Anyone (Dunbridge Academy 2) von Sarah Sprinz

Anyone von Sarah Sprinz

Hintergrundinfos:

Titel: Anyone

Untertitel: Dunbridge Academy

Autorin: Sarah Sprinz

Seitenzahl: 464 Seiten

Verlag: Lyx

Erscheinungsdatum: 25.05.2022

Klappentext:

Charles Sinclair ist Victoria Belhaven-Wynfords bester Freund. Seit der fünften Klasse ist er derjenige, dem Tori sich anvertrauen kann. Nur von den Bauchschmerzen, die einfach nicht verschwinden wollen, seit sie ihren Schwarm Valentine datet, kann sie ihm nicht erzählen. Unterbewusst spürt Tori, dass es nicht Liebe ist, was Valentine und sie verbindet – anders als bei ihrem besten Freund. Doch Sinclairs Aufmerksamkeit gehört ihrer Mitschülerin Eleanor, an deren Seite er bei der alljährlichen Theateraufführung der Dunbridge Academy als Romeo auf der Bühne stehen wird. Nicht, dass es Tori etwas ausmachen würde. Wäre sie nicht diejenige, die in der Drehbuch-AG nun auch noch höchstpersönlich die Liebesgeschichte für ihn und seine Julia schreiben soll …

 

Meine Meinung:

Ich habe mich sehr darauf gefreut, wieder in die Dunbridge Academy zurückzukehren. Und dieses Mal mehr über Tori und Sinclair zu erfahren!

Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zum ersten Band!

Wieder die ehrwürdigen Hallen der Dunbridge zu betreten, hat sich wirklich gut angefühlt. Der Ort ist für mich mit vielen positiven Gefühlen besetzt und ich habe mich gefreut, die Protagonist*innen wiederzutreffen.

Emma, Henry, Charles, Tori und all die anderen sind mittlerweile in der elften Klasse und langsam wird’s ernst für die Clique. Doch bevor sie sich darum kümmern müssen, wo sie studieren wollen und was sie mit dem Rest ihres Lebens anfangen möchten, steht ein neues Schuljahr und vor allen Dingen auch eine neue Theaterproduktion auf dem Plan.

Doch das ist nicht die einzige Herausforderung, mit der Charles und Tori kämpfen. Denn Tori datet Valentine Ward, den Captain der Rugbymannschaft. Und das ist aus verschiedenen Gründen für Charles eine Zerreißprobe, denn er ist seit der siebten Klasse in seine beste Freundin Tori verliebt. Und nun zu sehen, wie sie mit Valentine herumhängt und sich immer weiter von ihm entfernt, trifft Charles immer mehr. Und während er versucht, irgendwie einen Weg zu finden, um weiterhin zu Tori durchzudringen, muss er sich fragen, wo sich dieser verdammte Mut versteckt, der ihm gestatten würde, ihr seine Gefühle zu gestehen.

Tori geht es ähnlich wie Charles – und das ist durchaus die Ironie an der ganzen Sache. Seit der siebten Klasse ist sie in ihn verliebt, aber sie ist sich ziemlich sicher, dass er ihre Gefühle nicht erwidert. Und als Valentine anfängt, ihr Aufmerksamkeit zu schenken, fühlt Tori sich gesehen und begehrt. Die Anzeichen dafür, dass das irgendwie nicht die Art von Beziehung ist, die richtig und gut ist, übersieht sie, bis es langsam immer schwieriger wird.

Neben dem Gefühlschaos von Tori und Charles steht auch noch die Aufführung von „Romeo und Julia“ an. Und Charles spielt Romeo, der mit einer gutaussehenden und begehrten Schülerin das Liebespaar darstellen soll. Immer mehr Verwicklungen ergeben sich, bis niemand mehr so richtig zu wissen scheint, wer hier eigentlich auf wen steht.

Tori ist eine tolle Protagonistin. Sie hat klare feministische Überzeugungen und steht für die ein, ist ein Buch-Nerd und kümmert sich um ihre Freunde. Nur wenn es um sie selbst geht, vergisst sie all das, von dem sie weiß, dass es wichtig ist. Mitzuerleben, wie sie sich immer wieder zurückzieht und leiser wird, war unglaublich gut geschrieben und so echt und nachvollziehbar, dass ich mich total gut hineinversetzen konnte. Ich kenne das Gefühl der Ohnmacht und Wehrlosigkeit und die Scham darüber, dass man so gewesen ist zu gut und finde, dass das hier toll umgesetzt wurde.

Charles ist ebenso nachvollziehbar. Er ist fürsorglich, loyal und echt, weil er es einfach nicht auf die Reihe bringt, Tori zu sagen, was er fühlt. Und das ist total gut, weil ich auch dieses Gefühl nachvollziehen kann. Wie oft hat der Mut schon an entsprechender Stelle gefehlt? Zu sehen, wie er einfach damit kämpft, zu entscheiden, welches Risiko er eingehen kann, war sehr stark.

Ich glaube, insgesamt hat mir dieser Band sogar noch besser gefallen als der erste. Tori und Charles sind klasse Protagonist*innen, die unglaublich lebensnah sind. Ihre Probleme sind Probleme, die ich kenne und in die man sich toll reinversetzen kann. Dazu dann noch das Leben in der Academy, die Freundschaft zu Henry und Emma und die Mitternachtspartys machen das Buch wirklich rund. Dank dem angenehmen und flüssigen Schreibstil der Autorin fließt die Geschichte wirklich nur so dahin und offenbart all das, womit sich junge Erwachsene herumschlagen müssen. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass ich mir gewünscht hätte, mehr von Toris Buchliebe mitzubekommen – das war an vielen Stellen mehr Show als Tell. Aber das ist wirklich nur eine kleine Anmerkung.

Ich habe es genossen, wieder in der Dunbridge zu sein und bin sehr gespannt, was im dritten Band so passieren wird!

 

Lesen, wenn: Ihr Tori und Charles dabei begleiten wollt, wie sie versuchen, zu erkennen, was es heißt, mit dem richtigen Menschen in einer Beziehung zu sein.

Nicht lesen, wenn: Ihr nicht auf romantische Storys steht.

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