Klappentext:
Erins Lippen sind gefährlich. Denn sie ist keine normale Studentin am Ivy Hall College: Sie ist eine Rachegöttin im Dienst von Hades – und dazu verdammt, jungen Männern mit einem Kuss die Seele zu stehlen. Niemals darf sie sich verlieben, das ist Erins wichtigste Regel. Bis sie auf einer Verbindungsparty Arden begegnet und plötzlich alles anders ist. Ardens Nähe, seine Blicke, seine zufälligen Berührungen wecken Gefühle in Erin, die sie nicht empfinden darf. Denn ein einziger Kuss würde sein Schicksal besiegeln …
Meine Meinung:
Dieses wunderschöne Cover hat mich im Alleingang davon überzeugt, dass ich die Geschichte von Alana Falk unbedingt lesen muss. Ich hatte den Klappentext zwar auch schonmal irgendwann gelesen, aber das war nun gar nicht mehr nötig. Da sieht man also mal wieder, wie viel Macht ein tolles Cover über mich hat.
Die Geschichte spielt sich am Ivy Hall College ab. Dieses College ist so amerikanisch, wie ich es mir vorstellen kann: Es gibt unzählige Verbindungshäuser (und jeder scheint in irgendeinem davon zu sein), es gibt Verbindungspartys und dann diese typischen Mädchen, die zu den schönsten des ganzen Campus gehören. Es gibt tolle Bibliotheken und immer wieder kleine Snackwagen und Kaffeestände.
Die Hauptprotagonistin der Geschichte, Erin, studiert an dem College Game Design. Allein das fand ich schon total cool, denn das ist meiner Meinung nach etwas Neues und Ungewöhnliches.
Erin wohnt ebenfalls in einem Verbindungshaus und hat nette Mitbewohner. Bei allen anderen Studenten gilt diese Verbindung als die langweiligste am ganzen Campus und das ist Erin und den anderen auch ganz recht – denn aufzufallen, wäre vermutlich ihr Untergang.
Erin und ihre Verbindungsleute sind alle Rachegöttinnen / Rachegötter. Sie arbeiten im Auftrag von Hades persönlich und bestrafen die Menschen. Dafür haben sie eine ziemlich einprägsame Methode: Sie müssen einen Menschen küssen und rauben ihm damit die Seele. Der Mensch ist von da an nicht mehr zu besonderen Gefühlen fähig und wird sein Leben eher abspulen, als es wirklich zu leben.
Der Haken an der ganzen Sache? Dieser Kuss muss innerhalb von sieben Tagen einmal ausgeführt werden und ein schmerzhaftes Tattoo erinnert die Rachegöttinnen daran.
Schnell wird klar, dass es kaum eine*n Rachegott/-göttin gibt, dem/die diese Aufgabe liegt. Jede*r von ihnen hat einen Handel mit Hades geschlossen, als er/sie in einer schwierigen Situation war. Auch bei Erin ist das so und sie plagt der Gedanke, dass Hades sie ausgenutzt hat, um sie in diesen Pakt zu zwingen.
Doch Erin versucht, das Beste daraus zu machen, indem sie sich immer ganz gezielt ihre Opfer aussucht: Sie versucht nur den Menschen die Seele zu rauben, die irgendwie gewalttätig und generell schlechte Menschen sind. Das klappt so weit ganz gut, bis sie schließlich auf Arden trifft.
Arden studiert ebenfalls am Ivy Hall College und scheint so ganz anders zu sein als jedes andere männliche Wesen, das Erin bisher getroffen hat. Irgendwie gelingt es ihm, sich in Erins Gedanken zu schleichen und zum ersten Mal seit einigen Jahren stellt sie ihren Pakt mit Hades infrage.
Dass Erin bisher nie gegen diesen Pakt rebelliert hat, hat zwei wichtige Gründe, für die sie alles tun würde. (Da ich nicht spoilern will, kann ich dazu nichts weiter ausführen.) Doch mit Arden in ihrem Leben scheint es auf einmal neue Möglichkeiten zu geben und Erin versucht herauszufinden, was genau es mit Hades und ihrer Abmachung eigentlich auf sich hat.
Die Geschichte entwickelt sich fließend und man lernt dabei immer mehr von Arden und Erin kennen. Erin ist eine impulsive, sehr leidenschaftliche Person, die alles für die tun würde, die sie liebt. Sie fällt Entscheidungen mit den Herzen und denkt manchmal erst danach über die Konsequenzen nach. Ihr großes Herz und ihre Schlagfertigkeit bringen Arden dazu, sie nicht mehr vergessen zu können.
Arden scheint wirklich einfach nur ein Traumtyp zu sein. Er ist empathisch, hilfsbereit und will immer dafür sorgen, dass es allen gutgeht. Er ist zudem sehr loyal und mutig. Doch auch Arden schleppt einige Päckchen mit sich herum, die erst nach und nach aufgedeckt werden.
Ich liebe Geschichten über Götter und Göttinnen und war begeistert, nun etwas über die Erinnyen zu lesen! Mitzuverfolgen, wie Erin beginnt, Dinge zu hinterfragen und für sich einzustehen, hat unglaublich viel Spaß gemacht. Ich habe sehr mitgezittert, ob sie irgendwann an den Punkt kommt, an dem sie zu viel riskiert und alles verliert.
Und dann dieses Ende und diese Auflösung! Das habe ich nicht kommen sehen und war absolut begeistert davon. Sehr unerwartet und stark hat die Geschichte einen ganz neuen Twist bekommen und ich kann es kaum abwarten, den nächsten Band zu lesen.
Zusammenfassend bleibt nur zu sagen, dass Alana Falk mit „Cursed Kiss“ ein großartiger Auftakt gelungen ist. Die Geschichte fließt wunderbar dahin, die Protagonisten sind gut ausgearbeitet und man lernt immer mehr über sie kennen. Die Macht und die Präsenz der Götter wurde wunderbar mit eingearbeitet und ich hoffe, im nächsten Band noch mehr von ihnen zu lesen.
Lesen, wenn: Ihr mal wieder Lust auf eine tolle Geschichte rund um griechische Götter habt. Macht euch gefasst auf einen einzigartigen Einblick in das Leben einer Rachegöttin wider Willen.
Nicht lesen, wenn: Ihr etwas gegen die griechische Götterkultur habt.