Klappentext:
Das wachsende Chaos droht nicht nur von Cassardim Besitz zu ergreifen, sondern auch von Amaias großer Liebe Noár. Da sich die Fürstenhäuser aber nur um ihre Macht sorgen und Amaias Legitimation als Kaiserin nach wie vor umstritten ist, begibt sie sich eigenständig auf die gefährliche Suche nach einem neuen Juwel der Macht. Doch ihre Angst um Noár ist ein ständiger Begleiter und sie weiß: Wenn er fällt, fällt auch das Totenreich.
Ein Wettlauf gegen die. Zeit beginnt, an dessen Ende sie nicht nur ihre große Liebe verlieren könnte …
Meine Meinung:
Zu sagen, dass ich mich geziert hätte, dieses Buch zu lesen … nun, das wäre wohl untertrieben. Da lag es nun schon auf meinem SuB und ich bin bestimmt über einem Monat um das Buch herumgeschlichen, ehe ich es doch angefangen habe. Der Grund für diese Unentschlossenheit meinerseits liegt bei zwei Dingen: Zum einen hatte mich das Ende des zweiten Bandes nicht vollkommen überzeugt und zum anderen hatte ich mich aus Versehen spoilern lassen. Und zwar nicht nur irgendein banaler Spoiler, sondern die Info, wie diese Geschichte endet. Und da stand ich nun und wusste nicht genau, ob ich die Geschichte denn nun lesen wollte. Da wir uns aber hier begegnen, kann ich verraten, dass ich es gemacht habe.
Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zu den vorherigen Bänden!
Ich kam so mittelmäßig wieder in die Geschichte rein, doch schnell waren mir die wichtigsten Dinge wieder präsent: Cassardim, jenes Reich, in dem Amaia eigentlich Kaiserin ist. Aber nur eigentlich, weil ihre Herrschaft angezweifelt wird, während sich das Chaos immer mehr in diesem magischen Land ausbreitet und droht, Cassardim zu vernichten.
Und dann war da natürlich noch Nóar, Amaias wahre Liebe und jemand, der vermutlich vom Chaos infiziert ist. Zumindest glaubt Amaia das und die Sorge um ihn, bringt sie immer wieder dazu, verrückte Sachen zu machen.
Amaias Herrschaft wird nach wie vor angezweifelt, doch da sie die einzige ist, die zumindest noch über die Splitter des Juwels der Macht gebieten kann, ist sie auch Cassardims einzige Hoffnung. Während ihre Freunde und ihre Familie das weiß, trachten andere Reiche ihr nach dem Leben. Und ob Amaia allen vertrauen kann, die sich offiziell im Team „Rettet Cassardim“ befinden, weiß sie auch nicht.
Ich will gar nicht zu viel verraten von den Dingen, die euch in diesem Buch erwarten. Aber eins mache ich klar: Ihr erlebt eine wilde Reise, die euch sogar in altbekannte Gefilde zurückführt. Dass die Zeit rennt und Cassardim nur noch besteht, solange die Grenzen intakt sind, ist klar. Und zwingt Amaia und Nóar dazu, alle nötigen Risiken einzugehen, um ihre Heimat zu retten.
Ich bin ein wenig zwiegespalten, was aber auch daran liegen könnte, dass ich ja von Anfang an wusste, wie die Geschichte endet. Also zum einen ist die Geschichte rasant und andauernd passiert irgendetwas Dramatisches, sodass Amaia Nóar oder andersherum retten muss. Das Chaos offenbart sich in immer groteskeren Gestalten und die Dringlichkeit, die damit einhergeht, ist unübersehbar.
Aber andererseits hatte ich auch ein merkwürdiges Zeitgefühl und nicht immer das Gefühl, dass es einen konstanten roten Faden gibt. Sicher, die Situationen bedingen einander in verschiedenem Maße, aber so im großen Ganzen hat mir doch irgendetwas gefehlt.
Auch die Protagonist*innen blieben ein wenig flacher als in den Bänden zuvor. Am Interessantesten war für mich Ifar – und doch fand ich die letztendliche Entwicklung zu schwach. Die Autorin hat sich so bemüht, ihn als grauen Protagonisten beizubehalten, dass ich es schade fand, dass sie ihm letztendlich eine Richtung gegeben hat. Das gleiche Spiel gab es auch schon einmal bei Izara und auch da ging es meiner Meinung nach nicht so für eben diesen Protagonisten aus, wie er es verdient hätte.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass der dritte Band von Cassardim erneut mit tollen Welten, schöner Magie und großen Gefühlen bezaubert. Die Protagonist*innen bleiben leider ein wenig stecken und entwickeln sich nur wenig weiter. Und das Ende, über das viel diskutiert wird… hm, an sich habe ich nichts gegen solche Enden. Wenn sie denn gerechtfertigt sind und ich ihre Notwendigkeit anerkennen kann. Und ich bin mir noch immer nicht sicher, ob das hier der Fall ist.
Lesen, wenn: Ihr erfahren wollt, ob Amaia und Nóar das Chaos besiegen und Cassardim retten können.
Nicht lesen, wenn: Ihr am Ende das Buch zufrieden zuklappen wollt. Das ist hier nur eingeschränkt möglich.