Klappentext:
Noch vor zwei Monaten war Emilia Lancaster eine ganz normale junge Frau mit ganz normalen Problemen. Nun ist sie die Kronprinzessin von Caerleon und muss sich Herausforderungen stellen, auf die sie kaum vorbereitet wurde. Neben ihren neuen Verpflichtungen und der öffentlichen Aufmerksamkeit machen ihr vor allem die Intrigen und Machtspielchen im Königshaus zu schaffen. Eine Situation, die nicht einfacher wird, als plötzlich eine ganze Handvoll Verehrer darum kämpft, ihr Interesse zu gewinnen. Und außerdem ist da ja noch Carter Thorne, ihr Stiefbruder, der einzige Mann, für den sie nichts empfinden darf – und dessen Anwesenheit im Palast sie trotzdem überall spüren kann…
Meine Meinung:
Der erste Band der Serie hatte mich gut unterhalten und nach diesem packenden Ende war ich nur zu bereit, zu dem zweiten Band zu greifen, um herauszufinden, wie es im Land Caerleon mit Emilia weitergeht.
Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zum ersten Band!
Emilia ist nicht länger die Psychologiestudentin, die kaum über die Runden kommt und mit ihrem besten Freund Owen in Bars rumhängt. Sie ist nun die Kronprinzessin eines Landes, hat royale Pflichten wahrzunehmen und einen Stiefbruder, der ihr allein durch seine Anwesenheit den Verstand raubt.
Während Emilia herauszufinden versucht, wie sie ihren Platz in der Königsfamilie einnehmen kann, ohne sich dabei selbst aufzugeben, muss sie sich auch noch mit ihrer Stiefmutter Octavia und ihrem besten Freund Owen auseinandersetzen, der immer wieder in den Reihen der Monarchigegner gesichtet wird. Nun, da Emilia die Kronprinzessin ist, muss sie sich auch damit auseinandersetzen, welchen Stand die Monarchie in ihrem Land hat und wie sie das mit sich selbst vereinbaren kann.
Stets an ihrer Seite sind dabei Chloe, ihre neue Schwester und Alden Sterling, der deutlichmacht, dass er Emilia toll findet. Aber wie soll sich Emilia auch nur ansatzweise mit Alden auseinandersetzen, wenn es Carter ist, der ihr nachts beisteht? Das Knistern zwischen den beiden ist ein ausgewachsenes Feuerwerk und die Spannung mit jedem Wort spürbar. Doch die Barrieren zwischen den beiden sind nicht kleiner geworden und die Chance auf so etwas wie eine Beziehung nicht besonders groß. Nicht, wenn nicht beide bereit sind, Kompromisse einzugehen und füreinander zu kämpfen.
Die Intrigen, die währenddessen im Palast gesponnen werden, rauben Emilia alles weitere an Konzentration und fordern die junge Prinzessin deutlich heraus.
Emilia hat in diesem Band ein wenig ihrer Stärke eingebüßt. Sie ist nicht mehr ganz die rebellische Person, die sich nichts sagen lässt und ganz auf ihr Bauchgefühl vertraut. Die neue Rolle, in der sie sich nun befindet, schüchtert sie ein und die Kreise, in denen sie sich bewegen muss, tun ihr Übriges. Es war aber spannend mitanzusehen, wie sie nach und nach erkennt, was das alles mit ihr macht und wie sie in Notsituationen noch immer ihr mutiges Herz und ihre Entschlossenheit bewahrt.
Was ich allerdings ein wenig problematisch finde – und das schon seit dem ersten Band – ist der Umgang mit Chloes Alkohol- und Drogenkonsum. Meiner Meinung nach wird das sehr lapidar dargestellt und nicht kritisch thematisiert. Es scheint keine negativen Nebenwirkungen zu haben. Ich gehe zwar davon aus, das dieser Roman sowieso etwas für über 16jährige ist und diese das angemessen reflektieren können, doch da hätte ich mir auch etwas mehr von der Autorin gewünscht.
Ebenso kann man die Beziehung, wenn man es so nennen möchte, zwischen Carter und Emilia kritisch sehen. Der Umgang der beiden miteinander – ob nun im Streit oder in aufreizenden Situationen – ist oft sehr harsch und sie gehen nicht zimperlich miteinander um.
Im Großen und Ganzen hat mir „Golden Throne“ aber gut gefallen. Wie auch beim ersten Band erhoffte ich mir eine flüssige Geschichte, die man einfach weglesen kann und genau das habe ich auch bekommen. Es gab ein paar Überraschungen und Emilias Weg als Prinzessin mitzuverfolgen, hat Spaß gemacht. Ich freue mich auf jeden Fall auf den dritten Band und hoffe, dass die Autorin dabei nochmal etwas tiefer auf die Protagonist*innen und bestimmte Vorlieben eingehen wird.
Lesen, wenn: Euch der erste Band gefallen hat und ihr herausfinden möchtet, ob Emilia das Zeug zur Kronprinzessin hat.
Nicht lesen, wenn: Ihr eine tiefschürfende Storyline mit sich stark reflektierenden Charakteren erwartet.