Klappentext:
Ihr Leben lang hat die Giftmischerkönigin Katharine darauf gewartet: Sie trägt die Krone des Inselreichs Fennbirn. Doch ihre Herrschaft ist grausam und wird angefochten – Gerüchte dringen zu ihr durch, dass ihre Schwestern noch am Leben sind und Katherine stürzen wollen. Tatsächlich haben Mirabella und Arsinoe überlebt und verstecken sich auf dem Festland. Doch sie sind nicht in Sicherheit: Arsinoe wird von schrecklichen Träumen heimgesucht. Die Blaue Königin, eine Gestalt aus den Legenden Fennbirns, drängt sie, auf die Insel zurückzukehren. Denn es ist nicht Katharine, durch die das Reich unterzugehen droht – es ist der unheimliche Nebel vor seiner Küste, der sie alle in Gefahr bringt…
Meine Meinung:
Sehnsüchtig habe ich auf den dritten Teil dieser Reihe gewartet. Und kaum, dass ich ihn in den Händen hielt, stand eine lange Bahnfahrt an, auf die ich das Buch mitgenommen und verschlungen habe.
Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zu den ersten beiden Bänden!
Der zweite Band dieser Reihe brachte viele Informationen und Handlungsstränge mit sich: Es wurde offenbart, dass Arsinoe eigentlich eine Giftmischerin ist und dass ihre beste Freundin Jules mit dem Fluch der Pluralität geschlagen ist: Sie trägt die Gabe der Naturbegabten und die der Kriegerin in sich.
Zudem ist Natalia Arron tot und Katharine die gekrönte Königin. Ihre Macht und ihre Stärke erhält sie aus den Geistern der vielen ungekrönten Königinnen, die sie aus der Breccia-Spalte mitgebracht hat.
Arsinoe und Mirabella konnten sich mit Billy und Joseph auf ein Boot retten und gelangten ans Festland. Joseph starb auf der Reise und Arsinoe und Mirabelle müssen mit diesem Verlust nun klarkommen. Doch das ist nicht die einzige Schwierigkeit für die Schwestern: Das Leben auf dem Festland unterscheidet sich sehr von dem Leben auf der Insel und die jungen Frauen müssen sich den Vorstellungen anpassen, damit sie weiterhin Zuflucht bei Billys Familie finden.
Zudem streckt sich die Magie von Fennbirn bis ans Festland aus und Arsinoe wird von Träumen heimgesucht, die ihr Geschehnisse einer längst vergangenen Zeit zeigen. Sowohl Arsinoe und Mirabella wissen in ihren Herzen, dass die Insel sie zurückruft – doch noch können sie nicht deuten, warum ihr Schicksal noch immer an das der Insel gebunden ist.
Katharine dagegen trifft erste Entscheidungen als Königin und scheint dafür ein gewisses Händchen zu beweisen. Sie verändert das Ratsgefüge und holt den Tempel wieder näher in ihren Regierungsbereich. Doch ihre Herrschaft wird durch den Nebel bedroht, der die Insel eigentlich schützen soll: Immer wieder sucht er die Insel heim und fordert Menschenleben. Die Bewohner von Fennbirn fordern von der – wie sie sagen – Untoten Königin Entscheidungen und Taten. Doch Katharine kämpft immer mehr den Geistern der Königinnen, die sich in in ihr festgesetzt haben.
Jules schlägt einen ganz neuen Weg ein. Sie erfährt von der Prophezeiung, die während ihrer Geburt gemacht wurde und verdeutlicht, dass sie eine Königin war und wieder eine sein könnte. Rasch scharen sich Anhänger dieser Prophezeiung um sie und drängen Jules dazu, diesen Platz einzunehmen und für ihr Recht und gegen die untote Königin zu kämpfen.
Die Geschichte dieses dritten Teils war deutlich breitgefächerter als die der anderen beiden Bände. Man bekam nicht nur Einblicke in die Gedanken der drei Schwestern, sondern zum Beispiel auch in Jules oder Pietyr. Obwohl ich auch gestehen muss, dass ich die Handlungsebene rund um Jules erst nicht so richtig mochte, wird letztendlich doch deutlich, warum sie notwendig war.
Sehr spannend fand ich auch die Geschichte rund um die Blaue Königin. Ich hätte zu gerne noch mehr direkt durch Arsinoes Augen miterlebt. Die Lüftung der Geheimnisse rund um die Blaue Königin haben mich auf jeden Fall überrascht und noch einmal vor Augen geführt, wie die Welt um Fennbirn aussieht.
Das ist auch definitiv ein Pluspunkt des Buches: Ich hatte zuvor angemerkt, dass ich gerne mehr von dieser Welt gesehen hätte, die Kendare Blake da erschafft. Durch Arsinoes und Mirabellas Reise ans Festland wurden die Unterschiede sehr deutlich und ich konnte die Eigenheiten von Fennbirn deutlich abgrenzen. Durch die Rundreisen von Jules und den anderen bekam ich erneut ein besseres Gespür für diese düstere Welt.
Bei Katharine scheint man mehr und mehr zusehen zu können, wie ihr eigener Geist ihr immer mehr abhanden kommt. Doch es blitzt auch immer wieder etwas von dem unschuldigen jungen Mädchen durch, das dann aber schnell wieder durch die blutrünstige und kalte Herrscherin ersetzt wird, die sie nun ist.
Mirabella fand ich deutlich sympathischer. Ich finde, dass es sehr deutlich geworden ist, was für eine mächtige und gute Königin sie geworden wäre. Doch Mirabella erkennt, was ihr in ihrem Leben wichtig ist und agiert stets, um Arsinoe zu schützen – Mira hat ihre Rolle als Schwester vollkommen angenommen.
Auch Arsinoe hat sich verändert: Sie kommt mir etwas ruhiger und geerdeter vor, nun, da sie um ihr Erbe als Giftmischerin weiß. Sie ist zwar noch immer die Ungestümteste der Schwestern und womöglich die Naivste, doch sie hat ein reines Herz und steht zu ihren Entscheidungen.
Dieser dritte Band der Serie watet mit neuen Erkenntnissen rund um die Welt und die Geschichte von Fennbirn auf. Das Schicksal scheint die Wege der drei Schwestern wieder zusammenzuführen und verspricht eine spannende Fortsetzung. Die dunklen Mächte rund um die Insel verdeutlichten, wie stark die Magie ist und welche Auswirkungen gewisse Opfer haben können.
Lesen, wenn: Ihr mehr über die Geschichte von Fennbirn erfahren wollt und zusehen wollt, wie sich die Schicksale der Schwestern erneut kreuzen.
Nicht lesen, wenn: Ihr die Bücher nicht kennt oder keine Lust auf noch mehr düstere Magie habt.