Klappentext:
Siege haben ihren Preis! Das weiß die rote Blitzwerferin Mare nur allzu gut seit dem Verrat durch Prinz Cal. Umso klarer ist ihr Ziel: Sie wird das Königreich umstürzen und den versklavten Roten und verfolgten Neublütern ein Leben in Freiheit sichern. Die Silber-Herrschaft muss enden!
Doch König Maven hält mit aller Gewalt an der Krone fest. Um sie ihm zu entreißen, braucht es ein neues Bündnis: Rebellen der Scharlachroten Garde, Armeen aus dem Nachbarland – und die abtrünnigen Silber-Häuser unter Cals Führung. Aber kann Mare mit einem Prinzen kämpfen, der eigene Ziele verfolgt? Und wird der Sturm, den sie beide entfesseln, mehr zerbrechen als die alte Ordnung? Ihre Liebe, ihr Land – ihr Leben?
Meine Meinung:
Da lag er nun vor mir, der vierte und damit abschließende Band der Serie rund um Mare und Cal. Die ersten drei Bücher hatte ich vor ein paar Jahren schonmal gelesen, doch leider den vierten nie geschafft. Nun galt es also auch für mich wieder, nicht zu wissen, was mich erwarten würde.
Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zu den vorherigen Büchern!
Ich muss auch sagen, dass ich sehr froh bin, alle Bücher direkt davor noch einmal gelesen zu haben. Denn wie auch zuvor startet Victoria Aveyard das Buch genau an der Stelle, an der der dritte Band aufhörte. Einen guten Rückblick gab es nur bedingt, daher würde ich jedem empfehlen, die Bücher hintereinander wegzulesen.
Und das war ein spannendes Ende im dritten: Cal hat sich für seine Krone und gegen Mare entschieden. Und Mare hat sich für die Scharlachrote Garde und gegen Cal entschieden. Obwohl die Blitzwerferin die gegenseitige Entscheidung irgendwie nachvollziehen kann, schmerzt der Verrat doch immens.
Doch nicht nur für Mare bedeutet Cals Entscheidung, wieder der König zu werden, einige Umstellungen. Auch Evangelina sieht nun eine neue Zukunft am Horizont, und zwar als Cals Königin. Genau so hat es ihr Vater, der König der Riftzone entschieden und damit mal wieder über Evangelina und ihr Leben bestimmt. Für die Silberne, die in Elane Haven eigentlich ihre Geliebte gefunden hat, wird es immer schwerer, diesen Ansprüchen gerecht zu werden.
Noch sind Cal, die Scharlachrote Garde und Montfort vereint und reisen nach Montfort, um dort um weitere Truppen zu bitten. Doch sie sind nicht die einzigen, die sich für die nächste Schlacht vorbereiten – auch Maven und Iris planen ihre Schritte, allerdings eher unabhängig voneinander. Während Maven um nichts in der Welt seine Krone und seinen Thron aufgeben will, intrigiert die Lakeländer-Prinzessin langsam und stetig gegen ihn und verfolgt ihre eigenen Pläne, die den Sieg der Lakelands über Norta bedeuten würden. Mehr als zuvor spielt jeder in diesem Band sein eigenes Spiel und versucht, für sich selbst das beste Ziel zu erreichen.
Mare ist deutlich ruhiger und gesetzter geworden, als in den vorherigen Bänden. Gerade zu Cameron und Kilorn hat sie ein tolles Verhältnis. Sie verspürt noch immer die Wut auf die Silbernen, doch diese ist nicht mehr so extrem. Zudem kontrolliert sie ihre Macht immer besser und hat gelernt, auf andere zu vertrauen. Mehr denn je ist ihre Familie für sie wichtig und ich fand es toll zu sehen, wie sie sich dahin entwickelt hat.
Auch ihr Verhältnis zu Cal ist ruhiger geworden und nicht mehr so angespannt. Ich fand es schön, wie deutlich wurde, dass die beiden nicht so richtig voneinander losgekommen – egal, wie sehr sie sich bemühen.
Evangelinas Sicht ist bald zu meiner liebsten geworden und die Entwicklung, die die silberne Prinzessin durchgemacht hat, ist ebenso frappierend wie nachvollziehbar. Obwohl ich sie und ihren Bruder Ptolemäus für die Verbrechen und die Verletzungen, die sie Mare und ihrer Familie zugefügt haben, eigentlich nicht mag, ist es mir schwergefallen, diese Abneigung aufrechtzuerhalten. Großartig war zudem, sie mit ihrer unbändigen Macht agieren zu sehen!
Iris stellt eine weitere Unbekannte in dem Buch dar und erst nach und nach konnte ich die Lakeländerprinzessin so wirklich fassen. Sie ist auf jeden Fall sehr gut in dem Spiel des Hofes und besitzt ein außerordentlich gutes Verständnis für Strategien und Notwendigkeiten.
Mavens und Cals Kapitel waren ebenfalls neu für mich und boten noch einmal einen ganz neuen Einblick in die Gedanken der Calore-Brüder. Besonders interessant fand ich, durch ihre Augen Mare zu sehen und den jeweils anderen Bruder. Das hat den Protagonisten definitiv eine neue Tiefe verliehen.
Mit „Wütender Sturm“ beende ich die Reihe von Victoria Aveyard und bin froh, dass ich noch einmal die Reise nach Norta gewagt habe. Ich wurde mit einer starken Reihe belohnt, die eher düster ist und voller Magie, Macht und Liebe steckt. Die einzelnen Protagonisten zu begleiten und ihre Entwicklung mitanzusehen, hat unglaublich viel Spaß gemacht. Die Actionszenen, der Aufbau der Welt und die Formen der Magie haben mich begeistert und ich könnte mir vorstellen, in ein paar Jahren mal wieder in diese Welt zurückzukehren.
Lesen, wenn: Ihr herausfinden wollt, ob die Rebellion der Roten in Norta gelingen wird.
Nicht lesen, wenn: Ihr die vorherigen Bände nicht gelesen habt.