Zepter aus Licht (AtlantisChroniken 1) von Marah Woolf

Zepter aus Licht von Marah Woolf

Hintergrundinfos:

Titel: Zepter aus Licht

Untertitel: AtlantisChroniken

Autorin: Marah Woolf

Seitenzahl: 560 Seiten

Verlag: Selfpublished

Erscheinungsdatum: 01.06.2021

Klappentext:

Mein Name ist Nefertari de Vesci, ich bin vierundzwanzig Jahre alt, mein Job ist es, gestohlene Kunstgegenstände wiederzubeschaffen, und darin bin ich verdammt gut. Doch ich arbeite nur mit meinem Bruder Malachi, dem Earl of Mandeville, zusammen und wir entscheiden, was wir suchen. Jedenfalls war das so, bis Azrael aufgetaucht ist. Der arrogante Engel verlangt, dass ich das Zepter aus Licht suche – das Insigne der Macht wurde von den Unsterblichen gerettet, als Atlantis vor fast zwölftausend Jahren unterging. Ich würde ablehnen, wenn der Engel mich nicht erpressen würde – und zwar mit dem Leben meines todkranken Bruders. Nur wenn ich das Zepter rechtzeitig finde, wird Azrael dessen Seele nicht mit ins Totenreich nehmen. Der Idiot weiß, dass ich alles für Malachi tun würde. Doch er unterschätzt mich: Denn es gibt nichts, was ich nicht finde.

Meine Meinung:

Eine Garantin für gute Fantasy – und spannende Mythologie in derer – ist Marah Woolf. Und da ich ein wenig verzweifelt auf der Suche nach einer derartigen Geschichte war, überlegte ich nicht lange und griff zum ersten Band der „AtlantisChroniken“.

Relativ schnell wird klar, dass es sich dabei nicht um eine Geschichte unter dem Wasser handelt, sondern eher um eine Art moderne Lara Croft, die den Namen Nefertari de Vesci trägt. Nefertari, oder Taris, sucht Kunstschätze aller Art, die verschwunden sind. Ihr Ruf und der ihres Bruders Malachi genießt hohes Ansehen und so lassen sie sich ihre Aufträge gut bezahlen. Das Geld können sie auch gut gebrauchen, denn Malachi ist sehr krank und seine Behandlung frisst viel Geld. Dass er trotzdem vermutlich in naher Zukunft sterben wird und Taris damit alleine zurücklässt, kann die junge Frau kaum akzeptieren. Daher ist es auch kaum verwunderlich, dass sie sich auf einen Deal mit einem Unsterblichen einlässt.

Azrael ist ein Engel und gehört zu jenen, die einst auf Atlantis gelebt haben. Das waren neben Engel noch ägyptische Götter*innen, Dschinne und einige andere unsterbliche Wesen. Doch seit dem Untergang von Atlantis, der mit einem Krieg zwischen Seth und den anderen zusammenhängt, sind diese Wesen von ihrer Heimat verbannt und suchen händeringend das Zepter aus Licht, das ihnen helfen soll, wieder nach Atlantis zurückzukehren. Doch da sie es bisher nicht finden konnten, wollen sie nun, dass Taris das übernimmt.

Als Azrael anbietet, die Seele ihres Bruders nicht aus seinem Körper zu holen, wenn sie das Zepter findet, ist Taris sofort dabei, dem arroganten Engel zu helfen. Und daraufhin beginnt eine wilde Jagd durch die halbe Welt, bei der sie auf andere Götter und dunkle Geheimnisse stoßen.

Taris ist eine sehr willensstarke und bestimmte junge Frau. Sie ist nicht unbedingt ein Charmebolzen und ich kann mir vorstellen, dass einige nicht unbedingt mit ihr warm werden. Doch ich habe es genossen, jemanden kennenzulernen, der so viele Ecken und Kanten hat, so klug ist und einfach alles für ihren Bruder tun würde. Sie ist nicht perfekt, aber das macht sie umso spannender.

Azrael hat in Taris schnell eine Person auf Augenhöhe gefunden, die scheinbar keine Angst vor ihm hat und ihm nichts durchgehen lässt. Das ist gar nicht so verkehrt, denn durch sie kann er etwas auf den Boden der Tatsachen zurückkehren und sich dem stellen, was vor tausenden von Jahren in Atlantis passiert ist. Ich fand es schön zu sehen, wie er mit der Zeit weicher wurde und bin gespannt, wie er nun weiter mit Taris umgehen wird.

Insgesamt war das Setting ziemlich cool und kam mir wirklich wie ein Abenteuerfilm in einem Buch vor. Da gab es die mysteriösen Geheimnisse, Fallen in den Rätseln und uralte Überlieferungen, die übersetzt werden müssen. Man gebe noch einen Schuss ägyptische Mythologie hinzu und hat praktisch das Buch. Neben der Spannung zwischen Taris und Az hat mich vor allen Dingen die Beziehungen zwischen ihren besonderen Bezugspersonen bezaubert.

Ich hatte allerdings ein wenig Schwierigkeiten mit dem gesamten geschichtlichen und mythischen Kram. Ich würde schon von mir sagen, dass ich gewisse Grundkenntnisse über die ägyptischen Gottheiten habe, aber das wurde nun gehörige auf die Probe gestellt. Als dann auch noch Salomon, Mose und einige Ramsesse dazu kamen, hatte ich manchmal Schwierigkeiten, dem zu folgen. Ebenso waren einige Lösungswege zu den Rätseln nicht immer nachvollziehbar. Doch davon abgesehen, hat mich die Geschichte toll unterhalten und ich werde mich auf jeden Fall auf den zweiten Band stürzen!

 

Lesen, wenn: Ihr Lust auf eine Schatzsuche á la Lara Croft oder Indiana Jones habt.

Nicht lesen, wenn: Ihr gar keine Ahnung von der ägyptischen Mythologie und Geschichte habt – dann könnte euch das ganze etwas überfordern.

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