Klappentext:
Mare, die rote Rebellin mit den Silber-Kräften, kehrt zurück an den Hof – doch dieses Mal nicht als falsche Prinzessin oder Spionin. Sie ist jetzt eine Gefangene der Krone, ein Spielball der Macht. Um sie herum spinnt der junge König sein Netz aus Intrigen, Lügen und unerwarteten Bündnissen. So hofft er die Kontrolle zu behalten über ein Land, das an der Schwelle zur Revolution steht.
Denn die Rebellen sind mehr als bereit für den offenen Kampf. Und Mare ist der Funke, der die Flamme entzünden könnte. Doch welchen Preis sie dafür zahlen muss, weiß nur einer, denn nur einer kennt ihr Herz: Cal. Der verbannte Prinz wird alles tun – alles –, um Mare wieder an seine Seite zu holen.
Meine Meinung:
Wow! Nach diesem tollen und fiesen Cliffhanger des zweiten Bandes musste ich sofort erfahren, wie es weitergeht. Zum Glück lag der dritte Band schon zum Lesen bereit.
Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zu den ersten beiden Bänden!
Mare ist nun in der Gewalt von Maven und damit ändert sich alles auf einmal stark. Die scharlachrote Garde hat ihr wichtigstes Aushängeschild verloren und damit auch eine ihrer größten Waffen. Doch noch viel schlimmer – Mare hat ihre Freiheit verloren und sieht sich dem jungen König nun vollkommen ausgeliefert. Das, was sie zugleich fürchtete und wünschte, ist nun wirklich eingetreten.
Maven scheint manchmal zwar selbst nicht so ganz zu wissen, was er mit der Blitzwerferin anfangen soll, aber es ist klar, dass sie nicht nur ein Schoßhündchen ist. Neben sozialer und räumlicher Isolation werden Mare und ihre Informationen gebraucht, um dem König in die Hände zu spielen. Während die Zeit voranschreitet, versucht Mare, ihre eigenen Intrigen im Schloss zu spinnen, um Maven zu beeinflussen.
Zeitgleich bekommt man dieses Mal durch Cameron auch Einblick in die Geschehnisse der roten Garde. Die junge Neublüterin, die anfangs eher unfreiwillig dabei war, entwickelt sich langsam zu einem wichtigen Teil des Teams und liefert den Leser*innen in gutes Bild davon, wie die scharlachrote Garde und insbesondere Cal mit Mares Situation umgeht. Während die Garde zwar weiß, wie wichtig die Blitzwerferin ist und ihre Schlüsse daraus zieht, was Mare verraten könnte, scheint Cal von dem Bedürfnis zu brennen, sie vor Maven zu retten. Doch dass genau das eine Selbstmordmission wäre, ist sogar dem Flammenprinzen klar. Daher liegt der Fokus darauf, die Verbündeten der Garde zusammenzuziehen und den Krieg gegen Maven auf eine neue Ebene zu heben.
Ab und an bekommt man zudem einen Einblick in die Gedanken und Handlungen von Evangelina Samos. Sie ist jemand, den man im ersten Teil zu hassen gelernt hat, der mich aber nun nach und nach beeindruckt. Sie macht deutlich, dass Charaktere nicht einfach nur böse oder gut sind und ich bin ziemlich gespannt darauf, wie es mit ihr im nächsten Buch weitergeht.
Mare ist in diesem Buch sehr anders, als in den vorherigen. Während sie im ersten die Rebellin war, die versucht, sich in der Welt der Silbernen zurechtzufinden, dreht sie im zweiten Teil beinahe ein wenig ab. Sie vertraut niemanden außer sich selbst, nicht einmal ihrer Familie und nutzt alle und jeden zu ihrem Vorteil. Sie weiß, dass sie mächtig ist und tut manchmal so, als wäre sie unbesiegbar. Und dann ist da ja auch noch die Faszination gegenüber Maven.
Ich muss sagen, dass es mir manchmal schwerfiel, das so gut nachzuvollziehen. Ihre Sehnsucht nach dem Prinzen, den sie vermeintlich im ersten Band kennengelernt hat, ist relativ groß und ihre Gefühle ihm gegenüber sehr verworren. Versteht mich nicht falsch – ich erinnere mich an den Maven aus der Zeit. Aber ehrlich gesagt finde ich ihre nun beschriebenen Gefühle etwas zu stark. Ich hatte im ersten Band nicht das Gefühl, dass er ihr so viel bedeutet, wie sie nun immer wieder klarmacht.
Auch hätte ich mir gerade im Zusammenspiel mit Maven und Mares Zeit an seinem Hof etwas mehr von der mutigen, rebellischen Blitzewerferin gewünscht. Sie ist mir zu untätig, zu eingeschüchtert und zu ängstlich, wenn sich Möglichkeiten anbieten. Ich könnte mir aber vorstellen, dass sie ihr Feuer im vierten Band wieder entdeckt.
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass „Goldener Käfig“ ein anderer Teil ist als die vorherigen und mit einer anderen Stimmung aufwartet. Während Mare nun etwas gemäßigter agiert – was durchaus angenehm ist – stehen Evangelina und Cameron ebenfalls im Vordergrund und verleihen der Geschichte neue Tiefen und Blickpunkte. Cal scheint sich endlich gefangen zu haben… nun ja, zumindest dachte ich das. Die Intrigen und geheimen Pläne, die gefühlt jeder in diesem Buch schmiedet, laufen langsam zusammen und ich bin gespannt, wer am Ende sein Ziel erreicht. Ebenso freue ich mich wieder auf tolle Action und großartige Schlachtbeschreibungen!
Lesen, wenn: Ihr Mare an Mavens Hof begleiten und herausfinden wollt, wie stark die Blitzwerferin wirklich ist.
Nicht lesen, wenn: Ihr die vorherigen Bände nicht kennt.