Klappentext:
Partygirl bei Tag – Superdiebin bei Nacht
Einst war sie die beste Straßenkämpferin von Gotham City, bevor sie die Stadt auf der Flucht vor dem Gesetz verlassen musste. Jetzt kehrt Selina Kyle zurück: Ihr Ziel: der größte Coup aller Zeiten. Ihre eigentliche Mission: unbekannt.
Als Catwoman beginnt sie ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel, denn ihr gefürchteter Gegner Batwing ist ihr näher, als sie ahnt …
Meine Meinung:
Wenn der Name „Sarah J. Maas“ auf dem Cover eines Buches steht, dann ist das ein Buch, das ich unbedingt haben muss. Für mich ist diese unglaubliche Autorin meine Favoritin. Die Autorin, die mit ihren Büchern meine ganze Lesewelt erschüttern konnte. Niemand, den ich sonst kenne, schafft das in dieser Art und Weise.
Mit „Catwoman“ verlässt Sarah J. Maas die bisherigen fantastischen eigenen Welten und steigt direkt in das DC-Universum ein. Ich muss gestehen, dass ich nicht so ein großer Fan von DC bin: Mein Herz schlägt in der Beziehung viel eher für Marvel. Aber für Sarah J. Maas wagte ich den Sprung in dieses mir unbekannte Superheldenuniversum.
Die Geschichte rund um Selina Kyle spielt – mit einigen wenigen Ausnahmen – komplett in Gotham City. Die Heimat des Jokers, von Batman, Harley Quinn und Poison Ivy. Da ich mich bisher überhaupt nicht mit den Geschichten dieser Protagonisten beschäftigt habe, ist mir sicher die eine oder andere Anspielung nicht aufgefallen. Doch ich hatte trotzdem nicht das Gefühl, dass mir etwas fehlte, um in die Geschichte von Selina einsteigen zu können.
Die junge Frau wird uns als eine „Leopardin“ vorgestellt – eine jener Frauen, die unter dem Befehl eines Unterweltbosses gegen andere Menschen kämpfen, die die Missgunst des Bosses erlangt haben. Selina stellt sich dabei außerordentlich gut an – sie hat noch keinen ihrer Kämpfe verloren und ist die beste Kämpferin, die der Unterweltboss aufbieten kann.
Doch natürlich tut sie sich dieses Leben nicht an, weil ihr langweilig ist. Nein, sie benötigt das Geld, das sie bei diesen Kämpfen verdient, um ihre todkranke Schwester zu unterstützen und ihnen ein sicheres Leben zu verschaffen.
Doch dann kommt ihr die Polizei auf die Schliche und Selina wird festgenommen. Ihr gelingt es jedoch, ihre Verhaftung zu nutzen, um ihrer Schwester ein gutes Leben zu ermöglichen – dafür geht sie auf das Angebot einer mysteriösen Frau ein und verschwindet aus Gotham City.
Einige Zeit später kehrt Selina zurück nach Gotham City – doch dieses Mal als Holly Vanderheers, eine reiche Erbin und High-Society-Lady. Natürlich ist das alles nur eine Maskerade, die sie nutzt, um ihre Opfer auszuspähen und in gewisse Kreise eintauchen zu können.
„Es nützt mir nichts, wenn du tot bist. Dein Geheimnis ist bei mir sicher.“ (Seite 164)
Neben Holly Vanderheers wohnt Luke Fox – der Spross einer reichen Familie. Und genau wie Holly / Selina hat er eine zweite Identität, die er nur des Nachts offenbart: Er ist Batwing, gehört damit zu Batmans Gruppe und tut alles, um Gotham City zu beschützen. Doch währenddessen hat er noch mit einigen eigenen Problemen zu kämpfen und zudem noch mit der ziemlich oberflächlichen, aber attraktiven neuen Nachbarin Holly.
Holly / Selina beginnt, Gotham City auf den Kopf zu stellen. Dafür holt sie sich tatkräftige Unterstützung und lehrt die High-Society von Gotham City das Grausen. Immer wieder trifft sie als Catwoman dabei auf Batwing – jener Superheld, der immer dann aufzutauchen scheint, wenn sie es am wenigsten gebrauchen kann.
Je mehr sich die Geschichte aufbaut, desto mehr spannt sich das Netz aus Wahrheit und Lügen um Selina und Luke. Und schon bald fallen Feinde in Gotham City ein, die mehr als nur unschuldige Leben fordern.
Selina als Catwoman ist eine unglaublich starke Protagonistin. Sie ist taff, kontrolliert, stark und intelligent. Doch das heißt nicht, dass sie nicht auch mal Fehler macht oder dass sie zu perfekt ist. Sie plant ihre Schritte höchst konzentriert und so dezent, dass ich erst am Ende ihren ganzen Plan erfassen konnte.
Selina ist bereit, jedes Opfer zu bringen, um ihr Ziel zu erreichen. Sie ist eine begnadete Kämpferin und scheut kein Risiko. Dass sie mit Herz und Verstand agiert, macht sie zu einer unglaublich spannenden Person.
Luke muss als Batwing die Stadt beschützen – vor allen Dingen vor solchen Verbrechern wie Catwoman, die ihm mehr als einmal in die Quere kommt. Während er herauszufinden versucht, wer diese neue Verbrecherin ist, holt ihn immer wieder die Vergangenheit ein. Die Erwartungen der Gesellschaft und sein eigenes Freiheitsbedürfnis machen ihn zu einem ausdifferenzierten Protagonisten mit starken Grundsätzen.
Einige Nebenprotagonisten konnten mich ebenfalls für sich gewinnen. Ich werde ihre Namen allerdings nicht nennen, um nichts weiter zu verraten.
Ich fand es auch ziemlich cool, dass Sarah J. Maas alte Legenden und Mythen eingebaut hat. Ich habe mich selbst schon mit einigen von denen beschäftigt und fand es eine interessante Idee, diese dort einzubauen.
Es bleibt mir am Ende nur zu sagen, dass mich „Catwoman – Diebin von Gotham City“ wieder sehr überzeugt hat und es mir eine Freude war, Selina auf ihrem Feldzug zu begleiten. Sarah J. Maas erschafft erneut eine Welt voller bunter Protagonisten und mit spannenden Kampfszenen. Die Darstellung der Gedanken und Beweggründe der Protagonisten waren klar und fein ausgearbeitet.
„Ich hoffe, es inspiriert dich, ein wenig die Hölle zu entfesseln (vorzugsweise auf nicht-kriminelle Weise) – und einen Mordsspaß dabei zu haben.“ (Seite 366)
Lesen, wenn: Ihr Lust auf eine spannende und actionreiche Geschichte habt. Und wenn ihr euch mal wieder von tollen Protagonisten mitreißen lassen wollt.
Nicht lesen, wenn: Ihr extreme Marvel-Fans seid und DC nicht mal mit den Fingerspitzen anfassen würdet.