Klappentext:
Die Macht der Magie – Nur du kannst sie mit mir entfesseln
Es ist der größte Moment in Lilianas Leben und sie fürchtet ihn genauso sehr, wie sie ihn herbeisehnt. Endlich soll sie in die Gemeinschaft des Hohen Rates aufgenommen und mit ihrer Quelle verbunden werden. Denn jeder Magier braucht eine menschliche Energiequelle, um zaubern zu können. Doch es ist ausgerechnet Chris, der Liliana zugeordnet wird. Chris, der sich der Gemeinschaft verweigerte und dessen früherer Magier auf ungeklärte Weise ums Leben kam. In seinen Augen sieht Liliana nichts als Hass. Es bleibt nicht viel Zeit, um sein Vertrauen zu gewinnen, denn in den Tiefen unter Neuseeland braut sich eine schreckliche Katastrophe zusammen und nur Liliana und Chris können sie aufhalten.
Meine Meinung:
Ich muss sagen, dass ich schon des Öfteren an diesem Buch vorbeigelaufen bin. Dass ich einige Zeit brauchte, bis ich mich entschied, das Buch in die Hand zu nehmen, sieht man deutlich: Es erschien bereits am 03.01.2017 und dürfte damit schon dem einen oder anderen bekannt sein.
Der Grund, warum mir dieses Buch über die Zeit immer wieder auffiel, ist nicht zu übersehen: Das Cover, das von Martina Eisele gestaltet wurde, ist ein totaler Hingucker. Meiner Meinung nach passt es perfekt zu dem Titel und untermalt die Geschichte auf einzigartiger Weise.
Das und der spannende Klappentext waren wohl auch die Gründe, dass ich mich dem Buch nicht länger entziehen wollte. Letztendlich bin ich auch sehr froh, dass ich mir die Zeit dafür genommen habe!
Sternensturm (Das Herz der Quelle) von Alana Falk startet mit einem spannenden, aber auch etwas verwirrendem Prolog. Das folgende Kapitel katapultierte mich zu einem anderen Ort und damit auch direkt zu der Hauptprotagonistin, Liliana. Sie überzeugt als junge Studentin, die an einigen Universitätsfächern verzweifelt. Zudem ist sie mit sich im Unreinen, ob sie den Regeln und Zwängen, denen sie als Magierin unterworfen ist, folgen soll. Dieser Zwiespalt, zwischen Lilianas Pflichtbewusstsein und ihrem Freiheitsdrang, wird gut dargestellt – er erschien mir durchweg logisch und nachvollziehbar. Das macht Liliana zu einer Protagonistin, in die man sich gut hineinversetzen kann.
Die Einbindung der magischen Gesellschaft in die „normale“ Welt empfand ich als sehr spannend und ist mir in dieser Ausarbeitung noch nicht über den Weg gelaufen. Die Autorin Alana Falk schafft es auf originelle Weise, ihre phantastische Welt mit der für uns realen Welt zu verknüpfen.
Sie leitet den Leser sanft durch Lilians Leben und Lebensraum, in dem man immer wieder mit magischen Gadgets überrascht wird, die keineswegs vorhersehbar oder allzu klischeehaft sind.
Während sich Lilianas Geschichte aufbaut, werden nicht nur politische Konflikte in der Magierwelt, sondern auch Fragen von Menschlichkeit und Wertigkeit eines menschlichen Lebens aufgeworfen. Die Autorin thematisiert die Spaltung einer Gesellschaft anhand der Magier – der vermeintlich mächtigeren Gruppe – und den sogenannten „Quellen“. „Quellen“ sind Menschen, die eine Art „Überleitung“ von Magie darstellen. Sie können Energie aus der Natur entnehmen und hin zu ihrem Magier leiten. Dass die Magier diese „Quellen“ nur als Mittel zum Zweck betrachten, wird sehr schnell klar und eindrücklich beschrieben. Wie groß diese Spaltung der Gesellschaft ist, zeigt sich immer wieder und auch Lilianas Verhalten führt dahingehend zu dem einen oder anderen Konflikt.
Chris, der die Quelle von Liliana ist, macht ihr das Leben nicht leicht und es kommt zwischen den beiden immer wieder zu heftigen Konflikten und Fehlentscheidungen. Doch während man erlebt, wie sich die Beziehung zwischen den beiden ausbaut und sie immer mehr über einander erfahren, wird die Geschichte von Adara erzählt, einer jungen Frau, die ihren Geliebten verloren ha. Sie sinnt nun danach, ihn wiederzuerwecken. Ihr Schmerz über den Verlust dieses jungen Mannes wird mit jeder Zeile deutlich, ihre Bereitschaft alles für ihn zu tun, begleitet die Leser auf der Reise durch Adaras Geschichte stets.
Ich konnte mich nie so recht entscheiden, welchen der beiden Handlungsstränge ich interessanter fand. Mal wollte ich unbedingt lesen, wie Liliana mit einem erneuten Fehlschlag hinsichtlich zu ihrer Quelle Chris umgeht, dann doch wieder, ob Adara ihrem Wunsch, herauszufinden, wie sie ihren Geliebten wiedererwecken kann, näher kommt. Den Wächter Seth, der ebenfalls zu der magischen Gemeinschaft gehört und Adara immer wieder in die Quere kommt, wusste ich erst nicht recht einzuordnen – aber ganz sicher mochte ich ihn nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob ich sagen kann, dass sich das zum Ende hin verändert hat.
Die wahre Logik hinter dem Aufbau des Buches erschloss sich mir tatsächlich erst sehr spät. Ich kam mir – als ich es endlich verstanden hatte – schon etwas dumm vor, dass ich es vorher nicht gesehen hatte. Aber so konnte mich „Sternensturm“ auf jeden Fall überraschen!
Der wirkliche Konflikt in diesem Buch trat für mich erst relativ spät in das Geschehen. Es ging im Großteil darum, Lilianas und Chris´ Weg und vor allen Dingen ihre Entwicklung mitzuerleben, genauso wie ich Adara begleitete, während sie verzweifelt versuchte, ihren Liebsten zu finden. Ohne zu viel sagen zu wollen, so muss ich doch anfügen, dass der Konflikt lange während der Kapitel da war, aber erst im letzten Drittel des Buches so richtig hervortrat.
Was ich mir noch gewünscht hätte, wäre, dass die Autorin einige Protagonisten, auf die Liliana trifft, noch einmal genauer beleuchtet. Ich bin mir durchaus bewusst, dass es sich bei diesen nur um Nebencharaktere handelt, doch trotzdem fehlte mir am Ende etwas von deren Geschichte.
Schlussendlich bleibt mir nur, dass Sternensturm (Das Herz der Quelle) von Alana Falk ein spannendes Buch ist, das ich an einem Nachmittag verschlungen habe. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil und hoffe sehr, dass sich in diesem noch so einige Fragen klären.
Lesen, wenn: Ihr Lust auf die Kombination von Magie und reale Katastrophen und nichts gegen mehrere Handlungsstränge habt.
Nicht lesen, wenn: Ihr auf klare Story-Entwicklung steht und lieber reine Magiewelten besuchen wollt.