Klappentext:
Feyres Schwester Nesta war schon immer stolz, wütend und nachtragend – und seit sie gegen ihren Willen eine High Fae wurde, fällt es ihr schwer, ihren Platz am Hof der Nacht zu finden. Ausgerechnet Cassian soll Nesta nun dabei helfen, ihr Schicksal zu akzeptieren. Doch nicht nur die plötzliche Nähe zu ihm stellt Nesta vor eine ungeahnte Herausforderung …
Meine Meinung:
Ich glaube, ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich mich auf dieses Buch gefreut und wie sehr ich dem Erscheinen hingefiebert habe! Denn die Serie „Das Reich der sieben Höfe“ gehört zu meinen Lieblingsserien und so habe ich mich natürlich in den Buchladen gestürzt, kaum, dass der fünfte Band erschienen war.
Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zu den vorherigen Bänden!
Wieder in die Welt der Fae einzutauchen, und erneut auf den Hof der Nacht zu treffen, fühlte sich an, wie nach Hause zu kommen. Die Crew rund um Feyre, Rhys, Azriel, Cassian, Lucien, Amren, Mor, Elain und Nesta hieß mich in ihren Heimen willkommen und stürzte mich mit der stolzen und sturen Nesta gleich in ganz neue Probleme.
Während sich Elain langsam an das Leben als High Fae gewöhnt und ihren Platz am Hof der Nacht gefunden hat, lehnt Nesta jede Hilfe ab. Stattdessen besäuft und vögelt sie sich lieber durch die Schenken von Velaris, haust in einer dreckigen Bruchbude und ist kalt und arrogant. Feyres Familie hat sich das lange genug mitangesehen und nun ist klar, dass sich etwas ändern muss. Der Plan ist einfach: Nesta soll mit Cassian zu den Illyrianern, um dort zu trainieren und sich auf etwas anders konzentrieren als ihre Wut und ihre Ablehnung. Dass Nesta von diesem Plan nicht gerade angetan ist, könnt ihr euch sicherlich vorstellen.
Doch alles hilft nichts und Cassian nimmt sie mit. Er hat ein strenges Programm für sie zusammengestellt, muss sich aber damit auseinandersetzen, dass Nesta niemand ist, den man zu etwas zwingen kann. Und als wäre die High Fae mit dem silbernen Feuer in ihren Augen nicht schon anstrengend genug, regen sich auch noch die sterblichen Königinnen auf dem Kontinent. Neue Bündnisse schließen sich und bald wird klar, dass der Frieden nicht so dauerhaft ist, wie die meisten nach dem Krieg gegen Hybern gehofft hatten.
Neste ist eine großartige Protagonistin. Okay, gerade am Anfang ist sie super anstrengend, unangenehm und ätzend gegenüber all denen, die ihr nur helfen wollen. Aber gerade diese vielen Ecken und Kanten, ihr Stolz und ihre Arroganz machen sie zu etwas Besonderem. Sie bietet noch dem stärksten Feind durch einen ausdruckslosen Blick Paroli und geht ihren eigenen Weg. Mitzuerleben, wie sie mit den Geschehnissen des Krieges umgeht, sich verändert und einen neuen Blick für ihre Familie bekommt, war nicht nur äußerst detailliert dargestellt, sondern auch noch so nachvollziehbar, dass ich absolut begeistert bin von ihrem Charakter.
Cassian ist oft das Gegenteil von Nesta: Er ist ein Anführer, der im Dienst seiner Familie steht. Er kämpft lieber mit Schwertern als mit Worten und sorgt sich schrecklich darum, dass es allen gutgeht, die er liebt. Doch seine Beharrlichkeit und sein gutes Herz haben ein ums andere Mal klargemacht, dass er keiner Herausforderung aus dem Weg geht.
Die Storyline dreht sich natürlich hauptsächlich um Nesta und Cassian, doch auch die neuen Gefahren, die am Horizont aufziehen, nehmen Raum ein. Ich liebe es, immer mehr über diese magische Welt zu erfahren und mich mit den Konsequenzen auseinanderzusetzen, die die verschiedenen Bündnisse und magischen Gegenstände haben können!
„Silbernes Feuer“ war genauso toll, aufregend, herzzerreißend, spannend und großartig, wie ich es mir vorgestellt habe. Den Vibe, den Feyre und Rhys haben, kann man zwar nicht noch einmal reproduzieren, aber das ist total in Ordnung. Nesta ist eine tolle und außergewöhnliche Protagonistin, die einem immer wieder vor Herausforderungen gestellt hat. Der Umgang mit Traumata und dem Bewältigen von derartigen Erlebnissen ist fantastisch gelungen. Die magische Welt ist in sich konsistent und zieht einem immer wieder in ihren Bann – genauso wie die Funken, die zwischen Cassian und Nesta unaufhörlich hin- und herspringen. Eines meiner Jahreshighlights!
Lesen, wenn: Ihr eine unbequeme Protagonistin dabei begleiten wollt, wie sie lernt, sich selbst zu erkennen.
Nicht lesen, wenn: Ihr die Serie nicht kennt.
