Klappentext:
Der Krieg duldet keine Liebenden …
Die 20-jährige Ryiah hat es geschafft – sie ist Kriegsmagierin von Jerar! Doch sie träumt immer noch von der Robe des Schwarzen Magiers, dem mächtigsten aller Kriegsmagier. Ry hat ein Jahr, um sich auf das prestigeträchtige Turnier vorzubereiten, das entscheidet, wer der nächste Schwarze Magier wird- Dabei muss sie gegen einen Gegner antreten, den sie noch nie besiegt hat: kein Geringerer als ihr Verlobter Prinz Darren …
Meine Meinung:
Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zu den ersten beiden Büchern!
Eigentlich hätte man meinen können, dass nach dem Ende des zweiten Buches alles Friede-Freude-Eierkuchen ist. Denn schließlich hat Ryiah alles, wonach sie sich immer gesehnt hat: Sie ist Kriegsmagierin – und das sogar zweiten Ranges. Und zudem ist sie mit Prinz Darren verlobt und wird damit eine Prinzessin. Alles könnte so schön sein…
Genau mit dieser Intention fängt der dritte Band der „Magic Academy“ Serie auch an: Wir erleben Darren und Ryiah gemeinsam bei einem Training. Die beiden sind verliebt wie eh und je und Ryiah hat eine gute Kontrolle über ihre Magie.
Gemeinsam mit Ella und Alex wirkt der Königspalast etwas freundlicher als zuvor. Doch natürlich stehen jetzt nicht irgendwelche Ferien an – ganz im Gegenteil. Die neuen Magier wählen ihren Einsatzort.
Während Ryiah nach Ferren´s Keep reist, entscheiden sich Ella und Alex für Montfort. Darren muss natürlich im Palast bleiben und somit gibt es die erste räumliche Trennung für Ryiah und Darren.
Ohne ihre Freunde und nur mit der mürrischen Leibwächterin Paige wagt Ryiah sich in das Reich von Kommandantin Nyx. Doch leider wird sie dort nicht so gut aufgenommen, wie sie gehofft hatte: Viele der dort stationierten Soldaten denken, dass sie ihren Posten nur bekommen hat, weil sie die Verlobte des Prinzen ist. Doch wie man Ryiah kennt, ist das eher Ansporn für sie, noch verbissener zu trainieren und den anderen zu beweisen, dass sie nicht umsonst Kriegsmagierin zweiten Ranges ist.
Aber nicht nur das Misstrauen der anderen Soldaten bringt Ryiah dazu, fast ununterbrochen zu trainieren: Es steht die Kandidatur an. Das ist ein Wettkampf, der die drei neuen höchsten Magier hervorbringt. Und damit besteht für Ryiah die Chance, endlich die langersehnte schwarze Robe des Schwarzen Magiers zu bekommen. Sie weiß nur zu gut, dass ihr dafür vor allen Dingen Darren im Weg steht – der Magier, den sie noch nie besiegt hat, und der bereits seit dem ersten Band an alle mit seiner Magie überraschen konnte.
Ryiah muss währenddessen auch immer wieder einige Pflichten am Hof übernehmen. Sie ist schließlich eine angehende Prinzessin und Politik wird immer mehr zu einem Thema, was sie selbst betrifft und was sie beeinflussen kann.
Man trifft in diesem Buch wieder auf mehrere Protagonisten, die man schon in den anderen Büchern kennengelernt hat: Kronprinz Blayne, Ryiahs Brüder Derrick und Alex, natürlich Ella und Marius.
Im Hinblick auf Blayne half es mir wirklich, dass ich zuvor die Kurzgeschichte von Rachel E. Carter hinsichtlich der beiden Prinzen gelesen hatte. So waren seine Handlungen und seine Entscheidungen sehr viel verständlicher. Man spürt deutlich, wie sehr er sich bemüht, Ryiah willkommen zu heißen. Nun bin ich gespannt, welches Gesicht man von ihm im letzten Band zu sehen bekommt.
Vor allen Dingen bei Derrick und auch bei Alex merkt man, wie viel Zeit seit dem ersten Buch vergangen ist. Derrick ist nicht länger der kleine tollpatschige Bruder, den Ryiah bemuttern muss. Er trifft eigene Entscheidungen und hat direkt an der Front gedient. Dadurch konnte er sich eine feste Meinung und einen starken Charakter ausbilden.
Schön mitanzusehen war, dass nun wieder mehrere Ereignisse aus den vorherigen Büchern aufgegriffen wurden. Einige Szenen, die zum Beispiel im zweiten Band passierten, ergaben nun plötzlich viel mehr Sinn. Ryiah entwickelt im Laufe der Zeit ein gutes Auge für die politischen Belange und ist immer mehr in der Lage, die Intrigen am Hof zu durchschauen.
Doch darin liegt auch eine gewisse Schwäche: Mir fiel es ab und an schwer, ihren Gedankengängen hinsichtlich irgendwelcher Länder, Könige und Schachzüge dieser Länder zu folgen. Ich musste oft etwas länger darüber nachdenken, wie genau sie etwas meint, wie ihre Gedanken verlaufen. Aber das ist unerlässlich, denn das Netz der politischen Intrigen wird immer enger und ist fundamental für den letzten Band.
Es bleibt also nur zu sagen, dass Rachel E. Carter sich auch mit diesem Band wieder treu bleibt. Der Stil ist noch immer recht einfach gehalten, oft überschlagen sich die Ereignisse. Doch noch immer zwingt einen die spannende Handlung praktisch dazu, weiterlesen zu wollen.
Lesen, wenn: Ihr herausfinden wollt, ob Darren und Ryiah nun alle Schwierigkeiten hinter sich lassen können (Spoiler-Alarm: Sie können es nicht.)
Nicht lesen, wenn: Ihr nicht viel von politischen Intrigen und Ränkespielen haltet.