Villain (Boston Belles 2) von L. J. Shen

Villain von L. J. Shen

Hintergrundinfos:

Titel: Villain

Untertitel: Boston Belles

Autorin: L. J. Shen

Seitenzahl: 512 Seiten

Verlag: Lyx

Erscheinungsdatum: 26.11.2021

Klappentext:

In den Medien ist Cillian Fitzpatrick nur als „Villain“ bekannt. Der attraktive Milliardär ist ein skrupelloser Geschäftsmann, der seine Firma über alles stellt. Für Persephone Penrose jedoch ist er der Mann, in den sie unsterblich verliebt ist und der ihr mehr als einmal das Leben gerettet hat. Aber selbst Cillians Hilfe hat ihren Preis: Als Gegenleistung soll Persephone in der Öffentlichkeit seine Ehefrau spielen. Doch sie will weit mehr als das – nämlich das kalte Herz von Bostons berüchtigtstem Bad Boy für sich erobern.

 

Meine Meinung:

Von Cillian Fitzpatrick hatte ich im ersten Band schon einiges gesehen. Daher war ich ziemlich gespannt herauszufinden, was hinter „Villain“ wirklich steckt.

Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zum ersten Band!

Bereits Hunter wurde es nicht müde zu sagen – Cillian ist relativ gefühlskalt, skrupellos und der perfekte Sohn. Er hat in allem Bestleistung gebracht und seinen Vater nie enttäuscht. Daher ist es nur nachvollziehbar, dass Cillian mittlerweile die Geschäfte der Firma übernommen hat und nun ihren Vorsitz innehat.

Mit ihm an der Spitze steigen die Gewinne der Pipeline und er expandiert in die unwegsamsten Regionen. Das ruft natürlich eine Menge Gegner auf den Plan – allen voran einen alten Schulkameraden, der noch eine Rechnung zu begleichen hat. Doch nicht nur mit ihm siehst sich Kill auf einmal konfrontiert. Sondern auch mit Persephone, die auf seiner Schwelle auftaucht, um ihn um Hilfe anzuflehen.

Persephone und ihre Schwester haben ihr luxuriöses Leben gegen ein „normales“ eingetauscht. Wenn ihre Schwester sich die Karriereleiter nach oben arbeitet, ist Persephone mit Leib und Seele Grundschullehrerin. Ihr Leben könnte so schön sein, wären da nicht die Kredithaie, die ihr Mann ihr hinterlassen hat, als er verschwunden ist, nachdem er ihr ganzes Vermögen verzockt hat. Nun drohen die Kredithaie und Persephone weiß sich nicht anders zu helfen, als zu dem Mann zu gehen, in den sie schon immer verliebt war: Cillian.

Für Cillian ist dieses Hilfegesuch nichts weiter als eine lästige Sache und man kann nicht gerade davon sprechen, dass er Persephones Gefühle erwidert, geschweige denn, dass er überhaupt irgendetwas fühlt. Doch er ist rational und logisch und ihm wird klar, dass er schleunigst eine Ehefrau braucht. Da er gute Deals liebt, schlägt er Persephone einen vor, wobei jedoch klar bleibt, dass sie von dieser Ehe nicht erwarten darf, dass Liebe oder dergleichen eine Rolle spielt. Doch Persephone hat eigene Pläne…

Persephone war mir noch aus dem ersten Band bekannt und da hatte ich sie eher immer als freundliches und liebreizendes Mädchen im Kopf. Doch mittlerweile ist aus ihr eine Frau geworden, die sich mit Enttäuschungen, Drohungen, Gewalt und verschmähter Liebe auseinandersetzen muss. Persephone ist noch immer so freundlich wie zuvor – doch sie ist auch mit allen Wassern gewaschen und bereit, einiges dafür zu tun, ihre Ziele zu erreichen.

Kill ist wirklich niemand, den man besonders gut leiden kann. Er kalkuliert alles stets durch und fällt seine Entscheidungen auf der Grundlage von Fakten. Er wägt stets ab und tut nur, was ihm oder der Firma zum Vorteil gereicht. Von ehrlicher Zuneigung und Liebe für irgendwas kann man nicht gerade sprechen – doch er bleibt sich treu und verfolgt einen eigenen Codex. Außerdem gibt es etwas, das er vor der ganzen Welt verbirgt. Und Persephones Anwesenheit bringt Risse in diese Mauer, die er vor sich und der Welt aufgebaut hat.

Die Nebenprotagonist*innen kannte man zum großen Teil schon aus dem ersten Band und ich fand es toll, sie noch einmal wiederzusehen. Da das Buch auch einen – nicht ganz kleinen – Zeitsprung hingelegt hat, bekommt man auch die Möglichkeit zu sehen, wie sich die einzelnen Protagonist*innen entwickeln. Und das fand ich vor allen Dingen im Hinblick auf Hunter und Sailor ganz zauberhaft.

„Villain“ entführt mich in die düstere Welt von Kill, die sich auf einmal mit der Naturgewalt konfrontiert sieht, die Persephone mit sich bringt. Ich fand es unglaublich spannend, langsam mehr über Kill zu erfahren und herauszufinden, was sich hinter seinem Verhalten verbirgt. Denn er ist einer der interessantesten Charaktere mit einer spannenden Backstory.

Das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Persephone und Kill entwickelt eine ganz neue Ebene und Dynamik und die beiden können nicht wirklich mit- und auch nicht ohneeinander. Zwar hat mich der erste Band noch etwas mehr gefesselt, aber bin trotzdem ein großer Fan von den beiden!

 

Lesen, wenn: Ihr erfahren wollt, wie viel „Villain“ in Kill wirklich steckt.

Nicht lesen, wenn: Ihr die Reihe nicht kennt und etwas gegen düstere Charaktere mit Abgründen habt.

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