Moonlight Touch (Chroniken der Dämmerung 1) von Jennifer Alice Jager

Moonlight Touch von Jennifer Alice Jager

Hintergrundinfos:

Titel: Moonlight Touch

Untertitel: Chroniken der Dämmerung

Autorin: Jennifer Alice Jager

Seitenzahl: 448 Seiten

Verlag: Ravensburger

Erscheinungsdatum: 18.08.2020

Klappentext:

Als Sheera festgenommen und in den Palast der Hochalben gebracht wird, fürchtet sie um ihr Leben. Denn sie ist nicht nur eine gesuchte Diebin, sondern auch eine Nachtalbe – ein geächtetes Wesen der Dunkelheit. Ihre Festnahme hat allerdings einen anderen Grund: Sheera soll an einem Wettstreit um den Königsthron teilnehmen. Wenn sie das tödliche Spiel überleben will, darf sie niemandem vertrauen – weder ihren adeligen Konkurrentinnen noch dem jungen Kommandanten der Armee. Doch Sheera wird schon bald einem weitaus gefährlicheren Feind gegenüberstehen: dem Kronprinzen des Menschenreichs …

 

Meine Meinung:

Ich muss gestehen, dass ich ein bisschen um dieses Buch herumgeschlichen bin. Das lag daran, dass ich das Cover zwar schön fand, es mich aber nicht vom Hocker gerissen hat. Ebenso war es mit dem Klappentext. Aber da ich schon viel zu lange keine Story mit Alben gelesen habe, dachte ich mir, ich wage mal den Versuch.

Die Geschichte von „Moonlight Touch“ wird von zwei Protagonist*innen erzählt: Zum einen von Sheera, einer Nachtalbe und zum anderen von Lysander, dem Kronprinzen des Menschenreiches.

Man lernt Sheera bei ihrer üblichen Betätigung kennen – nämlich bei dem Raub von Wertsachen. Sheera ist als Nachtalbe ein Wesen, das im Reich Fahrir nicht besonders anerkannt wird. Die Hochalben, die Magie wirken können, sind das regierende Volk und Nachtalben werden als weniger wertvoll eingestuft. Viele dieser Wesen leben in den Grenzwäldern und gelten als ungehobelt und unzivilisiert. Diese Einstellung sorgt dafür, dass Sheera nur mit Müh und Not ihr Leben bestreiten kann.

Doch dann wird sie von den Soldaten der Königin abgeholt und erfährt, dass sie von der Göttin auserwählt wurde, damit sie bei der Königinnenwahl teilnimmt. Diese Entwicklung sorgt für Spannungen im Palast, der von Hochalben bevölkert wird und Sheera muss entscheiden, ob sie für ihr Volk und die Gleichstellung dessen kämpfen oder aufgeben will.

Zeitgleich lernt man Lysander kennen, der ein Faible für die schönen Dinge, insbesondere schöne Frauen, hat. Als Kronprinz ist das ein Verhalten, das der König nicht toleriert und Lysander muss bald lernen was für Konsequenzen sein gedankenloses Verhalten hat. Doch all diese Dinge treten in den Hintergrund, als er auf Sheera trifft – und damit auf den erklärten Feind der Menschen, über die sie Gruselgeschichten erzählen. Und sowohl Sheera als auch Lysander wird klar, dass die Dinge manchmal nicht so sind, wie sie aussehen.

Sheera ist loyal, kennt ihre Stärken und versucht, das richtige zu tun. Sie hat einen eigenen Moralkodex und stellt ihr Wohl hintenan.

Lysander dagegen muss sich in der Geschichte erst noch finden. Von dem naiven jungen Mann, der keine Verantwortung tragen will, entwickelt er sich langsam zu einem ernstzunehmenden Protagonisten.

Die Welt, die die Autorin aufgebaut hat, ist erfüllt von Magie, Prophezeiungen und magischen Artefakten. Die Karte am Anfang hat mir auf jeden Fall geholfen, mich zurecht zu finden und dadurch, dass nach und nach erklärt wurde, wie genau die Welt funktioniert, kam ich auch damit zurecht.

An sich ist das alles einigermaßen rund – und trotzdem konnte mich die Geschichte nicht überzeugen. Der Schreibstil war relativ einfach gehalten und war nur selten so umfassend, dass man vollkommen darin versinken konnte. Generell wirkte die ganze Storyline immer sehr auf die einzelnen Momente ausgerichtet und war damit ehr sequenziell.

Zudem hatte ich mir von dem Klappentext eine etwas düstere und tiefere Geschichte im Sinne von „Throne of Glass“ vorgestellt. Hinzu kommt, dass die Protagonist*innen meiner Meinung nach sehr wankelmütig waren. Lysander schwört Frauen eigentlich ab, kann seinen Blick aber nicht von Sheera lassen. Und Sheera verfällt sowieso jedem Mann, der einigermaßen freundlich zu ihr ist. So wirklich überraschen konnte mich die Storyline zudem auch nicht.

„Moonlight Touch“ ist ein solider Roman in einer gut ausgebauten magischen Welt. Ich brauchte etwas Zeit, um mich an den Schreibstil zu gewöhnen und die Protagonist*innen wirkten oft sehr jung und unreif auf mich. Trotzdem bin ich gewillt, dem zweiten Band eine Chance zu geben und zu sehen, ob die Autorin doch noch ihren eigenen Weg findet.

 

Lesen, wenn: Ihr auf Geschichten steht, die sich um magische Artefakte und Alben drehen.

Nicht lesen, wenn: Ihr erwachsene Protagonist*innen sucht, die ihren Prinzipien treu bleiben und eine Story lesen wollt, die euch in vielen Punkten überraschen kann.

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