Klappentext:
Als Grace sich in Jaxon Vega verliebte und in seine gefährliche Welt an der Katmere Academy eintauchte, wurde ihr Leben völlig auf den Kopf gestellt: Jaxon ist der Sohn einer mächtigen Vampirfamilie und auch Grace ist nicht, wer sie ihr ganzes Leben zu sein glaubte. Wenn sie überleben will, muss Grace ihre neuen Fähigkeiten schnellstens meistern. Doch ihre Liebe zu Jaxon und das Leben ihrer Freunde sind in Gefahr. Beide zu retten, wird ein Opfer verlangen, von dem Grace nicht weiß, ob sie es zu erbringen bereit ist…
Meine Meinung:
War ich bereit für ein neues Abenteuer von der Katmere Academy? Nach diesem krass coolen Cliffhanger auf jeden Fall!
Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zum ersten Band!
Das war wirklich ein verdammt cooles Ende, muss ich sagen. Nachdem Grace die Attentate von Lia und Flint überstanden und den Vampir getötet hat, dachte sie, sie könnte endlich mit ihrer Liebe Jaxon ein entspanntes Schuljahr überstehen. Schließlich hatte sie bisher kaum Zeit, sich an diese magische Welt zu gewöhnen, in der ihr Freund ein Vampir, ihre Cousine eine Hexe und ihr Ex-Best-Friend ein Drache ist. Aber da die Gefahr, die durch Hudson, Jaxons mörderischen Bruder, gebannt zu sein scheint, kann sich Grace etwas entspannen. Bis Hudson auf einmal auftaucht und Grace ihn aufhält, indem sie sich in Stein verwandelt. Denn sie ist kein Mensch, sondern eine Gargoyle – die erste seit über tausend Jahren.
Davon ahnt Grace nur wenig, als sie sich wieder in den Schulbetrieb stürzt und muss erst nach und nach erfahren, dass sie über mehrere Wochen versteinert war. Während sie anfängt, ihre Kräfte zu hinterfragen und sich Gedanken macht, warum sie sich so lange in Stein verwandelt hatte, wird klar, dass einige Gegner doch nicht so ganz verschwunden sind, wie gehofft. Genauer gesagt sind sie ziemlich nah und schon bald stürzt sich Grace gemeinsam mit ihren Freund*innen in ein neues Abenteuer, um diese endlich ein für alle Mal loszuwerden.
Grace macht eine ziemlich coole Entwicklung durch. Am Anfang war sie der unwissende Mensch, der allerdings schon relativ genau wusste, dass sie alles tun würde, um Jaxon zu retten. Nun stellt sie fest, dass sie dazu tatsächlich auch die Macht hat und nicht länger ein Spielball im Reich des Mystischen ist. Mitzuerleben, wie sie nach und nach ihre Kräfte und damit auch ihr Selbstbewusstsein findet, war sehr stark!
Jaxon hat meiner Meinung nach ein wenig nachgelassen. Ich kannte ihn aus dem ersten Buch als unglaublich mächtigen Vampir, der sich nichts so leicht gefallen lässt und gefühlt das Schicksal der Welt auf seinen Schultern trägt. Er hat schwere Entscheidungen treffen müssen, eine absolut beschissene Kindheit gehabt und nur Grace kann ihn ab und an aus seinem Panzer locken.
All das verblasst ein wenig in der Sorge und Liebe, die er für Grace empfindet. Er ist deutlich nahbarer geworden und ab und an habe ich fast vergessen, wie mächtig er ist. Sein Beschützerinstinkt ist etwas, das ihm auf jeden Fall noch zum Verhängnis werden könnte – und ich hoffe wirklich, dass er irgendwann den Witz mit dem Piraten beendet.
Die anderen Nebenprotagonist*innen rund um Macy und Flint vervollständigen die magische Atmosphäre der Katmere. Schnell schmiedet sich eine unzertrennliche Gruppe, die allerdings noch dabei ist, ihr Kräfteverhältnis auszuloten. Das macht deutlich, dass das eben alles noch Teenager sind und das fand ich so ganz wunderbar.
Insgesamt hat mich „Crush“ total in den Bann gezogen. Er hat mir sogar noch besser gefallen als der erste Band und ich bin froh zu sehen, wie sich die Reihe langsam von anderen distanziert und neue, großartige Wege geht. Alles rund um Ludares war einfach episch und ich habe es geliebt, wie detailliert Tracy Wolff darauf eingegangen ist. Es war mega lustig, innovativ und schlau gedacht.
Natürlich gibt es auch ein paar Schwachstellen, wo ich mir etwas mehr erhofft hätte. Manchmal macht Tracy Wolff ein Thema auf, das viele tiefe Gefühle enthält und gibt dem dann nicht genug Raum, damit sie erkundet werden können. Ich hoffe sehr, dass sich das in den nächsten Bänden noch etwas fängt und die Autorin sich traut, noch tiefer in die Gefühlswelten der Protagonist*innen einzudringen
Aber sowieso gilt für das Buch, dass andauernd irgendetwas passiert. Grace hat keine ruhige Minute – im wahrsten Sinne des Wortes – und muss sich entweder mit Jaxons Vergangenheit, blutigen Attentaten oder ihren eigenen Kräften auseinandersetzen. Dadurch wird die Geschichte sehr rasant. Die lustigen Dialoge, der frische und moderne Stil von Tracy Wolff und die wie immer lustigen Kapitelüberschriften runden das Ganze ziemlich gut ab.
Lesen, wenn: Ihr eine rasante Urban-Fantasy-Story lesen wollt, die mit toller Magie und emanzipierten Protagonistinnen daherkommt.
Nicht lesen, wenn: Ihr eine ruhige und in allen Bereichen tiefgründige Storyline sucht.