Klappentext:
Seit ihrem ersten Tag auf River´s Edge fühlt sich die unsterbliche Nastasja zu Reyn hingezogen. Doch ihre Liebe wird durch Nastasjas tragische Vergangenheit auf eine harte Probe gestellt: Sie erfährt, dass ihre Eltern blutrünstige Mörder waren. Nastasja fragt sich, ob sie überhaupt eine Chance hat, jemals die Dunkelheit in ihrem Wesen zu überwinden.
Ihre größten Ängste scheinen wahr zu werden, als auf River´s Edge plötzlich einige Dinge aus dem Ruder laufen. Nastasja ist überzeugt, dass sie es ist, die alles verursacht. Kann sie gegen ihr mächtiges und dunkles Erbe ankämpfen? Und hat ihre Liebe zu Reyn eine Zukunft?
Meine Meinung:
Und weiter geht’s mit dem zweiten Teil der „Immortal Beloved“ Reihe. Ich habe mich wirklich sehr darauf gefreut, weiter ins Nastys Geschichte eintauchen zu können.
Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zu dem ersten Band!
Was war das für ein packendes Ende im ersten Band! Nastasja hat endlich herausgefunden, dass Nell für die Verwünschungen und bösen Zauber verantwortlich ist, die Nasty sogar umbringen sollten. Und all das nur, weil Nell auch auf Reyn steht und in Nasty eine Bedrohung sah.
Nun, da diese verrückte Unsterbliche nicht mehr auf der Farm ist, geht das Leben dort einen ruhigeren Gang. Doch es hat sich einiges geändert: Nasty hat endlich anerkannt, wer sie wirklich ist und dieses Wissen auch mit den anderen Bewohnern geteilt. Sie macht langsam aber sicher Fortschritte in der weißen Magie. Und dann ist da ja noch die Sache mit Reyn…
Nachdem man im ersten Band erfahren hat, dass Reyns Familie jene war, die Nastys umgebracht hat (und andersherum) und dass Reyn jahrelang als Winterschlächter immer wieder Gewalt in Nastys Leben brachte, kann man sich vorstellen, dass das mit den beiden alles nicht so einfach ist. Die Anziehung ist auf jeden Fall da, aber für Nasty gibt es einfach noch zu viele ungeklärte Dinge aus der Vergangenheit.
Und auf einmal beginnt alles, schiefzulaufen. Immer mehr mysteriöse Dinge passieren um Nasty rundherum und immer scheint sie die Quelle für all diese Dinge zu sein. Nasty bekommt Angst davor, sich oder ihre Freunde zu verletzen, doch am meisten macht ihr der Gedanke Sorgen, dass es die Dunkelheit in ihr ist, die all das zu verantworten hat.
Die Geschichte nimmt einen schönen Bogen und beschreibt außerordentlich gut, wie sich Nastys Leben verändert. Während sie am Anfang noch stark und gewillt ist, zu glauben, dass sie auch weiße Magie wirken kann, erlebt man durch die vielen Unfälle mit, wie ihr Geist langsam ruhelos wird und die Gedanken sich von ihr immer weiter im Kreis drehen. Alles ist unglaublich logisch und klar strukturiert und ihre daraus folgenden Handlungen sind vollkommen charakterkonform.
Neben dem Leben auf der Farm bekommt man aber auch immer wieder Einblicke in Nastys Vergangenheit. Mal berichtet sie von irgendwelchen rauschenden Partys, dann wieder von Hungersnöten. Diese Darstellung der Vergangenheit wirkt weder zu gewollt noch gestellt und ich war immer neugierig, mehr von Nastys Leben zu erfahren.
Als Charakter bleibt Nasty sich vollkommen treu. Sie ist definitiv eine der witzigsten Protagonistinnen, die ich bisher kennengelernt habe. Sie hat ihren eigenen Willen, eine spitze Zunge und ihr Hauptanliegen ist es, zu überleben und sich am besten aus all den Dingen herauszuhalten, die sie in irgendeiner Form verletzen könnten. Doch sie hat auch ein großes Herz und gewinnt mehr und mehr die Einsicht, was im Leben richtig ist und was nicht.
Zusammenfassend bleibt nur zu sagen, dass „Ersehnt“ ein großartiger zweiter Band ist. Er ist düsterer, herausfordernder und spannender als der erste Band. Nasty macht eine spannende Entwicklung durch und ich bin sehr gespannt, zu erfahren, wie sie mit den Erlebnissen nun im dritten Band umgehen wird.
Lesen, wenn: Ihr Nasty dabei begleiten wollt, wie sie sich ihrer Vergangenheit stellt.
Nicht lesen, wenn: Ihr lieber nicht zu viel mit komplexen Charakteren zu tun haben wollt.