Klappentext:
London, 1824: Seit langem ist Penelope heimlich in den umschwärmten Colin Bridgerton verliebt – hoffnungslos, da der begehrte Junggeselle sie, ein unscheinbares Mauerblümchen, bis jetzt gar nicht wahrgenommen hat. Doch dann begegnet sie ihm im Haus seiner Schwester. In einem bewegenden Gespräch gesteht Colin ihr, wie sehr er sich nach wahrer Liebe sehnt, und küsst sie zärtlich. Fortan hat er nur noch Augen für sie. Aber Penelope hat ein Geheimnis, dessen Enthüllung ihr unverhofftes Glück gefährden würde: Unter dem Pseudonym Lady Whisledown schreibt sie pikante, manchmal skandalöse Kolumnen über die Mitglieder der Gesellschaft. Jeder will wissen, wer die Lady mit der Giftfeder ist. Was, wenn Colin es herausfindet?
Meine Meinung:
Die Zeit, die es gebraucht hat, bis auch die nächsten Bände der Bridgerton-Serie von Julia Quinn wieder in Deutsch erschienen sind, kam mir wirklich lang vor. Umso erfreuter war ich, auf einen Schlag gleich die Bände 4, 5 und 6 im Buchladen zu finden und endlich wieder in das London des 19. Jahrhundert zurückkehren zu können!
Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zu den anderen Büchern!
Eins muss man sagen: Die erste Staffel der „Bridgerton“ Serie nimmt einen der Hauptaspekte des Buches gleich vorweg (wie es ja eigentlich auch der Titel und der Klappentext des vierten Buches bereits tut) – ich startete mit dem Wissen, dass Penelope Featherington Lady Whistledown ist.
Das herauszufinden, wird zum neuen Sport im ton, weil die Gesellschaft sich ziemlich langweilt. Penelope und Eloise, die mittlerweile als „Alte Jungfern“ gelten, ist die Saison zum Glück nicht mehr von den heiratswütigen Müttern geprägt und so haben die eigentlich noch jungen Frauen die Freiheit, anzuziehen, was sie wollen und zu tanzen mit wem sie wollen. Doch eigentlich gibt es nur einen, mit dem Penelope tanzen will, seit sie ihn zum ersten Mal gesehen hat: Colin Bridgerton, der dritte Sohn der Bridgertons, der mit seinem Charme und seinem Lächeln ganz England bezaubert. Kein Wunder, dass er zum begehrtesten Objekt aller heiratsfähigen Damen wird, was unter anderem einer der Gründe ist, warum Colin so viel Zeit wie möglich im Ausland verbringt.
So wirklich dauerhaft kann er seiner Heimat aber nicht fernbleiben und die Nachricht über seine zeitweilige Rückkehr nach London gibt der Saison neue Hoffnung und erinnert Penelope daran, dass er noch immer der Prinz ihres Herzens ist. Doch sie hat gar nicht genug Zeit, um sich mit ihm und seine Rückkehr auseinanderzusetzen, als die Jagd nach Lady Whistledown beginnt, ernsthafte Konsequenzen für sie mit sich zu bringen.
Penelope ist vor allem eines: Eine unglaublich freundliche, gute junge Frau, die sich ihrer Wünsche, Hoffnungen und Möglichkeiten sehr bewusst ist. Sie ist schlau, schüchtern und schlagfertig, wenn sie genug Mut gefasst hat.
Colin dagegen hat eine unglaublich offene und lebensbejahende Seite und umso interessanter fand ich die Aspekte von ihn, die wütend und traurig sind und Selbstzweifel haben.
Die Interaktion zwischen den einzelnen Protagonist*innen ist erneut das, was dazu geführt hat, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Colin und Penelope dabei zu begleiten, wie sie beide realisieren, was sie wollen und was sie können, ist zauberhaft und wunderschön. Ebenso schön war es auch, einige der anderen Mitglieder dieser schon sehr großen Familie wiederzutreffen – und auch mitzuerleben, wie die jüngere Generation bereits nachrückt und sich lautstark ihren Platz einfordert.
„Penelopes pikantes Geheimnis“ ist ein schöner, prickelnder Roman, der mir den Nachmittag versüßt hat. Die Handlung ist vergleichsweise doch relativ flott und geprägt von überraschenden sowie romantischen Momenten. Die Zartheit, die sowohl Colin als auch Penelope innewohnt, hat sich toll entfaltet und macht auch den vierten Bridgerton-Band damit zu einem Page-Turner!
Lesen, wenn: Ihr herausfinden wollt, ob England endlich entdeckt, wer Lady Whistledown ist.
Nicht lesen, wenn: Ihr nicht auf romantische und historische Romane steht.