Klappentext:
Als die junge Hexe Emilia ihre Zwillingsschwester Vittoria ermordet vorfindet, bricht für sie eine Welt zusammen. Zutiefst schockiert will sie Rache üben – koste es, was es wolle. Selbst wenn sie dafür verbotene dunkle Magie einsetzen muss, die sie in die Gefahr bringt, von Hexenjägern enttarnt zu werden. Auf ihrer Suche nach dem Mörder trifft Emilia auf Wrath, einen der sieben dämonischen Höllenfürsten, vor denen sie von klein auf gewarnt wurde. Wrath behauptet, auf Emilias Seite zu stehen. Doch kann man einem leibhaftigen Höllenfürsten trauen, selbst wenn er noch so gut aussieht?
Meine Meinung:
Ich bin seit langer Zeit mal wieder einer Buchempfehlung einer Buchbloggerin gefolgt. Nicht, dass ich an dem Buch irgendwie vorbeigekommen wäre – es wird in den sozialen Medien sehr gehypt. Der Klappentext hatte mich zwar nicht vollkommen angesprochen, aber ich war gerne bereit, Emilia kennenzulernen.
Emilie und Vittoria wachsen in Italien auf und leben zwischen dem Restaurant ihrer Familie und dem Hexendasein, das ihnen besondere Kräfte verliehen hat. Doch die Zwillinge nutzen ihre Magie nicht besonders oft und wandeln dann auf den Pfaden der weißen Magie, die Kerzen, Tränke und ähnliches beinhaltet.
Das Wissen über die Hexen und die anderen, dunklen Wesen, stammt von ihrer Nonna. Diese sieht überall Dämonen und trichtert den Mädchen seit ihrer Kindheit an, dass sie sich unbedingt vor den Wicked in Acht nehmen müssen. Diese Dämonen regieren in der Hölle über ein Haus und dienen dem Teufel.
Vittoria und Emilia nehmen das Gerede über Dämonen nicht weiter ernst, doch es wird bittere Realität, als Vittoria umgebracht wird und Emilia an dem Tatort auf einen der Höllenprinzen trifft. In Emilie entbrennt die Rachsucht, die Mörder ihrer Schwester zur Strecke zu bringen und während sie den Höllenprinzen Wrath dafür nutzt, an Informationen zu gelangen, muss sie sich eingestehen, dass die Wicked sehr wohl real sind und dass ihre ganze Familie und alle Hexen in Gefahr sind. Emilia muss sich fragen, wie düster der Pfad sein wird, den sie bereit ist, zu gehen, um Rache für ihre Schwester zu üben.
Emilia ist die Vorsichtigere der beiden Schwestern. Sie liebt das Restaurant ihrer Familie und hält sich an die Regeln, die ihre Nonna aufgestellt hat: Immer ihr Schutzamulett tragen und sich nicht auf die Dämonen einlassen. Vittoria dagegen ist der Freigeist und Wirbelwind, der doch mehr Geheimnisse hat, als Emilia anfangs gedacht hat.
Außerdem ist Emilia eher ruhig, hilft den Armen und ist sanftmütig. Doch mit dem Mord an ihrer Schwester verändert sich das – sie weiß, dass sie jemand anderes sein muss, um Rache zu üben und sie dehnt die Grenzen ihres Moralkodes aus.
Das Setting in Italien hat mir sehr gut gefallen. Gerade die Bande der Familie waren deutlich zu spüren und ich mochte die Vorstellung des kleinen italienischen Ortes sehr, an den jeder gefühlt jeden kennt.
Da das Buch auch mit einem „Enemies-to-Lovers-Trope“ beworben wurde, hatte ich eigentlich eine gute Vorstellung davon, was passieren würde. Umso überraschter – und auch begeisterter – war ich, als sich das dann doch anders entwickelte, als erwartet. Ich bin ein großer Fan von Emilias Entwicklung und hoffe sehr, dass sie ihre neue Position so nutzen kann, wie sie es hofft.
Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Der Schreibstil ist schön fließend und fängt die Atmosphäre gut ein. Anfangs konnte ich mich nicht ganz in die Welt von Emilia und Wrath fallen lassen, doch das änderte sich schnell und ich konnte mich von der Geschichte nicht losreißen, weil sie so anders war, als erwartet. Der Autorin gelingt mit diesem Buch der spannende Auftakt einer Dämone/Hexen-Reihe, die einiges an Dunkelheit beinhaltet.
Lesen, wenn: Ihr bereit seid, Emilia bei ihren Racheplänen zu begleiten und euch auf Dämonen einlassen könnt.
Nicht lesen, wenn: Ihr eine klassische „Enemie-to-Lovers“-Geschichte erwartet.
