Klappentext:
Er ist cool, smart und bliebt. Sie entstammt der verhassten Nachbarsfamilie, hat eine Vorliebe für Fantasyromane und ist definitiv nicht sein Typ. Doch als Quinn eines Nachts von gruseligen Wesen verfolgt und schwer verletzt wird, sieht er Dinge, die nicht von dieser Welt sein können. Nur – wem kann man sich anvertrauen, wenn Statuen plötzlich in schlechten Reimen sprechen und Skelettschädel einem vertraulich zugrinsen? Am besten dem Mädchen von gegenüber, das einem total egal ist. Dass er und Matilda in ein magisches Abenteuer voller Gefahren katapultiert werden, war von Quinn so allerdings nicht geplant. Und noch viel weniger, sich unsterblich zu verlieben …
Meine Meinung:
Ein Jugendbuch, auf dem der Name „Kerstin Gier“ draufsteht? Count me in! Nein, ernsthaft, bei der Autorin kann ich einfach nicht widerstehen. Ich habe die Edelsteintrilogie geliebt, die Silber-Reihe verschlungen und war nun mehr als gespannt auf den Auftakt einer neuen, fantastischen Serie.
Ich hatte zwar tatsächlich den leisen Zweifel, ob das Buch nicht eher etwas für jüngere Teens ist, konnte mich aber dennoch schnell in die Welt reinfinden.
Die Geschichte wird von zwei Protagonist*innen erzählt. Zum einen lernt man Quinn kennen: Er ist beliebt, sieht gut aus, ist smart und intelligent und macht auch noch Parcours. Er ist so ziemlich der lässigste Typ, den man sich vorstellen kann – und damit genau das Gegenteil von Matilda.
Matilda gehört zu einer sehr religiösen Familie, hat das Pech, ihren Cousinen sehr ähnlich zu sehen und liebt Fantasygeschichten über alles. Und in Quinn ist sie auch verliebt, aber das unterdrückt sie bemüht, weil er sich ihr gegenüber nicht so cool verhält. Doch all das ändert sich in einer Nacht, an deren Ende Quinn schwer verletzt im Krankenhaus liegt. Was genau ihn in diese Lage gebracht hat, kann er niemandem erzählen. Denn wer würde Geschichten über unsichtbare Monster und gruselige Männer schon glauben?
Eins führt zum anderen und auf einmal wird Matilda zu Quinns Komplizin. Schon bald verstrichen sich die beiden in die Suche nach der Wahrheit, stoßen dabei auf Feen, sprechende Statuen und magische Parallelwelten.
Ich fand es unglaublich cool, mal einen jungen Mann zu haben, der so sehr im Fokus der Geschichte steht. Quinn ist nicht der klassische Bad-Boy, er ist einfach ein ganz normaler Jugendlicher mit einer großen Portion Mut, Willenskraft und einem starken Gerechtigkeitssinn. Aber er macht auch gerne Witze, denkt nicht immer nach, bevor er springt/spricht und muss erst lernen, hinter die Dinge zu schauen.
Matilda ist genauso cool. Sie ist dieses typische Büchermädchen, das eher eine Außenseiterin in der Schule ist. In ihrer Familie hat sie es nicht leicht, doch sie lässt sich nicht unterkriegen und behält ihr rebellisches Wesen bei. Und sie hat die Fähigkeit, ohne auf ihr Handy zu gucken Nachrichten zu tippen – was bei mir zu lautem Lachen geführt hat.
Die Geschichte ist in sich so wunderbar und vielschichtig konzipiert, dass ich mich wie ein Teil all dessen gefühlt habe. Es gibt lustige Szenen, actionreiche, magische, knisternde und dann wieder welche mit ganz alltäglichen Dingen.
Insgesamt ist die magische Welt, die Kerstin Gier hier aufzieht, wirklich groß und vielschichtig. An einigen Stellen fand ich es noch ein wenig verwirrend, gerade weil es viele Hierarchien und eigene Gesellschaftssysteme gibt. Aber ich denke, das wird sich spätestens im zweiten Band legen.
Mit diesem ersten Band einer neuen Trilogie ist Kerstin Gier wie bekannt ein großartiges Buch gelungen. Ich habe es innerhalb eines Tages durchgelesen, weil ich mich einfach nicht von Quinn und Matilda trennen konnte. Gewohnt lustig, gewohnt harmonisch und gewohnt magisch zieht die Geschichte einen von Beginn an in den Bann und macht Lust auf mehr.
Lesen, wenn: Ihr eine großartige Fantasygeschichte lesen wollt, die mit Humor und tollen Protagonist*innen daherkommt.
Nicht lesen, wenn: Ihr keine Urban-Fantasy mögt.