Ring aus Feuer (AtlantisChroniken 2) von Marah Woolf

Ring aus Feuer von Marah Woolf

Hintergrundinfos:

Titel: Ring aus Feuer

Untertitel: AtlantisChroniken

Autorin: Marah Woolf

Seitenzahl: 560 Seiten

Verlag: Selfpublished

Erscheinungsdatum: 12.10.2021

Klappentext:

Ich habe den Unsterblichen das Zepter aus Licht wiederbeschafft und trotzdem hat Azrael sein Versprechen nicht gehalten. Alles, was ich je wollte, war, Malachi zu retten. Alles, was Azrael will, ist, zurück nach Atlantis zu gelangen. Er hat mich belogen und betrogen. Wenn ich könnte, würde ich dafür sorgen, dass sich sein Traum nicht erfüllt. Aber die Götter drohen, Malachis Seele den Dämonen zum Fraß vorzuwerfen, wenn ich ihnen nicht auch den Ring aus Feuer beschaffe. Mir bleibt keine Wahl, als mich wieder auf die Suche zu machen. Nur wo soll ich beginnen und wem kann ich in diesem Spiel noch trauen?

 

Meine Meinung:

Nachdem mir der erste Band insgesamt gut gefallen hat, war ich natürlich neugierig darauf, wie Taris und Azraels Geschichte weitergehen würde. Vor allen Dingen nach diesem Ende!

Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zum ersten Buch!

Es kam ja, wie es kommen musste: Taris konnte das Zepter aus Licht aufspüren, Azrael ist wieder einer der Erzengel aber der Preis dessen ist hoch: Sie war nicht dabei, als ihr Bruder Malachi starb. Denn das Versprechen von Azrael, dass er dessen Seele verschonen würde, war etwas, dass der Engel niemals hätte einhalten können. Er hat damit Taris und das, was zwischen ihnen entstanden ist, verraten und Taris weiß gar nicht, wohin mit ihrer Trauer und ihrer Wut.

Während Azrael und Seth dafür sorgen, dass Malachi gut in der Unterwelt ankommt, versucht Taris zu verarbeiten, was passiert ist. Sie war dabei, sich in Azrael zu verlieben, doch sein Verrat trifft sie schwer. Ohne Malachi in ihrem Leben ist alles grau und einsam. Nur Seth scheint ihr bisher immer die Wahrheit erzählt zu haben und so ist er der einzige, den sie in ihrer Nähe erträgt.

Doch die mystischen Wesen sind noch nicht fertig mit Taris. Nachdem sie die erste Insignie aufgespürt hat, soll sie nun auch die zweite finden. Andernfalls droht der unsterblichen Seele ihres Bruders Unheil. Ihr könnt euch vorstellen, wie begeistert Taris ist, als sie hört, dass sie mal wieder erpresst wird. Und dann muss sie zu allem Unglück die Suche auch noch mit Azrael aufnehmen – demjenigen, der ihr Herz gebrochen hat.

Neue Protagonist*innen tauchen auf und erweitern die magische Welt nochmal. Und so beginnt die Suche nach einem Artefakt, das seit hunderten von Jahren verschwunden ist.

Taris ist nicht mehr die kesse und unschlagbare Schatzjägerin aus dem ersten Band. Sie ist verletzlicher, am Anfang voller Trauer und Wut. Sie ist nicht ehrlich zu sich selbst und ist einsamer, als sie es vermutlich jemals gewesen ist.

Azrael teilt viele dieser Gefühle. Auch er muss sich über einiges klarwerden – von seinen Gefühlen für seine einstige Geliebte Neith, hin zu den Gefühlen für Taris und dann auch noch sein Verhältnis zu Seth, den er für all das Unglück verantwortlich macht. Doch langsam kommen ihm Zweifel, ob sein einstiger bester Freund tatsächlich für all das verantwortlich ist.

Insgesamt hat mir der zweite Teil leider nicht so gut gefallen, wie der erste. Es gab für mich zu große Ungereimtheiten. Ein Angriff auf Taris, dem sie nur knapp entrinnen konnte, wird keine weitere Aufmerksamkeit geschenkt und auch ihre Gefühle dahingehend werden überhaupt nicht thematisiert, obwohl sie beinahe alles verloren hat. Dann geht für mich leider auch ihre so kluge und intelligente Seite unter. Die Rätsel, die nun gestellt werden, werden von dem Team beantwortet und meinem Gefühl nach trägt Taris dazu relativ wenig bei. Auch der Umgang mit Malachis Verlust kommt mir sehr schnell und zu kurz vor. Ihre Entscheidung hinsichtlich Azrael muss ich da gar nicht erwähnen – auch das war mir nicht tiefgründig genug.

Die Rätsel waren natürlich spannend und die geschichtlichen Hintergründe besser zu verstehen als im ersten Band. Es gab auch wieder coole Actionszenen und die anderen Protagonist*innen rund um Dante und Horus waren mal wieder ein Lichtblick für mich. Trotz dieses schwächeren zweiten Bandes – und dem zugegebenermaßen merkwürdigen Ende dessen – werde ich den letzten Band lesen und hoffe, dass Marah Woolf damit noch einmal die Kurve kratzen kann.

 

Lesen, wenn: Ihr herausfinden wollt, ob Taris ein Artefakt finden kann, das seit Jahrhunderten verschollen ist.

Nicht lesen, wenn: Ihr eine gut ausgearbeitete Hauptprotagonistin sucht.

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