Klappentext:
In dieser Welt sterben Königinnen jung.
Dunkelheit. Das Gefühl, zu fallen. Und dann: nichts.
Eben noch stand Mailin in ihrer irischen Heimatstadt, plötzlich wacht sie in einer anderen Welt auf. Hier, im Königreich Lyaskye, trachtet ihr alles und jeder nach dem Leben – nicht nur der mysteriöse Fremde, der Mailin aus einer tödlichen Falle rettet. Der so gefährlich wirkt und sie dennoch beschützt. Und der ihr nicht verrät, wer er in Wahrheit ist. Erst, als er sie zum Königshof bringt, erkennt Mailin, dass sie aus einem ganz bestimmten Grund in Lyaskye ist: Sie soll Königin werden. Und das ist in dieser Welt ein Todesurteil.
Meine Meinung:
Das Cover war definitiv der Grund, warum ich dieses Buch unglaublich gerne lesen wollte. Dass es zudem auf gefühlt allen Bookstagram-Kanälen besprochen wird oder mich in meiner Lieblingsbuchhandlung jedes Mal angelacht hat, mag diese Entscheidung noch unterstützt haben. Denn der Klappentext ist zwar gut, hätte mich aber so nicht von sich überzeugt. Wenn da nicht das tolle Cover gewesen wäre.
Ich bin froh, dass ich endlich die Gelegenheit bekommen habe, das Buch zu lesen. Zugegebenermaßen viel es mir anfangs eher schwer, mich einzufinden: Ein Mädchen aus unserer Welt, das natürlich Kampfsport macht und dann plötzlich in einer fremden Welt aufwacht? Die Basics erinnern mitunter an die Serie „Laura“ von Peter Freund, und die ist nun schon etwas älter.
Mailin zeigt jedoch schon von Anfang an gewisse Eigenheiten als Protagonistin: Ihre unerschütterliche Liebe zu ihrer Schwester Vicky, die im Koma liegt. Ihre nur allzu menschlichen Aktionen und Reaktionen, als sie in Lyaskye landet. Die Wut, Angst und Liebe zeichnen diese Protagonistin auf jeden Fall extrem aus.
Fast wieder etwas zu schnell akzeptiert sie, dass sie in einer Art anderen Dimension gelandet ist. Der Plan, wie sie wieder in ihre Welt zurückkommen kann, wirkte mir etwas zu wackelig und konstruiert – das scheint Mailin selbst zu merken, als sie schließlich zur genaueren Handlung gezwungen worden ist. Aber glücklicherweise nimmt die Geschichte eine unvorhergesehene Wendung und ihre Rückkehr muss nun unter anderen Umständen betrachtet werden.
Die Erklärungen, wie genau die Welt aufgebaut ist, was es mit der Magie auf sich hat, wie gefährlich all die magischen Wesen und auch Lyaskye sind, kam für mich meistens unzureichend. Ich hätte mir ab und an gerne einen etwas tieferen Einblick in die Geschicke der Welt gewünscht, die Jennifer Benkau erschaffen hat.
Protagonisten wie Nathaniel oder auch Peter haben mir gut gefallen, aber ich hätte mir bei beiden ebenfalls mehr Einblick gewünscht. Gerade einer der Beiden – ohne nun genau zu sagen, wer – erschien mir mitunter zu glatt.
Der Antagonist des Buches wird nicht von Anfang an klar und kristallisiert sich erst mehr und mehr heraus. Aber gerade da hätte an dem entsprechenden Punkt auch mehr von diesem Protagonisten kommen müssen – ich hätte gerne mehr über seine genauen Motive, seine Handlungsweisen und Gedanken erfahren. Das ging in einigen Zeitsprüngen leider unter.
Der Handlungsstrang hat mir ziemlich gut gefallen. Der Bruch, der ungefähr in der Hälfte auftritt, war unerwartet und hat der Geschichte eine neue Dynamik gegeben und dafür gesorgt, dass ich nicht mehr aufhören wollte, zu lesen. Gerade im letzten Drittel musste ich als Leserin allerdings sehr aufmerksam sein, um die jeweiligen Interessen der Protagonisten zu verstehen und damit auch nachvollziehen zu können, warum sie so handeln, wie sie handeln.
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass „One True Queen: Von Sternen gekrönt“ von Jennifer Benkau mit einem tollen Cover und einem guten Plot aufwartet. Sowohl die magische Welt als auch einige Protagonisten könnten noch etwas mehr Tiefe vertragen, was sich aber möglicherweise im zweiten Band erfüllen wird. Ich hoffe es auf jeden Fall sehr.
Lesen, wenn: Ihr Mailin nach Lyasky begleiten wollt, wo sie mehr über ihre Vergangenheit, ihre Zukunft und über sich selbst lernt.
Nicht lesen, wenn: Ihr allzu großen Wert auf eine ausgeklügelte Darstellung der magischen Welt legt.
