Klappentext:
Ein zweiter Trojanischer Krieg steht unmittelbar bevor. Weil die Scions sich gegenseitig bekämpfen, liegt es allein an Helen, Lucas und Orion, neue Verbündete für ihr bislang größtes Gefecht zu finden. Zugleich wächst Helens Macht und mit ihr das Misstrauen ihrer Freunde. Doch Helen kann deren Vertrauen zurückgewinnen und den unsterblichen Zeus in letzter Minute bezwingen. Aber was wird aus Helens ganz persönlichem Kampf um ihre Liebe zu Lucas? Um zu verhindern, dass die sterbliche Welt in die Hände der 12 unsterblichen Götter fällt, brauchen Helen, Lucas und Orion neue Verbündete. Zugleich wächst Helens Macht und mit ihr das Misstrauen ihrer Freunde. Wie kann Helen deren Vertrauen zurückgewinnen? Womit lassen sich die Götter besiegen? Und was wird aus ihrem Kampf um die Liebe zu Lucas?
Meine Meinung:
Ich kann es gar nicht so richtig fassen, dass nun schon der Abschluss der „Göttlich“-Reihe vor mir liegt. Die Reise in die Welt von Helen und Lucas kam mir so kurz vor, doch ich freue mich auch, nun ein letztes Mal in die Geschichte einzusteigen.
Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zu den vorherigen Bänden!
Was war das für ein fulminanter Kampf im zweiten Band! Helen und Orion ist es tatsächlich gelungen, die Furien zu besänftigen und dann mussten sie sich auch noch gegen Ares beweisen. Helen hat es zwar geschafft, den Gott in den Tartaros zu befördern, aber zeitgleich wurden durch Blutverbindungen auch alle Häuser der Scions vereint. Damit steht die Auseinandersetzung mit den griechischen Gottheiten kurz bevor.
Als wäre das nicht genug, müssen sich die Bewohner*innen von Nantucket auch noch mit den Ausschreitungen beschäftigen, die die ganze Stadt betroffen haben. Unzählige Häuser sind zerstört, ein paar Leute sind ums Leben gekommen und nur die Scions wissen, dass dies das Werk von Halbgottheiten ist.
Während der Krieg immer näher rückt und sich immer mehr Gottheiten zeigen, haben Helen und ihre Freunde ganz eigene Probleme: Helen entdeckt immer mehr Kräfte und muss entscheiden, wie sie mit ihren Gefühlen zu Orion und Lucas umgehen soll. Außerdem wird sie immer wieder in vergangene Zeiten gezogen und erlebt die Schicksale ihrer Ahninnen mit. Zeitgleich kämpft auch Lucas mit seinem Erbe, Cassandra wird immer mehr von den Parzen heimgesucht, Jerry kämpft um sein Überleben und Daphne schmiedet wie immer ihre eigenen Pläne. Und dann sind da ja auch noch die Angehörigen der anderen Häuser, die einerseits versuchen, eine uralte Prophezeiung zu entschlüsseln und andererseits herausfinden wollen, wie mächtig Helen wirklich ist.
Helen hat sich wieder etwas mehr gefunden. Gerade nach dem zweiten Band und ihren ständigen Abstiegen in die Unterwelt ist sie gewachsen und gestärkt und es gibt kaum etwas, das ihr noch so richtig etwas anhaben kann. Langsam findet sie auch immer mehr über ihre Kräfte heraus und schmiedet einen verzweifelten Plan, wie sie alle retten kann. Dabei verliert sie aber immer wieder das Vertrauen ihrer Freund*innen und muss immer wieder überlegen, was sie bereit ist, aufzugeben.
Lucas und Orion stehen fest an Helens Seite und kämpfen beide damit, dass sie gefühlt den jeweils anderen bevorzugt. Doch das treibt keinen Keil zwischen ihnen und sie sind da, wenn es drauf ankommt.
Ari, Andy, Jason, Claire, Castor, Daphne, Cassandra und Hector bilden schon bald den festen Clan rund um Helen und Lucas. Doch trotzdem sind sie nicht einfache Figuren, die nur Deko sind – sie fällen eigene Entscheidungen und versuchen jeweils für sich, das richtige zu tun.
Einer der wenigen Kritikpunkte, die ich an der Stelle habe, sind die Lovestorys. Es gibt Vorbilder im alten Griechenland und leider ging es mir an einigen Stellen etwas zu schnell mit der vermeintlichen ewigen Liebe. Da reichte gefühlt manchmal ein Blickkontakt – und das hätte definitiv etwas ausgebaut werden können. Doch ich sehe auch, dass dafür nur bedingt der Raum war.
Außerdem agiert die gesamte Storyline oftmals sehr räumlich begrenzt. Es gibt zwar auch Infos über Vorfälle auf der restlichen Welt, doch insgesamt wirken die Scions wie eine sehr kleine Gruppe und manchmal fehlten mir die Konsequenzen für die restliche Welt. Passiert etwas, weil Ares zum Beispiel im Tartaros sitzt? Verändert das etwas im Weltengefüge? Solche und ähnliche Fragen hätte ich gerne noch geklärt gehabt.
Ansonsten bildet „Göttlich verliebt“ einen tollen Abschluss. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm wie eh und je und macht es leicht, der Storyline zu folgen. Die Protagonist*innen brechen immer mal wieder aus vorgefertigten Schemata aus, was ich immer wieder toll fand. Die Kämpfe sind plastisch und die Gottheiten mal ganz anders, als sie sonst beschrieben werden. Insgesamt hat Josephine Angelini hier eine großartige mythische Story geschaffen, in der es um Liebe, Freundschaft und Schicksal geht.
Lesen, wenn: Ihr herausfinden wollt, ob Helen den Gottheiten die Stirn bieten kann.
Nicht lesen, wenn: Ihr die Serie nicht kennt.