Dämonenzorn (Kingdoms of Smoke 2) von Sally Green

Dämonenzorn von Sally Green

Hintergrundinfos:

Titel: Dämonenzorn

Untertitel: Kingdoms of Smoke

Autorin: Sally Green

Seitenzahl: 448 Seiten

Verlag: dtv

Erscheinungsdatum: 13.03.2020

Klappentext:

Das Geheimnis des Dämonenrauchs ist gelüftet, doch der Kampf um die Macht hat gerade erst begonnen

Eine Prinzessin, die über sich hinauswachsen muss; ein Soldat, dessen Loyalität gebrochen wurde; eine Jägerin, die neue Wege geht; ein Dieb, der zum Gejagten wurde … und ein Verräter, der sein Gewissen entdeckt. Ihre Schicksale sind untrennbar miteinander verknüpft und auf der Flucht vor ihren Feinden bleibt ihnen nur ein einziger Ausweg: das Reich der Dämonen …

 

Meine Meinung:

Dass nun der zweite Band von „Kingdoms of Smoke“ bei mir lag, rief für mich gemischte Gefühle hervor. Ich musste mich tatsächlich ein bisschen überwinden, ehe ich das Buch anfing.

Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zum ersten Band!

Ich wusste irgendwie nur noch so grob, was im ersten Band passiert war und dann erinnerte ich mich daran, dass ich die meisten der Protagonisten unsympathisch gefunden hatte. Aber schließlich siegte die Neugierde doch und ich kehrte nach Brigant und Pitoria zurück.

Die Hauptprotagonisten rund um Catherine (die Prinzessin), Ambrose (der Soldat), Tash (die Jägerin), Edyon (der Dieb) und March (der Verräter) sind aus Rossarb entkommen und haben herausgefunden, was der König von Brigant (Catherines Vater) plant: Mithilfe des violetten Dämonenrauchs will er eine Armee aus jungen Soldanten erschaffen, die alle über besondere Stärke und Schnelligkeit verfügen. Der König hat vor, in Pitoria einzufallen und dafür wollt er Catherine an Prinz Tzsayn verheiraten. Die Feierlichkeiten nutze der König von Brigant, um den König von Pitoria anzugreifen und viele Edelleute aus Pitoria umzubringen. Kein Wunder also, dass die Pitorianer nicht unbedingt gut auf Catherine zu sprechen sind.

Doch mit Prinz Tzsayn versteht Catherine sich weiterhin gut. Er ermöglicht ihr und ihren Gefährten die Flucht aus Rossarb, der Stadt, die die Briganter umzingelt haben. Gemeinsam mit ihrem Cousin Edyon, dessen Diener March, Catherines Soldat Ambrose, sowie Tash und einer Handvoll an weiteren Soldaten flieht Catherine daher auf das nördliche Plateau. Genau dahin, wo die Dämonen hausen.

Während die Briganter Jagd auf sie machen, setzt die Gruppe alles daran, zu überleben. Doch mehr und mehr werden die einzelnen Interessen klar und schon bald splittet sich die Gruppe auf. Als ihnen nichts anderes übrig bleibt, steigen sie hinab in das Dämonenreich.

Besonders Tash ist von diesem unterirdischen Reich angetan und ihre Neugierde ist geweckt. Sie hat die Dämonen jahrelang gejagt, scheint jedoch erst jetzt mehr über die Kultur dieser Wesen zu lernen.

Catherine und Ambrose schlagen sich mit einigen anderen nach Pitoria durch. Dabei kommen sich Ambrose und Catherine immer näher und haben endlich sowohl den Raum als auch die Zeit, die Gefühle füreinander zu erkunden. Nun ja, zumindest so viel Raum, wie ihnen Catherines Zofe Tanya erlaubt.

Der Krieg verlagert sich auf unterschiedliche Ebenen. Während Catherine beweisen muss, dass sie keine Feindin für die Pitorianer ist, setzt Edyon alles daran, endlich nach Calidor zu kommen, um seinen Vater, den König, kennenzulernen. Doch die Fehler aus seiner Vergangenheit kommen ihm dabei in die Quere und fordern alles von Edyons und Marchs Geschick.

Ich war mir lange Zeit nicht so wirklich sicher, worauf die Geschichte hinauslaufen soll. Natürlich war ein wichtiger Teil, aus Rossarb zu entkommen und Brigant hinter sich zu lassen, doch so richtig konnte ich keinen roten Faden erkennen. Zum Schluss hin gab es auch einen Höhepunkt – aber der kam für meinen Geschmack fast ein wenig spontan und nicht genug aufgebaut. Da hätte ich mir definitiv mehr gewünscht.

Auch die anderen Handlungsstränge waren so semi-spannend. Wenn ich es ganz nüchtern betrachte, dann sehe ich die Spannungspunkte, aber irgendwie hat die Autorin es für mich nicht gut geschafft, sie ordentlich aufzubauen. Und einen der Handlungsstränge finde ich schlussendlich ein wenig fragwürdig hinsichtlich seines Sinns. Aber vielleicht erschließt sich mir das ja noch im dritten Band.

Es gelang den Protagonisten auch nur in geringem Maße, dass sich meine Meinung über sie ändert. Catherine ist zwar klug und denkt strategisch, doch allzu oft kommt sie mir wie eine schwache Mary Sue vor. Ambrose ist sehr impulsiv und seine Welt scheint sich nur um Catherine zu drehen – etwas Eigenständigkeit würde ihm guttun. Tash ist noch immer freiheitsliebend und folgt ihren Instinkten, aber an sich hat sie meiner Meinung nach keine überaus sympathische Seite. Und Edyon wirkt immer ein wenig übertrieben, während March sich nur selten zu einer Gefühlsregung durchringen kann. Alles in allem sind das sehr einzigartige Charaktere und sofern sie gut ausgearbeitet sind, habe ich nichts dagegen, wenn ich sie nicht mag. Aber irgendwie werde ich mit denen nicht warm.

Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass „Dämonenzorn“ durch den flüssigen Schreibstil von Sally Green überzeugen kann. An vielen Stellen blieb mir die Handlung leider zu flach und die Protagonisten konnten mich nicht für sich einnehmen.

 

Lesen, wenn: Ihr den ersten Band kennt und herausfinden wollt, ob es Catherines Vater gelingt, sie und alle, die sie liebt, zu vernichten.

Nicht lesen, wenn: Ihr auf klar ausgearbeitete Spannungselemente und sympathische Charaktere hofft.

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