Klappentext:
Alles, woran Poppy jemals geglaubt hat, hat sich als Lüge erwiesen: Das Amt, auf das sie sich ihr Leben lang vorbereitet hat, bringt den Menschen nicht die ersehnte Freiheit, sondern ewige Dunkelheit. Das Volk, das sie vor Kurzem noch als Auserwählte verehrt hat, will nun ihren Tod. Doch am meisten schmerzt sie, dass Hawke nicht der Mann ist, der er vorgegeben hat zu sein. Verwickelt in ein perfides Spiel aus Verrat und Intrigen, muss Poppy sich entscheiden, was ihr wichtiger ist: ihre Freiheit, die Sicherheit ihres Volkes oder ihre große Liebe?
Meine Meinung:
Auf kaum ein Buch habe ich mich in den letzten Wochen so sehr gefreut, wie auf die Fortsetzung dieser tollen Reihe! Daher musste ich natürlich sofort in den Buchladen stürmen, kaum, dass es erschienen war.
Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zum ersten Band!
Nur um ganz sicherzugehen las ich direkt davon noch einmal den ersten Band. Ich glaube allerdings, dass man auch so gut wieder in die Geschichte kommen würde – Jennifer L. Armentrout hat die wichtigsten Infos gut verpackt, sodass man wieder im Bilde ist. Und da war ja so einiges!
Poppy, die Auserwählte oder auch die Jungfräuliche, musste erkennen, dass die Aufgestiegenen, von denen sie bisher umgeben war, nicht die Guten sind. Ganz im Gegenteil – sie sind Vampyre, die sich an anderen bereichern. Die drittgeborenen Kinder? Werden als Blutbeutel missbraucht. Das Aufstiegsritual? Dabei wird man fast umgebracht und muss dann das Blut eines Atlantianers trinken, um zum Vampyr zu werden. Und die Atlantianer? Sind nicht die Bösen in der Geschichte, sondern die, die durch ihr magisches Blut ausgenutzt werden. Und mit genau so einem Atlantianer ist Poppy nun unterwegs. Denn Hawke, ihr ehemaliger Leibwächter ist eigentlich Prinz Casteel. Und genau der hat beschlossen, dass sie beide heiraten sollen.
Poppy ist davon allerdings alles andere als begeistert. Zum einen muss sie das Grauen verarbeiten, dass sie in einer Gesellschaft gelebt hat, die sie eigentlich nur missbrauchen wollte und mit dem Umstand klarkommen, dass sie Teil eines Systems war, das für Tod und Leid gesorgt hat. Und dann ist da natürlich noch Casteel. Als er noch Hawke war, hat sie sich in ihn verliebt, doch mit seinen Lügen kann sie nur schlecht umgehen. Es beginnt daher eine lange Reise voller Selbsterkenntnis, Zweifeln und dem Nachspüren der Gefühle und der Wahrheit.
Casteel versucht indes Poppy zu beschützen und ihr so viel Freiheit zuzugestehen, wie möglich. Dass er dafür ab und an mal einen Dolch ins Herz gerammt bekommt nimmt er beinahe klaglos hin. Denn er ist noch immer ein Prinz und darum bemüht, sein Volk und seine Familie zu beschützen.
Dieses Buch war ein einziger Genuss. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich es zuletzt so zelebriert habe, eine Geschichte zu lesen. Poppy und Casteel sind einfach ein unschlagbares Team und ihre Dialoge sind großartig. Doch auch ihre Personen, die Verletzlichkeit und der Schmerz sind so greifbar, dass ich manchmal ganz versunken war. Die knisternden und heißen Szenen kommen natürlich auch nicht zu kurz, aber noch viel spannender war es, mitzuerleben, wie die Beziehung der beiden sich verändert. Ich habe natürlich darauf gewartet, dass sie sich jeweils eingestehen, was ich gefühlt schon nach hundert Seiten wusste. Doch dieser langsame Prozess und dieses Abwägen haben für mich total gut funktioniert.
Neben diesen Dingen gibt es aber auch wieder tolle Nebenprotagonist*innen wie Kieran, Delano, Beckett, Netta und Alastir. Und ein ganzer Haufen an cooler Action, Kampfszenen und tollen Szenenbeschreibungen durfte natürlich auch nicht fehlen. Der Pluspunkt an ausgereifter High Fantasy und der Betrachtung von Vampyren aus einem anderen Standpunkt machen dieses Buch definitiv zu einem Jahreshighlight für mich.
Lesen, wenn: Ihr großartige High Fantasy mit ausgefeilten Protagonist*innen und einem starken Weltenbau lesen wollt.
Nicht lesen, wenn: Ihr die Serie nicht kennt. Dann ändert das!
