Klappentext:
Die Gesichtslosen sind zurück und das Ende der Welt naht. Der Widerstand um Tanith Low und Temper Fray kämpft auf verlorenem Posten und was Auger Darkly, der Auserwählte, vorhat, wissen die Götter…
Meine Meinung:
Ich liebe es sehr, dass man die Uhr danach stellen kann, dass es im November einen neuen Band von Skulduggery Pleasant gibt! Und zum Glück hat mich Derek Landy auch in diesem Jahr nicht enttäuscht und ich machte mich auf ins fünfzehnte (!) Abenteuer von Walküre und Skulduggery.
Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zu den vorherigen Bänden!
Ich nahm mir die Zeit, noch einmal die letzten Seiten vom vierzehnten Band zu lesen und so gelang es mir relativ gut, wieder in die Geschichte einzusteigen. Trotzdem war ich nicht auf den Gemütszustand vorbereitet, in dem sich Walküre befindet: Denn durch sie sind die Geschichtslosen wieder in die Welt zurückgekehrt und Walküre findet das ziemlich prima. Sie wird als die Mutter und das Kind der Gesichtslosen verehrt, ist ziemlich dicke mit Damocles Creed – Oberster Magier und Anführer der Glaubensgemeinschaft – und liebt die Gesichtslosen wie es eine Mutter tun würde. Dass diese uralten und mächtigen Götter aber eigentlich ihre Todfeinde sind, verdrängt Walküre und ist überzeugt, dass sie das Paradies auf Erden einläuten werden.
Die meisten ihrer Freunde haben sich deswegen von ihr abgewandt und nur Skulduggery steht ihr noch zur Seite, auch, wenn er ihren Glauben nicht teilt. Aber Walküre und ihn verbindet ein Band, das nicht einmal das zerstören kann und so arbeiten sie weiterhin als Schlichter und versuchen, die Bürgerinnen und Bürger von Roarhaven zu beschützen.
Denn nicht nur die Gesichtslosen stehen in der Gegend rum, Obsidian ist ebenfalls umtriebig. Einst war er Auger, der Auserwählte, doch durch die Obsidian-Klinge ist er nun zu etwas anderem geworden und vertreibt seine Zeit damit, gefühlt wahllos Leute umzubringen. Doch dahinter steckt ein Plan, dem Walküre und Skulduggery nur langsam auf die Schliche kommen.
Dass sie ihn aufhalten müssen, wissen sie jedoch – und sind bereit sich mit alten Feinden und Verbündeten auseinanderzusetzen, um Obsidian aufzuhalten.
Omen ist dagegen fest davon überzeugt, dass Auger noch in Obsidian steckt, doch er hat kaum Zeit, irgendjemanden davon zu überzeugen. Denn an der Corraval-Schule werden neue Saiten aufgezogen und das strenge Regime, das Damocles in Roarhaven führt, greift nun auch dort. Wer nicht an die Gesichtslosen glaubt, ist eine Gefahr und die Zustände werden immer beängstigender. Nun muss Omen doch entscheiden, wie viel eines Helden in ihm steckt.
Zeitgleich bemüht sich Sebastian darum, Darquise aus den Fängen von Damocles zu retten. Tanith und der Widerstand kämpfen gegen die Gesichtslosen und der amerikanische Präsident ist kurz davor, einen Krieg mit den Zauber*innen vom Zaun zu brechen – in der Welt ist also wieder einmal allerhand los!
Walküre gehört für mich zu einer der interessantesten Protagonistinnen, die ich je kennengelernt habe. In diesem Teil geht es jedoch nicht so sehr um ihr Inneres und ihre persönliche Entwicklung, sondern mehr um die äußeren Zustände. Doch das hat auch gut funktioniert, weil man Walküre nun schon so lange kennt, dass man weiß, wer sie ist. Ihre Verbindung zu den Gesichtslosen war dennoch spannend und hat sie vor eine ganz neue Herausforderung gestellt.
Omen ist in diesem Band über sich selbst hinaus gewachsen und wahrlich nicht mehr der unbeholfene zweite Sohn. Ich habe es geliebt, wie er für sich selbst eingestanden ist und bewundere seinen Mut und sein Moralverständnis.
Tanith Low, Skulduggery, Temper Fray, China Sorrows, Kierre, Sebastian, Militsa, Allison, Fletcher und all die anderen Protagonist*innen sind für mich das Herz dieser Welt. Sie sind alle sehr einzigartig, zeichnen sich durch besondere Details aus und ich möchte keinen von ihnen missen!
Der fünfzehnte Band hat es erneut geschafft – ich konnte mich gar nicht von ihm lösen. In dem Buch war so viel los, dass ich noch immer dabei bin, das alles zu sortieren. Ich glaube, so viel ist tatsächlich bisher noch nie passiert – aber ich fand es auch gut, weil so nun einige offene Fäden zusammengeführt wurden, die uns schon ein paar Bücher lang begleiten.
Derek Landy beweist erneut, dass er ein Meister von verrückten und fantastischen Ideen ist und er erschafft erneut Plottwists und Weltenkonstrukte, die ich mir nicht im Traum hätte ausdenken können. Mit dem gewohnt fließenden, witzigen und ironischen Schreibstil erzählt er ein neues Abenteuer von Walküre und Skulduggery und ich werde es einfach nicht leid, von ihnen zu lesen. Obwohl ich sehr darauf hoffe, dass es einen weiteren Band geben wird, so wäre dieser auch ein möglicher Abschluss, mit dem ich leben könnte – aber lasst uns hoffen, dass wir erneut zurückkehren können!
Lesen, wenn: Ihr erfahren wollt, ob die Gesichtslosen tatsächlich nur missverstanden Götter sind oder ob der Widerstand Walküre retten kann.
Nicht lesen, wenn: Ihr die Serie nicht kennt.