Klappentext:
Das Fuchsmädchen und der Samurai
Sie hält das Schicksal Iwagotos in ihren Händen: die Gestaltwandlerin Yumeko. Nur sie kann verhindern, dass sich eine dunkle Prophezeiung erfüllt, die das gesamte Kaiserreich in die Finsternis stürzt. Dazu muss Yumeko eine geheime Schriftrolle in einen entlegenen Tempel bringen. Als sich ihr unterwegs der Samurai Tatsumi anschließt, ist Yumeko zunächst überglücklich: Die Reise ist lang und gefährlich. Doch sie muss dem Samurai verschweigen, dass sie genau das hat, wonach er sucht. Und auch er hütet ein Geheimnis, das sie beide umbringen könnte. Vor allem, wenn sie sich ineinander verlieben …
Meine Meinung:
Der Name Julie Kagawa ist mir seit „Plötzlich Fee“ ein guter Begriff. Es ist nun schon echt einige Jahre her, dass ich diese Reihe gelesen habe, aber ich war ein begeisterter Fan und entdeckte dadurch auch teilweise mein Interesse für das kleine Volk und Feen allgemein.
Als ich sah, dass sich die Autorin nun einem anderen Bereich von Mythologie und Magie zugewandt hat, wollte ich gerne sehen, was hinter diesem hübschen Cover steckt.
Es gibt tatsächlich nicht besonders viele Fantasy-Bücher, die in Asien spielen und deren Kultur und Glauben aufgreifen. So ad hoc fällt mir die Samurai-Dilogie von Renée Ahdieh ein und … ich komme gerade nicht auf den Titel, aber irgendwas war da noch. Und damit ist es das dann irgendwie auch gewesen.
Mit Yumeko und Tatsumi gibt es in dem Buch zwei extrem unterschiedliche Protagonisten: Yumeko ist eine Kitsune, ein Fuchsmädchen, und wächst in der Abgeschiedenheit eines Tempels auf. Ihr Leben besteht daraus, dort zu lernen, den Mönchen einen Streich zu spielen und dafür die Strafe zu kassieren.
Tatsumi dagegen wurde viele Jahre lang darin ausgebildet, die perfekte Waffe zu sein. Nichts zu fühlen, seinen Emotionen nicht nachzugeben und ein unfehlbarer Krieger zu sein. Er gehorcht den Aufträgen seines Clans widerspruchslos.
Yumeko und Tatsumi treffen mit ähnlichen Zielen aufeinander: Während das Fuchsmädchen den Teil einer mystischen Schriftrolle in einen geheimnisvollen Tempel bringen soll, jagt Tatsumi genau dieser Schriftrolle hinterher. Sie einigen sich, den Weg gemeinsam zurückzulegen.
Während ihrer Reise durch das Reich, werden die beiden vor unterschiedlichen Herausforderungen gestellt: Yumeko muss sich mit der Welt außerhalb des Tempels auseinandersetzen. Sie ist naiv, nimmt jedes Wort für bare Münze und hat ein uneingeschränktes Vertrauen zu allen Menschen.
Tatsumi sieht dagegen in jedem einen Feind, will eigentlich mit niemanden irgendwas zu tun haben und ist immer darauf bedacht, sich von nichts ablenken zu lassen.
Die Reise der beiden Protagonisten stellt sie immer wieder vor verschiedenen Herausforderungen: Denn längst sind Dämonen, Blutmagier und andere Mächte ihnen auf den Fersen, um die Schriftrolle in die Hände zu bekommen und damit großes Unheil über die Welt zu bringen.
Es war in diesem Buch sehr spannend mitzuverfolgen, wie verschiedene Parteien der Schriftrolle hinterherjagen, um ihre jeweils unterschiedlichen Ziele zu verfolgen. Sie scheinen dabei vor nichts zurückzuschrecken und bringen Tatsumi und Yumeko immer wieder in die gefährlichsten Situationen.
Die verschiedenen Protagonisten haben mir unglaublich gut gefallen. Die Leute, die Yumeko um sich schart, bilden ein großartiges Team. Yumeko ist das beste Beispiel dafür, dass man mit Vertrauen und Freundlichkeit viel in der Welt erreichen kann – auch, wenn man nur eine Kitsune ist.
Zusammenfassend bleibt nur zu sagen, dass es viel Spaß gemacht hat, „Im Schatten des Fuchses“ zu lesen. Landestypische Ausdrücke, Kultur und Magie wurde gut in den Grundgedanken der Geschichte eingewoben und sorgen dafür, dass ein glaubhaftes Setting entsteht. Die Protagonisten sind gut ausgestaltet und sehr divers.
Lesen, wenn: Ihr einen Ausflug in die asiatische Kultur machen und dabei unterschiedliche Protagonisten begleiten wollt, die hoffentlich die Welt retten werden.
Nicht lesen, wenn: Ihr nicht so darauf steht, wenn man viele typische Ausdrücke einer Kultur in einer Geschichte wiederfindet oder wenn ihr nicht viel für die asiatische Kultur im Allgemeinen übrighabt.