Bright & Dark (Westwell 2) von Lena Kiefer

Bright & Dark von Lena Kiefer

Hintergrundinfos:

Titel: Bright & Dark

Untertitel: Westwell

Autorin: Lena Kiefer

Seitenzahl: 464 Seiten

Verlag: Lyx

Erscheinungsdatum: 26.10.2022

Klappentext:

Helena vermisst Jess mit jeder Faser ihres Seins. Vor zwei Monaten musste sie die schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen und sich von ihm trennen, und noch immer zerreißt ihr allein der Gedanke an ihn das Herz. Einzig ihre Nachforschungen zum Tod ihrer Schwester schaffen es, sie über Wasser zu halten. Doch als sie dabei auf eine Information stößt, die Jess’ gesamte Welt auf den Kopf stellen könnte, bleibt ihr nichts anderes übrig, als erneut Kontakt mit ihm aufzunehmen. Jess ist außer sich, als er erfährt, dass Helena im Todesfall ihrer Geschwister ermittelt, ist er doch überzeugt, dass sie sich dadurch in große Gefahr begibt. Daher beschließt er, ihr zu helfen – und obwohl beide wissen, dass sie nicht zusammen sein dürfen, ist es bald unmöglich, ihre Gefühle zu ignorieren …

 

Meine Meinung:

Der erste Band von Westwell war für mich so viel mehr als ein typisches New-Adult-Buch und hat mich wirklich nachhaltig beeindruckt. Umso gespannter war ich, ob mir das bei dem zweiten Band wieder passieren würde.

Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zum ersten Band!

Das Glück von Helena und Jess ist zerbrochen. Nach dieser einen perfekten Nacht ist der Traum von einem gemeinsamen Leben gestorben. Schuld daran? Jessiahs Mutter, Trish Coldwell. Sie hat Helena einen Deal angeboten und im Gegenzug dafür, dass sie Helenas Familie vor dem Ruin rettet, dürfen Helena und Jess niemals wieder miteinander reden. So schwer die Entscheidung für Helena auch war, ihre Familie hat schon zu viel verloren.

Jess weiß von dieser Abmachung und versteht Helenas Beweggründe vollkommen. Trotzdem macht es das nicht besser, denn jede Minute ohne Helena, erfüllt ihn mit Schmerz und Verlust. Helena geht es ähnlich und sie hat das Gefühl, nicht mehr als ein Roboter zu sein, der einfach das tut, was die Familie von ihr will.

Das einzige, was Helena noch Antrieb gibt, ist die Suche nach der Wahrheit. Sie hat nie geglaubt, dass ihre Schwester Valerie und Jess‘ Bruder Adam durch Valeries Schuld an einer Überdosis Kokain gestorben sind und greift nach jedem Strohhalm, der das widerlegen könnte. Dabei gräbt sie nach und nach immer mehr Details aus der Todesnacht aus und findet dabei auch Dinge, die Jess‘ Leben für immer verändern.

Während Helena versucht, ihrer Familie alles recht zu machen und nicht jedes Mal innerlich zu sterben, wenn sie Jess sieht, bemüht sich Jess dagegen, sich nicht anmerken zu lassen, dass er von dem Deal weiß und seinen Bruder vor ihrer kontrollsüchtigen Mutter zu retten.

Helena ist in der Zeit so erwachsen geworden und der Schmerz um ihre verlorene Liebe hat sie unsicherer und einsamer gemacht, als sie war. Sie hat nicht nur Jess verloren, sondern auch einen Teil von sich selbst und kämpft darum, sich irgendwie wiederzufinden.

Mit Helena hat Jess dagegen seine Gelassenheit und Ruhe verloren, die er zumindest in Momenten noch für Trish empfunden hat. Er ist verletzt und sieht seine verlorene Zukunft mit Helena an jedem Ort. Noch mehr als zuvor sorgt er sich um Eli und Helena und sucht verzweifelt nach einem Weg, um den beiden beizustehen.

Wow. Der zweite Band ist emotional gesehen genauso gut wie der erste, wenn nicht sogar besser. Bei jeder Seite, jedem Wort von Helena und Jess spürt man den Schmerz, den sie in sich tragen und die Sehnsucht nach der anderen Person. Helenas Einsamkeit und Jess‘ Wut füllen die Sätze und die Gewissheit, dass es keinen guten Weg gibt, damit die beiden zusammensind, hinterließ selbst bei mir ein hohles Gefühl.

Schon der Einstieg mit Adam und Valerie hat sich richtig und traurig angefühlt, weil ich genau wusste, dass dieses Glück noch in ebenjener Nacht sein Ende finden würde.

Wichtig und großartig waren auch die Nebenprotagonist*innen. Während Malia und Thaz leider eher untergingen, hatten Paige, Lincoln und auch einige Easter-Eggs die Möglichkeit, mehr zu Wort zu kommen und gerade für Lincoln habe ich Sympathie entwickelt, die mir im ersten Band noch fehlte.

Das zweite Buch lässt mich genauso zurück, wie der erste Band: Mit einem gebrochenen Herzen, was Jess‘ und Helenas Liebe angeht, mit dem Drang, unbedingt weiterlesen zu müssen und mit der Demut vor Lena Kiefer, die eindeutig eine der Besten geworden ist, was das Schreiben von Protagonist*innen und deren Emotionen angeht. Ich ziehe meinen Hut und werfe ihn gleichzeitig auf die Autorin, um mich über dieses Ende zu beschweren :D.

 

Lesen, wenn: Ihr miterleben wollt, wie sehr eine unmögliche Liebe wehtun kann.

Nicht lesen, wenn: Ihr den ersten Band nicht gelesen habt.

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