Klappentext:
Charlotte Locke arbeitet für die Section 47, eine Geheimorganisation der Regierung, die versucht, paranormale Kriminelle und Terroristen dingfest zu machen. Als Analystin hilft ihr dabei ihre magische Begabung, Lügen zu enttarnen. Klingt spannend – aber eigentlich schreibt sie vor allem Berichte, die dann keiner liest. Zumindest dachte sie das immer. Denn jemand hat die Berichte gelesen … und dieser Jemand tut nun alles, um sie aus dem Weg zu räumen. Um zu überleben, muss Charlotte ausgerechnet dem ebenso mysteriösen wie gut aussehenden Special Agent Desmond vertrauen.
Meine Meinung:
Es wäre fast an mir vorbeigegangen, dass die Fantasy-Queen Jennifer Estep ein neues Buch veröffentlicht hat. Aber zum Glück wurde ich noch darauf aufmerksam, dass sie mit „Sense of Danger“ eine ganz neue Welt kreiert, in der Büroarbeiten und Magie Hand in Hand gehen.
Der Schauplatz dieser kuriosen Kombination ist die Section 47. In ebenjener arbeitet Charlotte Locke als Analystin. Sie nutzt ihre Magie, die eine Form der Synästhesie ist, dafür, um in unendlichen Datensätzen Fehler zu finden und so den bösen Jungs und Mädels der magischen Gesellschaft auf die Schliche zu kommen. Denn die handeln nur zu gerne mit schwarzmagischen Artefakten, führen Kartells an oder verüben Anschläge. Und damit all das nicht passiert, machen die magisch Begabten, die versteckt in der normalen Gesellschaft leben, ihren Job.
Obwohl Charlottes Familie schon lange Teil der Section ist, hat sie sich anders als ihr berühmter Vater nicht für den Außendienst, sondern für den Innendienst entschieden. Zusätzlich arbeitet sie auch noch bei einem Diner, um die Schulden, die ihre Familie angehäuft hat, nach und nach zu bekämpfen. Es ist kein großartiges Leben, aber Charlotte hat sich dafür entschieden. Umso entschiedener kämpft sie, als auf einmal einige der Section ihr auflauern, um sie umzubringen.
Bei diesem Kampf bekommt sie Hilfe von dem neuen Cleaner Desmond Percy. Der Australier ist gerade erst in die Stadt gekommen, doch er verfolg einen klaren Plan, von dem Charlotte ein Teil ist, bevor sie auch nur etwas davon weiß. Und schon bald entsteht eine Partnerschaft, die sich auf die Suche nach einem Maulwurf und einigen Antworten macht.
Charlotte ist sehr kalkulierend, berechnend und eine unglaublich kluge Frau. Sie denkt logisch nach, ehe sie ihre nächsten Schritte plant und hat gelernt, ihren Gegenüber sehr gut einzuschätzen. Ihre Synästhesie, die ihr außerdem verrät, wenn jemand lügt oder wenn ihr Gefahr droht, hilft ihr bei dieser Einschätzung natürlich.
Desmond ist dagegen gefühlsbetonter und handelt manchmal erst, bevor er nachdenkt. Er ist damit das passende Gegenstück zu Charlottes brillantem Verstand und eine Mordwaffe auf zwei Beinen. Er ist einer der besten Cleaner der Section und hält sich an seine Versprechen.
Die Welt, die Jennifer Estep hier kreiert hat, ist so ungewöhnlich wie spannend – es gibt schließlich nicht viele Fantasyromane, die in einem Büro spielen. Aber die Autorin schafft es mühelos, das in ein aufregendes Abenteuer zu verwandeln, bei dem man nicht sicher ist, wer Freund und Feind ist.
Wie immer brilliert Jennifer Estep mit einem flüssigen Schreibstil, spannender Action und tollen Dialogen. Dieses Mal gelingt ihr all das mit erwachsenen Protagonist*innen, womit sie mal wieder beweist, dass sie so gut wie alles schreiben kann. Charlottes letztendlicher Plan ist so ausgefeilt wie cool und ich wusste bis zur Auflösung nicht, wie sie die verschiedenen Schritte unternommen hat. Ich hoffe sehr, noch mehr von Charlotte und Desmond zu lesen!
Lesen, wenn: Ihr einen Spionageroman lesen wollt, der in einer fantastischen Welt spielt.
Nicht lesen, wenn: Ihr etwas gegenverworrene Pläne habt.