Klappentext:
Nova und Adrian ringen in diesem Band darum, ihre geheimen Identitäten verborgen zu halten, während der Kampf zwischen ihren Alter Egos, ihren Verbündeten und ihren zum Leben erweckten größten Ängsten weitertobt. Geheimnisse, Lügen und Verrat werden aufgedeckt, während die Anarchie erneut Gatlon City zurückzuerobern droht.
Meine Meinung:
Ich kann gar nicht zählen, wie oft ich mich schon über den Umgang des Heyne-Verlags mit den Büchern von Marissa Meyer, insbesondere den „Renegades“, aufgeregt habe. Für die, die es noch nicht wissen, hier der kurze Abriss:
Der Heyne-Verlag stellte diese neue Trilogie vor, gab Cover und Erscheinungsdaten zu allen Büchern bekannt. Und nach dem zweiten Band führte irgendetwas dazu, dass sich der Verlag dazu entschied, den abschließenden dritten Band nicht zu veröffentlichen. Nach wie vor ist es mir ein Rätsel, wie so eine Entscheidung gefällt werden konnte. Die Hoffnung, diesen Abschluss doch noch irgendwann auf deutsch zu lesen, schwand dahin … doch dann kam Marissa Meyer höchstpersönlich, ließ den Band übersetzen und veröffentlichte ihn im selfpublishing über amazon. Wie cool kann man bitte sein?
Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zu den ersten beiden Bänden!
Und obwohl ich das schon ein wenig länger wusste, hat es der dritte Band erst jetzt zu mir geschafft. Um vollends in die Geschichte eintauchen zu können, las ich die anderen beiden direkt davor und war so wieder ganz in der Welt von Nova, Adrian, Ace und Captain Chrome gefangen.
Der zweite Band endete sehr spektakulär: Nova alias Nachtmahr stahl Ace` Helm aus dem Hauptquartier der Renegades, bekämpfte Frostbeule und unternahm alles, um Max zu retten. Doch andererseits gelang es Adrian, der seinen Freunden gegenüber endlich seine Geheimidentität als „Wächter“ offenbarte, Ace höchstpersönlich gefangen zu nehmen. Und so waren die Anarchisten und die Renegades erneut in einem Patt gefangen.
Irritierenderweise ist es Adrian bisher gelungen, sein Wächter-Dasein vor Nova zu verbergen und ebenso hat bisher kaum jemand Verdacht geschöpft, dass sich hinter ihr eigentlich Nachtmahr und damit eine Anarchistin verbirgt. Nur Danna scheint das Geheimnis gelüftet zu haben, doch bevor sie es den Renegades erzählen konnte, fing Nova sie. Die Monarchfalterin ist seitdem in ihrer Tiergestalt gefangen und wird von Adrian, Oscar und Ruby schmerzlich vermisst.
Doch Adrian hat noch ganz andere Probleme: Sein Ziehbruder Max, dessen Kraft es ist, anderen Wunderkindern ihre Macht zu rauben, kämpft noch mit den Folgen der Auseinandersetzung mit Nova und Frostbeule. Und zudem schwindet der Glaube der Bevölkerung in die Renegades immer mehr und Agent N, das als Medizin dazu in der Lage ist, Wunderkinder wieder zu normalen Menschen zu machen, bereitet den Wunderkindern ebenfalls Kopfzerbrechen.
Es entspinnt sich buntes Treiben voller Enthüllungen, Geheimnissen und Intrigen. Der finale Kampf von den Anarchisten und den Renegades steht bevor und wieder einmal muss die Welt innehalten und sich fragen, was genau die beiden Gruppen eigentlich voneinander unterscheidet.
Es ist beinahe schon komisch, wie es Nova gelingt, solange als Insomnia durchzugehen. Ich meine echt, es gibt einen Haufen lustiger Memes dazu. Aber irgendwie ist sie Adrian, Oscar, Ruby und Max zu sehr ans Herz gewachsen, sodass diese die Wahrheit gar nicht sehen wollen.
Wie auch in den vorherigen Bänden ist es spannend, mitzusehen, wie Nova mit sich hadert und kämpft und versucht, zu entscheiden, was richtig ist. Ihre Ablehnung gegen die Renegades wird ein ums andere Mal auf die Probe gestellt – nicht nur, weil sie sich in Adrian verliebt hat. Novas Loyalität, die zu einer ihrer Stärken zählt, wird arg auf die Probe gestellt. Dass sie sich ihre trockenen Humor, ihr draufgängerisches Tun und ihre Zerbrechlichkeit dennoch bewahrt, ist beeindruckend.
Adrian kämpft wie Nova damit, eine geheime Identität zu haben und damit, wie die Renegades immer mehr daran sind, auseinanderzubrechen. Schnell wird ihm klar, dass es einen Spion bei ihnen geben muss. Doch während er verzweifelt versucht, das herauszufinden, den Mörder seiner Mutter zu enttarnen und seinem Bruder am Leben zu erhalten, muss er sich auch mit den Entscheidungen seiner Dads auseinandersetzen. Adrian bewahrt sich trotzdem das freundliche und im Herzen gute Wesen.
„Supernova“ ist wie die beiden ersten Bände ein großartiges Portal in eine magische Welt, die von Helden und Schurken dominiert wird. Die Auseinandersetzung mit der Frage, wer eigentlich gut und wer böse ist und wie mit der Macht umzugehen ist, die man verliehen bekommen hat, ist einzigartig und spannend. Immer wieder neue Turns und Twists machen die Geschichte zu einer rasanten, die ich kaum aus der Hand legen wollte. Zwar gibt es ein paar kleine Übersetzungsfehler, aber die fallen kaum ins Gewicht und sind sehr zu verschmerzen.
Mit diesem Band findet die „Renegades“-Reihe ein wohlverdientes und tolles Ende. Eine durchgängig aufregende Serie, die ich sicherlich nicht zum letzten Mal gelesen habe.
Lesen, wenn: Ihr endlich herausfinden wollt, ob Gut und Böse wirklich so leicht zu unterscheiden sind und ob die Anarchisten erneut die Kontrolle über Gatlon City an sich reißen können.
Nicht lesen, wenn: Ihr die ersten Bände nicht kennt oder nicht auf Superheld*innen steht.