Klappentext:
„Ich lasse nicht zu, dass dich mir jemand wieder wegnimmt.“
„Das wird auch niemand. Ich gehöre zu dir.“
Claire und Ben haben nicht nur den Tod von Claires Vater hinter sich gelassen, sondern genauso Sadriels Verrat. Statt alten Erinnerungen hinterherzutrauern, versucht Claire, in ihrem neuen Leben als Himmelsfürstin anzukommen. Es ist vor allem Ben, der ihr hilft, ihren Platz in dieser noch fremden Welt zu finden.
Doch als Claire plötzlich Albträume von Feuer plagen, weiß auch er nicht weiter. Erst als Andrew und Grace auftauchen, fügen sich mehr und mehr Puzzleteile zusammen. Die Geschwister behaupten, die letzten Jahre in Claires und Bens Leben seien nichts als Lügen gewesen – und ausgerechnet diejenigen, die ihnen die Wahrheit vorgaukelten sind die, die das Lügengerüst errichtet haben …
Meine Meinung:
Mit Spannung und Freude habe ich den zweiten Teil der „Schwingen Dilogie“ von Sarah Nierwitzki erwartet. Und natürlich konnte ich bei diesem schönen Cover nicht anders, als mit das Buch sofort zu kaufen.
Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zum ersten Band!
Ich wurde sofort wieder zurück nach New York, zu Claire und Ben, katapultiert. Und dann musste ich erst einmal meine Gedanken sortieren, wie das eigentlich noch einmal alles war.
Stück für Stück erinnerte ich mich wieder daran, dass Claire die Tochter eines Engels und eines Menschen ist und ihr Schicksal als neue Himmelsfürstin sie besonders anfällig gemacht hat für die bösen Mächte und Schatten rund um Sadriel. Ihr Vater, der davor der Himmelsfürst war, wurde von den Schatten umgebracht und genau das gleiche passierte auch mit Claire. Doch die Hellen, ein Rat von Engeln, der über den Frieden wacht, haben sie zurück ins Leben gebracht. Und nun muss Claire sich an das neue Leben gewöhnen.
Denn auch, wenn sowohl Ben (ihr heißer Boyfriend) und sie gehofft hatten, dass nun etwas Frieden und Ruhe in ihr Leben einkehren würden, dann haben sie sich getäuscht. Denn noch immer laufen draußen feindliche Schatten umher und als plötzliche alte Freunde auftauchen und Claire vor Gefahren warnen, weiß sie, dass irgendetwas nicht stimmt. Als sie dann auch immer mehr von Visionen des brennenden Schattenturms geplagt wird, ist schnell klar, dass die neue Himmelsfürstin sich nicht ausruhen kann, sondern ein zweites Mal alles dafür riskieren muss, um den Schutz des Himmels und der Erde zu gewährleisten.
Claire, die eigentlich viel häufiger Schneewittchen genannt wird, zeigt sich am Anfang des Buches als starke, zufriedene Frau, die endlich ihren Frieden mit all den Dingen gemacht hat, die hinter ihr liegen. Sie scheint in ihrer Rolle als Himmelsfürstin angekommen zu sein und mit Ben läuft es einfach wunderbar. Und dann kann man langsam dabei zusehen, wie die Albträume und die drohende Gefahr dafür sorgen, dass diese junge Frau langsam ihre Stärke und Energie verliert. Mehr und mehr scheint durch die Schatten und die Gefahr etwas von Claire zu verschwinden und Ben und Rachel sind die einzigen, die sie wieder erden und im Hier und Jetzt halten können. Doch trotz allem lässt Claire sich nicht unterkriegen und behält sowohl ihr Lächeln, als auch ihre Entschlossenheit.
Claire wird in diesem Band mit vielen verschiedenen Emotionen konfrontiert und ich finde, sie meistert alles ganz wunderbar. Noch mehr als im ersten Band muss sie mit Verlust, Trauer, Wut und Angst kämpfen.
Ben ist ihr bei all diesen Aktionen ein steter Begleiter. Endlich erfährt man noch mehr aus seiner Vergangenheit und seine Hobbys und seine Interessen kommen auch mehr in den Vordergrund. Besonders sein Wissen rund um Antiquitäten hat mich begeistert – auch, wenn es eigentlich nur am Rand vorkam.
Von der ersten Seite an ist klar, dass er für Claire alles tun würde und sie der Mittelpunkt seiner Welt ist. Zum Glück macht ihn das nicht zu einem besitzergreifenden Typen, der ständig an ihr klebt. Er vertraut Claire und ihren Entscheidungen, was für mich eine seiner größten Stärken ist.
Der Plot war sehr spannend. Lange weiß man nicht so genau, wo der Höhepunkt sein wird, doch dann geht alles ganz schnell und man steckt mitten im Geschehen. Und das ist wohl auch mein einziger kleiner Kritikpunkt: Es ging mir fast ein bisschen zu schnell. Der finale Kampf war szenisch toll beschrieben, aber ich hätte mir da gerne noch etwas mehr Geschichte gewünscht. Ebenso hätte ich gerne mehr darüber erfahren, wie am Anfang Claires Aufgaben als Himmelsfürstin genau aussahen. Das kam für mich etwas zu kurz.
Doch was Sarah Nierwitzki unumstritten wunderbar kann, sind romantische Szenen und Sätze, die einem das Herz erwärmen. Ich habe selten ein so harmonisches Paar erlebt, das auf einer Wellenlänge ist.
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass die „Schwingen-Dilogie“ mich begeistert hat. Endlich gabs mal wieder eine tolle Geschichte über Engel, über Gut und Böse. Die Hauptprotagonisten machen eine wunderbare Entwicklung durch und die Szenerien rund um New York sind toll gestaltet.
Lesen, wenn: Ihr eine Geschichte sucht, die durch wunderschönen Sätzen und spannenden Turns geprägt ist.
Nicht lesen, wenn: Ihr keine Engelsgeschichten mehr lesen wollt und kein Romantiker seid.