr eine erwachsene Superheld*innen-Story lesen wollt, die es schafft, die Fantasy unglaublich gut in die Realität einzubinden und mit einer taffen Heldin aufwartet.
Nicht lesen, wenn: Ihr etwas gegen klassische Superheld*innen und Schurk*innen habt.