Klappentext:
Ein neuer dunkler Krieg droht – und drei junge Schattenjäger kämpfen um alles, was sie lieben
Die junge Schattenjägerin Emma Carstairs hat ihre Eltern gerächt, doch sie findet keinen Frieden. Denn aus der Freundschaft zu ihrem Parabatai Julian ist Liebe geworden – eine Beziehung, die nach den Gesetzen der Schattenjäger tödliche Konsequenzen hat. Um Julian und sich zu schütze, lässt Emma sich daher ausgerechnet auf Julians Bruder Mark ein. Mark, der fünf Jahre bei den Feenwesen lebte und dessen Loyalität nicht wirklich geklärt ist. Zumal Unruhe herrscht in der Unterwelt. Die Feenwesen mussten sich nach dem Dunklen Krieg harten Bedingungen beugen und begehren auf. Emma, Julian und Mark müssen für all das kämpfen, was sie lieben – bevor es zu spät ist und ein neuer Krieg ausbricht…
Meine Meinung:
Nach dem dramatischen Ende des ersten Bandes war ich sehr froh, dass ich nun beim erneuten Lesen dieser Reihe nicht mehr auf den zweiten Teil warten musste, sondern gleich wieder in die Geschichte eintauchen konnte.
Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zu dem vorherigen Büchern von Cassandra Clare!
„Lady Midnight“ hatte zum Ende hin gleich mehrere große Ereignisse am Start: Einerseits stellte sich Malcolm Fade als Verräter heraus – er steckte als Kopf hinter der düsteren Organisation, die für mehrere Morde verantwortlich war. Der Grund für sein Vorhaben liegt eigentlich schon seit mehreren Jahrzehnten begraben: Annabel Blackthorn, die große Liebe des Hexenmeisters, die lebendig begraben wurde, weil sie es wagte, einen Hexenmeister zu lieben. Malcolm dachte, dass seine Geliebte als Eiserne Schwester leben würde und fand das schreckliche Geheimnis erst spät heraus. Doch von da an verfolgte er den Plan, Annabel wieder zum Leben zu erwecken. Er tötete Emmas Eltern, um herauszufinden, ob der Zauber funktionieren würde – was er aber nicht tat und fand dann heraus, dass Blackthorn-Blut die entscheidende Zutat für diesen Zauber war.
Glücklicherweise gelang es den Blackthorns und Emma gemeinsam, zu verhindern, dass Blackthorn-Blut vergossen wurde. Doch das bedeutet nicht, dass die Probleme ihr Ende nehmen.
Mark Blackthorn, der vor Jahren zur Wilden Jagd verschleppte Schattenjäger ,muss sich wieder in seine Familie einfinden. Während seine Geschwister ihn erst wieder kennenlernen müssen, muss er sich wieder in die Welt der Schattenjäger integrieren. Sein Herz wird immer mehr zwischen Kieran Königssohn und Cristina Mendoza Rosales geteilt.
Dann ist da natürlich noch das große Problem der Liebe von Emma und Jules. Im letzten Band erfuhr Emma, warum es Parabatai verboten ist, einander zu lieben: Die Macht ihrer Runen würde zunehmen und die beiden Schattenjäger mit noch mehr Macht erfüllen, bis sie sich schließlich in Dämonen verwandeln und ihre Familie umbringen. Um Julian und sie davor zu schützen, bat Emma Mark, so zu tun, als wären sie zusammen. Diese Entscheidung führt dazu, dass Julian immer tiefer in den dunklen Grund seiner Emotionen hinabtaucht und bald nicht mal mehr Emma an seinen Gedanken teilhaben lässt.
Und als wäre all das nicht genug, mischen Wasserdämonen, Kit Herondale und Zenturionen der Scholomance das Leben der Blackthorns gewaltig durcheinander.
Die Blackthorns und Emma vermuten schon bald, dass das Auftauchen der vielen Wasserdämonen mit Malcolms Ableben im Ozean zu tun hat. Um dieser Vermutung auf den Grund zu gehen, reisen Zenturionen an und lassen sich im Institut von L.A häuslich nieder. Das bedeutet vor allem für Cristina einige Veränderungen; sie muss sich mit den Freunden von Diego auseinandersetzen. Zudem müssen die Blackthorns die Fassade, dass Arthur Blackthorn das Institut leitet, weiter aufrecht erhalten, was sich als nicht allzu leicht erweist.
Die Geschichte verlagert sich nach London, wo man auf alte Bekannte und neue Protagonisten trifft. Während sich die Lage rund um die Dämonen aber auch um die Feenwesen immer weiter zuspitzt, formiert sich in Alicante eine neue Gruppe von Schattenjägern, die einiges gegen Schattenweltler haben und sich daran machen, strengere Gesetze zu erlassen. Mehr und mehr wird deutlich, wem die Blackthorns vertrauen können und wem nicht.
Sehr schön fand ich, dass man in diesem Buch wieder viele Charaktere besser kennenlernen konnte. Besonders die Geschichte rund um Diana Wrayburn hat mir gut gefallen – ich habe mich gefreut, mehr über die Gründe ihres Handels und ihrer Vergangenheit kennenzulernen.
Kit Herondale scheint sich mehr und mehr in das Gefüge der Blackthorns einzuleben. Sein Blick auf die Geschehnisse der Schattenwelt ist von seinem Leben als Irdischer geprägt, was sich als wichtige Informationsquelle erweist. Gespräche mit Jace und mit Ty und Livvy zähmen den unruhigen Geist von Kit etwas.
Mark, Kieran und Cristina stehen immer mehr zwischen den Fronten der Schattenjäger und Feenwesen. Sie versuchen alles, um den zerbrechlichen Frieden zu stärken und für die Rechte aller Wesen einzustehen. Für diese schwierige Aufgabe müssen sie bereit sein, alles zu riskieren – während sie eigentlich herauszufinden versuchen, wie sie in der Welt, in der sie leben, agieren können.
„Lord of Shadows“ ermöglicht einen tieferen Einblick in die Folgen des Kalten Friedens und den Mythen rund um die Feenwesen. Cassandra Clare nimmt sich Zeit, um die Protagonisten klar zu umreißen und jedem eine unvergessliche Geschichte und klare Charakterzüge zu geben. Vor allen Dingen die letzten Seiten haben es wieder sehr in sich und es gibt mehrere unerwartete Turns. Letztendlich lässt Cassandra Clare eine ganze Handvoll von Plotlines offen – ich bin gespannt, inwiefern diese im letzten Band der Serie bearbeitet werden.
Lesen, wenn: Ihr Cassandra Clare liebt und mehr über das Feenreich erfahren wollt.
Nicht lesen, wenn: Ihr Cassandra Clare nicht kennt – dann steigt in diese fantastische Welt ein!