Klappentext:
Mächtig, unsterblich und geheimnisvoll. Valkyren sind die Nachfahrinnen der nordischen Götter und die Einzigen, die die Menschheit vor dem endgültigen Untergang bewahren können. Ihr Auftrag: die Seelen gefallener Helden nach Valhalla zu begleiten. Blair, die als Tochter einer Valkyre keine eigenen Kräfte besitzt, hat mit alldem nichts zu tun – bis ihre Mutter bei einem Autounfall ums Leben kommt. Doch Blair ist sich sicher, dass es kein Unfall war. Ihre Mutter wurde ermordet. Allerdings will ihr niemand glauben, nicht einmal ihr bester Freund Ryan, für den sie schon lange mehr als nur Freundschaft empfindet. Auf sich allein gestellt, macht sich Blair auf die Suche nach der Wahrheit und muss schon bald erkennen, dass ihr Schicksal aufs Engste mit dem der Valkyren verknüpft ist – und mit dem von Ryan.
Meine Meinung:
Also eins muss ich gleich zu Anfang sagen: Das Cover von „A Fate Darker Than Love“ ist unglaublich schön! Eigentlich hätte das schon ausgereicht, um mich in den Bann zu ziehen. Als ich dann las, dass es um Vakyren gehen sollte, war ich vollkommen davon überzeugt, dass ich dieses Buch lesen wollte.
Im Fokus der Geschichte stehen Blair und Ryan. Die beiden sind beste Freunde und leben in einer Kleinstadt. Und während sie eigentlich alles übereinander wissen, hat Blair doch ein Geheimnis: Ihre Mutter ist eine der neun Valkyren. Und Blairs Schwester Fenja soll das Erbe der Mutter weitertragen.
Blair weiß über Valkyren nur so viel: Es gibt neun von ihnen, sie reisen mit dem Nordlicht und sammeln die Seelen gefallener Helden ein, um sie nach Valhalla zu bringen. Denn die Geschichten von Ragnarök und den nordischen Göttern sind keine Sagen, sondern Realität. Und Blairs Mutter trainiert die Erstgeborene Fenja genau für all diese Dinge.
Doch dann passiert es: Blair, Ryan, Fenja und Blairs Mutter haben einen Autounfall und zum Erschrecken von Blair sterben ihre Mutter und ihre Schwester. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit – denn Valkyren sind unsterblich. Die Vermutung, das der dunkle gekleidete Mann etwas damit zu tun hat, den Blair an der Unfallstelle gesehen hat, liegt nahe. Doch niemand will ihr glauben und so bleibt Blair alleine zurück mit einem Haufen von Fragen.
Verletzt durch den Verlust ihrer Liebsten sieht Blair nur eine Möglichkeit: Sie muss die anderen Valkyren kontaktieren und herausfinden, was ihrer Mutter und ihrer Schwester wirklich zugestoßen ist. Und schneller als erwartet, verstrickt sich Blair in die Welt der nordischen Götter und muss erkennen, dass die letzte Schlacht nicht mehr fern ist.
Ryan dagegen hat mit alldem eigentlich nicht so viel zu tun. Er versucht, Blair zu unterstützen, weiß aber nichts, von dem Erbe ihrer Familie. Doch dann tauchen in seinem Umfeld Personen auf, die er schon ewig nicht gesehen hat – und es wirkt, als hätte er noch eine ganz andere Verbindung zu Blair.
Was mir besonders gut gefallen hat, ist der Umgang mit der Trauer von Blair. Ich fand es schön, dass das viel thematisiert wurde und Blair viel Raum hatte, um sich entsprechend irrational, verletzt und impulsiv zu verhalten. Das hat die Beziehung zu ihrer Mutter und ihrer Schwester auf eine wunderbare Weise gewürdigt.
Blair wurde mir als mutige, risikobereite, träumende Protagonisten vorgestellt, die eine enge Bindung zu ihren Liebsten hat. Sie setzt das Wohl ihrer Freunde und Familie immer an erste Stelle – was manchmal ungeahnte Konsequenzen nach sich zieht.
Und doch konnte ich sie manchmal nicht ganz greifen. Dass sie nur so begrenzt über Valkyren, Ragnarök und die nordische Mythologie Bescheid weiß, habe ich nicht wirklich verstanden. Sicher, ihre Mutter hat ihr nicht viel erzählt – aber wäre es das Erbe meiner Familie, dann hätte ich mich vermutlich schon dafür interessiert. Natürlich war das aber auch eine gute Möglichkeit, um den*die Leser*in in die nordische Mythologie einzuführen.
Spoilerwarnung!
Über diesen Punkt habe ich auch danach noch viel nachgedacht. Ich hatte immer wieder das Gefühl, dass die Autorin einige Sachen anfängt, aber das dann nicht weiter bearbeitet. Blair lernt zu kämpfen – und wird dann auf Aufträge mitgenommen. Natürlich, weil die Valkyren auf jede einzelne von sich angewiesen sind, aber andererseits wird so oft betont, wie lange Blair brauchen wird, um ihre Fähigkeiten zu stählen.
Dann gibt es die gefallenen Krieger – aber gerade von Zev weiß man eigentlich überhaupt nichts. Er ist einfach da, führt Blair zu Ling, trainiert mit ihr und guckt abends Serien. Blair fragt ihn nicht einmal über die Dinge aus, die ihm passiert sind und dadurch bleibt Zev absolut platt.
Ebenso mit Ryan: Ich habe eine grobe Vorstellung davon, was ihm wichtig ist. Aber ich habe keine Ahnung, wie er als Mensch wirklich ist. Steht er auf Comics, hasst er Kleinstädte? Er ist zwar schon klarer als Zev, aber für mich immer noch nicht greifbar.
Spoilerwarnung Ende.
Die Geschichte entwickelt sich einigermaßen rasant und am Ende geht alles sehr schnell. Die Autorin hat viele Themen aufgemacht und lässt viele Fragen ungeklärt. Ich hoffe sehr, dass diese im zweiten Band beantwortet werden.
Zusammenfassend bleibt nur zu sagen, dass „A Fate Darker Than Love“ ein fantastisches Cover hatte. Die Geschichte konnte mich durch die nicht besonders detaillierten Charaktere nicht in den Bann ziehen. An der Stelle wurde meiner Meinung nach einiges an Potential verschenkt.
Lesen, wenn: Ihr in die Welt der nordischen Götter eintauchen wollt.
Nicht lesen, wenn: Ihr Wert auf detailliert ausgearbeitete Protagonisten legt – Haupt- und Nebencharaktere.