Klappentext:
„Hi, ich bin Rory Forseti. Als Mitglied einer Geheimorganisation an der Mythos Academy ist es meine Aufgabe, den bösen Bibliothekar Covington und seine Schnitter des Chaos aufzuhalten.
Wir wissen, dass Covington versucht, mächtige mythologische Artefakte zu stehlen, und der Schulausflug zum Idun-Anwesen scheint die perfekte Gelegenheit dafür zu sein. Die Schnitter sind gerissen – aber gemeinsam mit meinem magischen Schwert Babs und meinen Freunden Ian, Zoe und Mateo werde ich die Artefakte des Idun-Anwesens schützen …“
Meine Meinung:
Der erste Band der neuen Mythos-Academy-Serie von Jennifer Estep, „Bitterfrost“, hatte mich von sich überzeugt, sodass ich sehr glücklich war, als ich den zweiten Band geschenkt bekam.
Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zum ersten Band!
Wie schon der erste Band, überzeugt auch der zweite Teil durch ein tolles und aufsehenerregendes Cover. Nun bin ich mir aber nicht ganz sicher, ob die blauen Augen – die mich an Drake Hunter erinnern – ein Hinweis auf etwas sein sollen. Aber das eigentlich nur am Rande.
Schon mit dem ersten Kapitel des Buches umfing Jennifer Esteps Stil und Welt mich wieder. Nach den dramatischen Ereignissen und Wendungen des ersten Bandes hat man nun einen etwas besseren Überblick über die Grundpfeiler der Geschichte:
Rory Forseti wohnt mit ihrer Tante Rachel in Colorado. Rorys Eltern waren Schnitter und wurden von dem hinterhältigen Bibliothekar Covington umgebracht. Dafür wurde Covington ins Gefängnis gesteckt – nur leider gelang ihm der Ausbruch. Er sammelt neue Gefolgsleute und mächtige Artefakte um sich.
Aber natürlich gibt es eine Gruppe begabter und cooler Krieger, die sich dem entgegenstellen: Ian, der Wikinger, dessen totgeglaubter Bruder die rechte Hand von Covington ist. Und dann noch Zoe, eine Walküre und Mateo, ein Römer.
Rory selbst startet in diesen zweiten Teil mit einigen neuen Fähigkeiten: Sie ist der Champion von Sigyn, ihr Schwert Babs ist von dem todbringenden Fluch befreit und Rory besitzt sowohl Pans Flöte, das Armbrand von Freya und einen Frostfeuer-Anhänger von Sigyn. Oh, und zudem hat Rory coole Heilungskräfte. So sollte sie doch also bestens gerüstet sein, um es erneut mit Covington aufzunehmen.
Wie schon im Klappentext angedeutet ist eine Exkursion zum Idun-Anwesen angesetzt. Dass dieses Anwesen viele mächtige Artefakte beherbergt, macht es nach der Ansicht des Team Midgards zu einer großen Verlockung für die Schnitter. Es erscheint mehr als klar, dass Covington einige dieser Artefakte gerne in seinen Besitz bringen will.
Es kommt, wie es kommen muss – es gibt tatsächlich einen Zwischenfall auf dem Idun-Anwesen. Doch der läuft anders ab, als erwartet.
Während das Team Midgard immer einige Schritte hinter Covington zurückzuhängen scheint, beschäftigt Rory auch noch die mysteriöse Schatulle, die Covington im ersten Band stehlen wollte. Sie versucht alles, um mehr über dieses Artefakt herauszufinden und geht dabei einige Risiken ein.
Im Laufe der Geschichte treten einige neue Protagonisten auf dem Plan. Einige von ihnen verfolgen böse Absichten, bei anderen war ich mir lange nicht sicher, ob ihnen zu vertrauen ist. Aber sie beeinflussen maßgeblich die rasanten Entwicklungen, sodass ich vorerst nicht auf sie eingehen möchte.
„Ich fragte mich nur, wer das Artefakt als Erster in die Hände bekommen … und wer dabei alles sterben würde.“ (Seite 43)
Rory hat etwas von ihrer Einsamkeit und ihrem Schmerz verloren. Durch ihre neuen Freunde und durch die Aufgabe, die Schnitter aufzuhalten, fühlt sie sich nun, als hätte sie ihren Platz im Leben gefunden. Doch während die starke Spartanerin es nur zu gerne mit einer ganzen Horde von Schnittern aufnimmt, hat sie einige Probleme mit dem Gefühlschaos, was sich immer ausbreitet, sobald der attraktive Wikinger Ian in der Nähe ist.
In diesem Buch wurde Rory noch menschlicher für mich. Man erfährt mehr über ihre Ängste, ihre Träume, aber sie bestätigt sich auch selbst, indem sie alles für ihre Freunde geben würde.
Ian, Zoe und Matteo bilden zwar noch immer ein eingeschworenes Team, doch sie lassen Rory in ihre Mitte, respektieren einander und nehmen sich gegenseitig ernst. Sie folgen jedem Hinweis und haben alle ihre eigene Motivation, warum sie Covington aufhalten müssen.
Sigyn, die ab und zu in dem Buch auftritt, finde ich äußerst spannend. Ihre Vergangenheit hat sie gezeichnet und Rory bangt ab und zu darum, ob Sigyn auch wirklich die richtige Entscheidung bei der Wahl ihres Champions getroffen hat. Ich bin sehr gespannt, wie sich das Verhältnis zwischen Sigyn und Rory weiterentwickelt – und vor allen Dingen, wie sehr Sigyn noch eingreifen wird und kann. Denn Covingtons Plan, über den man endlich ein bisschen mehr erfährt, kann geradezu katastrophale Ausmaße annehmen. Ich bin gespannt, wie sich die Geschichte um diese Protagonisten weiterspannt!
„Hard Frost“ kann mit dem ersten Buch gut mithalten. Es gibt wieder viele tolle Kampfszenen, einige Rätsel und lustige Gespräche zwischen Zoe, Rory und Babs. Allerdings fand ich, dass einige Aspekte zu vorhersehbar waren. Das Setting und die Ausgestaltung der Protagonisten ist Jennifer Estep ansonsten wie immer außerordentlich gut gelungen!
Lesen, wenn: Euch der erste Band gefallen hat und ihr Rory gerne mehr in Aktion erleben wollt!
Nicht lesen, wenn: Ihr den ersten Band nicht gelesen habt oder wenn der euch – aus mir unerfindlichen Gründen – gelangweilt hat.