Klappentext:
Am liebsten hätte Tara Dawson einen großen Bogen um die Jungfernfahrt der SIREN gemacht. Schließlich reisen zahlreiche Influencer*innen mit, die das luxuriöse Kreuzfahrtschiff in Szene setzen sollen – und Tara hat ziemlich schlechte Erfahrungen mit Social Media hinter sich. Doch ihrer besten Freundin Lola zuliebe beschließt Tara, dennoch mitzufahren und sich auf eine entspannte Woche in der karibischen Südsee zu freuen. Das wäre allerdings leichter ohne Lolas Brüder Jonah und Lucas, die Tara vor Rätsel stellen und gleichzeitig ihr Herz höherschlagen lassen. Doch das wahre Drama beginnt, als jemand an Bord Videos mit den dunkelsten Geheimnissen der High-Society-Gäste veröffentlicht …
Meine Meinung:
Bisher haben mir die Geschichten von Stefanie Hasse immer gut gefallen und ich war ziemlich neugierig, auf die SIREN einzuchecken und die Influencer*innen zu begleiten!
Tara ist jedoch nicht unbedingt eine klassische Influencerin und meidet Social-Media eher. Trotzdem entscheidet sie sich, an der Jungfernfahrt des neuen Luxuskreuzliners teilzunehmen. Der ausschlaggebende Grund dafür ist auf jeden Fall ihre beste Freundin Lola und deren Bruder Jonah. Ihrer Familie gehört das Schiff und Tara lässt sich überreden, „die beste Zeit ihres Lebens“ zu haben.
Die SIREN wartet tatsächlich mit allem auf, was man sich auch nur ansatzweise vorstellen kann: Es gibt unzählige Decks, die vor Luxus nur zu strotzen. Neben Fitnessräumen, Pools, geheimen Stränden, italienischen Piazza, futuristischen Trainingsgeräten, gibt es natürlich auch Bars, mehrere Spas und sonst alles andere, was das Herz begehren könnte.
Mit an Board sind neben Tara, ihrer Freundin Lola und deren Brüder Jonah und Lucas aber noch eine kleine Gruppe handverlesener Promis, die das Erlebnis der SIREN unvergesslich machen sollen. Das Konzept: Es gibt auf dem Schiff keinen Empfang und kein Internet. Stattdessen sollen die Gäste Videos machen, die dann ans Festland geschickt werden, um allen Zuschauenden einen Einblick in das Leben an Board zu geben. Nur, dass dabei nicht die erhofften Lifestyle-Videos samt Werbung gezeigt werden, sondern Videos, die vor Intrigen, Geheimnissen und Klatsch und Tratsch nur zu strotzen. Und das Schlimmste von allen – Tara und ihre Freunde scheinen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen.
Tara ist unglaublich unsicher, was die ganze Social-Media-Welt angeht und fühlt sich überhaupt nicht wohl damit, im Mittelpunkt zu stehen. Das hat auch seinen guten Grund, wie man im Verlauf der Storyline erfährt.
Sich dann trotzdem auf eine derartige Reise zu begeben, ist natürlich schon wieder mutig und beweist, welche Stärke in Tara steckt. Ich fand es schön zu sehen, wie unsicher und verletzt eine Protagonistin sein kann, und nach außen hin trotzdem etwas ganz anderes ausstrahlt!
Die Nebenprotagonisten rund um Lola, Jonah und Lucas und den anderen Mitreisenden passen durchaus perfekt in diese Szenerie und bilden das ab, was man als klassische Social-Media-Gesellschaft abstempeln könnte.
Ich tue mich ehrlich gesagt ein wenig schwer damit, genauer auf die Protagonist*innen oder die Storlyline einzugehen. Denn ich muss zugeben, dass mich die Geschichte nicht so begeistert hat, wie ich es erwartet habe.
Der Schreibstil ist klasse und führt gut durch die Geschichte. Aber ich hatte schon von Anfang an Probleme, denn man wird einfach in die Story reingeworfen und die Infos, die ich jetzt noch über Tara weiß, kann ich definitiv an einer Hand abzählen. Protagonisten wie ihr Freund Michael tauchen irgendwie random immer wieder auf, was sehr gestellt wirkt. Und während Lucas sich irgendwie nicht so recht entscheiden kann, was er denn nun möchte, wirkt Jonah echt nett und der Verdacht gegen ihn ist doch ein wenig unglaubwürdig. Auch, dass Taras Schwester sich nicht an der Seite ihrer Schwester blicken lässt, finde ich merkwürdig – vor allen Dingen, nachdem man erfährt, wie beschützerisch sie eigentlich ist.
Die Protagonist*innen blieben daher leider relativ flach und die Videosessions auf der SIREN hatten irgendwie was von der Ausstrahlung im Kapitol bei den Tributen von Panem oder den Befragungen bei der „Rising-Skye“-Reihe. Es wirkte zudem sehr unpassend in diesem Setting.
Insgesamt habe ich daher das Gefühl, dass die ganze Geschichte nicht vollkommen ausgereift ist und ein wenig zusammengesetzt wirkt. Leider konnte mich die Geschichte nicht von sich überzeugen.
Lesen, wenn: Ihr eine seichte Instagram-Story auf einem Kreuzfahrtschiff lesen wollt.
Nicht lesen, wenn: Ihr vielschichtige Protagonist*innen und eine Storyline sucht, die sich selbst treu bleibt.