Klappentext:
Sie dachte, dass sie niemals lieben könnte. Doch dann traf sie ihn.
Als Sage in Nevada ankommt, besitzt sie nichts – kein Geld, keine Wohnung, keine Freunde. Nichts außer dem eisernen Willen, neu zu beginnen und das, was zu Hause geschehen ist, zu vergessen. Das ist allerdings schwer, wenn einen die Erinnerungen auf jedem Schritt begleiten und die Angst immer wieder über einen hereinbricht. So auch, als Sage ihren Job in einer Bibliothek antritt und dort auf Luca trifft. Mit seinen stechend grauen Augen und seinen Tätowierungen steht er für alles, wovor Sage sich fürchtet. Doch Luca ist nicht der, der er auf den ersten Blick zu sein scheint. Und als es Sage gelingt, hinter seine Fassade zu blicken, lässt das ihr Herz gefährlich schneller schlagen …
Meine Meinung:
Ich habe Laura Kneidl auf der Leipziger Buchmesse 2019 gesehen. Sie las dort aus ihrem Buch „Die Krone der Dunkelheit“ vor und beantwortete einige Fragen. Da dieses Buch von ihr relativ viel Aufmerksamkeit in den sozialen Medien bekommen hatte, lieh ich es mir aus und begann es zu lesen.
Leider konnte ich mich überhaupt nicht in die Geschichte einfinden. Als ich dann sah, dass sie zuvor einige Liebesromane veröffentlich hatte, entschied ich mich, ihr eine zweite Chance zu geben und „Berühre mich. Nicht.“ zu lesen. Und ich bin froh, dass ich es getan habe!
Anders als bei „Die Krone der Dunkelheit“ kam ich sofort mit der Welt und den Protagonisten klar und konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen.
In dieser Geschichte geht es um Sage. Ein junges Mädchen, das gerade 18 Jahre alt geworden ist und ihr Studium in Nevada beginnt. Doch man merkt sehr schnell, dass Sage keinesfalls ein einfaches Leben hatte oder aus normalen Verhältnissen kommt.
Sage lebt in ihrem Auto, der direkt vor der Uni parkt. Geld für eine Wohnung hat sie nicht, denn sie hat alles investiert, um aus ihrer Heimatstadt zu flüchten, sobald es ihr möglich war. ER ist der Grund dafür.
ER ist aber nicht nur der Grund für ihre Abreise, sondern auch für eine ganze Reihe traumatischer Erlebnisse. Die schließlich dazu geführt haben, dass Sage mit großen Menschenmassen, insbesondere Männern, überhaupt nicht klarkommt. Eine Panikattacke jagt die nächste und bringt sie selbst an den Rand der Verzweiflung.
So entscheidet sich Sage, einen Job in der Bibliothek anzunehmen. Das Geld kann sie gut gebrauchen und sie geht davon aus, dass sie an diesem Ort keine Angst haben muss. Bis sie feststellt, dass sie dort auf engen Raum mit Luca zusammenarbeiten muss – einem gutaussehenden, verschlossenem Bad Boy.
Durch einen glücklichen Zufall lernt Sage April kennen, die ihr schon bald nicht mehr von der Seite weicht. Für Sage wird April nicht nur zu einer engen Freundin, sondern auch zu einer wichtigen Stütze. Denn in Nevada will Sage einen Neuanfang wagen und vergessen, was sie hinter sich gelassen hat.
Ich will gar nicht zu viel erzählen, worum es weiter geht – das wären zu große Spoiler. Aber eins muss ich auf jeden Fall noch erwähnen: Man verfolgt in dem Buch wunderbar, wie Sage beginnt, sich mit ihren psychischen Problemen auseinanderzusetzen.
Sage erschien mir von der ersten Seite an wie ein sympathisches Mädchen, das einen ganzen Haufen Probleme mit sich herumschleppt. Je mehr ich von ihrer Geschichte erfahren habe, desto mehr bewunderte ich sie für ihre Stärke, ihren Mut und ihren Willen. Auch, wenn ihr das vielleicht nicht immer selbst so klar ist, so beweist sie eigentlich auf jeder Seite, dass eine Kämpferin in ihr steckt.
April und Luca nehmen mit der Zeit einen immer größeren Raum in Sages Leben ein und begeisterten mich auf unterschiedlichste Art mit ihren Charakterzügen: Großzügigkeit, Freundlichkeit, Empathie und Selbstlosigkeit zeichnen diese beiden Protagonisten aus.
Die Geschichte fließt elegant über die Seiten hinweg, sodass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit verschlang. Die Entwicklung ist immer nachvollziehbar und mit vielen Feinheiten und aufregenden Momenten gespickt. Es war wirklich eine Freude mit zu erleben, wie sehr Sage sich entwickelt.
Das Ende war allerdings ziemlich fies! Es war zu erwarten, dass etwas ähnliches passieren musste, aber ich wollte es trotzdem nicht so richtig fassen. Zum Glück liegt schon der zweite Band bei mir und ich muss nicht lange warten, um zu erfahren, wie es mit Sage weitergeht.
Lesen, wenn: Ihr eine berührende und gut dargestellte Liebesgeschichte lesen wollt, die sich um normale Menschen dreht. Man sollte nicht vergessen, wie viele Menschen auf unserer Welt ähnliche Dinge erlebt haben und damit umgehen müssen.
Nicht lesen, wenn: Ihr nicht zu tief in die Gedankenwelt eines Charakters eintauchen wollt oder Schwierigkeiten habt, etwas mit psychischen Problemen zu lesen.