Klappentext:
Dunkle Mächte wird es immer geben, aber ein Schattenjäger kämpft für die Ewigkeit …
Niemals wird sie den Tag vergessen, an dem ihre Eltern starben. Die 17-jährige Emma Carstairs war damals noch ein Kind, und es herrschte ein furchtbarer Krieg, in dem die Schattenjäger, Erzfeinde der Dämonen, fast völlig ausgelöscht wurden. Doch Emma ist überzeugt, dass ihre Eltern nicht Opfer dieses Kriegs sind. Sondern aus einem anderen Grund ermordet wurden. Inzwischen hat Emma Zuflucht im Institut der Schattenjäger in Los Angeles gefunden. Dort erschüttert eine mysteriöse Mordserie die Unterwelt. Als Emma einen Zusammenhang zum Tod ihrer Eltern entdeckt, geht sie dieser Spur nach. Auch wenn sie damit den zerbrechlichen Frieden gefährdet, der einen weiteren Dunklen Krieg verhindern soll. Und ihren Seelenverwandten Julian in große Gefahr bringt…
Meine Meinung:
Anlässlich dessen, dass das Erscheinungsdatum von „Queen of Air and Darkness“ – der letzt Band der „Dunklen Mächte“-Reihe immer näher rückt, habe ich mir vorgenommen, die anderen beiden Bände vorher nochmal zu lesen. Im Zuge dessen erschien eine Rezension naheliegend.
Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zu den vorherigen Büchern von Cassandra Clare!
Ein Buch rund um Emma Carstairs und die ganzen Blackthorns. Diese Protagonisten lernte man schon in der „Chroniken der Unterwelt“ Serie kennen. Ich weiß noch genau, dass ich damals das Gefühl hatte, mir niemals die Namen aller Blackthorns merken zu können. Es hat sich herausgestellt, dass das eines der einfachsten Dinge auf der Welt ist.
Doch zurück zu „Lady Midnight“. Die Geschichte spielt sich im sonnigen Los Angeles ab. Die Blackthorns sind gerade in England und besuchen Verwandte. Emma und Cristina hüten das Institut fast allein und gehen gemeinsam auf die Jagd nach Dämonen.
Während Emma als Parabatai von Julian Blackthorn zum festen Inventar des Instituts gehört, macht Cristina ihr Auslandjahr in Los Angeles. Schnell haben sie und Emma sich angefreundet und Emma vertraut ihrer neuen Freundin viel an. Denn etwas treibt diese junge Schattenjägerin schon seit Jahren um: Der Mord ihrer Eltern. Emma hält nichts von den Erklärungen, dass Sebastian Morgenstern dafür verantwortlich war. Dagegen sprechen die merkwürdigen schwarzen Zeichen auf den toten Körpern ihrer Eltern und die Umstände ihres Todes.
Die Blackthorns – Julian, Ty & Livvy, Dru und Tavvy – fallen wieder in Los Angeles ein und Emma ist froh, ihren Parabatai wieder zu haben. Denn es ereigneten sich mysteriöse Morde, die ähnlich merkwürdige Umstände aufweisen wie der Mord an Emmas Eltern. Emma kann natürlich nicht anders und geht diesen Morden nach.
Die Ereignisse überschlagen sich und auf einmal sehen sich Emma und Julian mit Feenwesen konfrontiert. Das Problem ist, dass der Kontakt zu Feenwesen nicht unbedingt erlaubt ist – der kalte Frieden schreibt vor, dass Feenwesen nicht geholfen oder dass ihnen Unterkunft geboten werden darf. Die Feenwesen folgen eigenen Interessen, die aber untrennbar mit Emmas und Julians verbunden zu sein scheinen.
Die Blackthorns stürzen sich auf die Bearbeitung dieser Mordfälle. Schon bald verwickeln sich Cristina, Emma und Julian tief in die dunklen Machenschaften von geheimen Vereinigungen und uralten Zaubern und Geschichten.
Emma Carstairs war mir noch gut aus den „Chroniken der Unterwelt“ bekannt. Ich hatte sie als wildes, entschlossenes Mädchen in Erinnerung. Aus diesem Mädchen ist nun eine junge Frau geworden, die noch immer sehr entschlossen und ungestüm ist. Sie scheut keine Risiken und ist eine geborene Kriegerin. Mit ihrem Schwert Cortana an ihrer Seite agiert sie ganz nach dem blackthornschen Familienmotto: Lex Mala, Lex Nulla (Ein schlechtes Gesetz ist kein Gesetz.).
Julian Blackthorn hat ein schweres Los. Nach dem Tod seiner Eltern, der Verschleppung seines älteren Bruders Mark und der Verbannung seiner Schwester Helen ist er der Älteste der Geschwister und sorgt dafür, dass die ganze Familie funktioniert. Mit Emma an seiner Seite kann er wieder der Jugendliche sein, der er eigentlich ist. Zudem ist er stoisch, empathisch und sehr gefühlvoll. Julian Blackthorn verbirgt mehr Geheimnisse, als anzunehmen ist.
Mit „Lady Midnight“ gelingt Cassandra Clare der erneute Auftakt einer Geschichte aus dem Reich der Schattenjäger. Ihre Protagonisten sind derart ausgefeilt und mit Details versehen, dass ich mich frage, wie ich jemals die Namen durcheinanderbringen konnte. Mehr darüber zu lesen, wie es nach der „Schattenjäger-Akademie“ und den „Chroniken der Unterwelt“ weitergeht, hat mich sehr gefreut – vor allen Dingen, da eine Handvoll bereits bekannter Protagonisten auftaucht. Doch auch das Rätsel, welchem Jules und Emma auf den Grund gehen, hat es extrem in sich. Die Geschehnisse, die nach einem Krieg eintreten, werden grandios geschildert und Cassandra Clare schafft erneut eine faszinierende und bildreiche Geschichte.
Lesen, wenn: Ihr Cassandra Clare Fans seid – dann ist diese Reihe definitiv ein Muss!
Nicht lesen, wenn: Ihr noch nie was von Cassandra Clare gelesen habt – dann wagt die Reise in diese vielschichtige Welt und beginnt mit „City of Bones“.