Im Bann der Verbotenen (Touch of Ink 2) von Stefanie Lasthaus

Im Bann der Verbotenen von Stefanie Lasthaus

Hintergrundinfos:

Titel: Im Bann der Verbotenen

Untertitel: Touch of Ink

Autorin: Stefanie Lasthaus

Seitenzahl: 576 Seiten

Verlag: Ravensburger

Erscheinungsdatum: 02.06.2021

Klappentext:

Der Angriff auf Winter Harbour konnte abgewehrt werden – zu einem hohen Preis: Nathan wurde gefangen genommen. Lediglich bruchstückhafte Visionen lassen Quinn hoffen, dass er noch am Leben ist. Obwohl der Rat der Wandler ihr als eine Verbotene misstraut, bilden sie einen gemeinsamen Suchtrupp. Doch plötzlich gerät Quinn selbst in Gefahr und muss feststellen, dass ihr Schicksal und das ihrer größten Feindin aufs Engste miteinander verknüpft sind. Der einzige Weg, um Nathan noch zu retten und vielleicht sogar die Tribes zu vereinen, ist, ihr eigenes Leben aufs Spiel zu setzen.

 

Meine Meinung:

Erneut wartet die „Touch of Ink“-Reihe mit einem tollen Cover auf. Die beiden Bände gehören vom Äußeren her definitiv zu meinen Favoriten. Und da mich der Inhalt des ersten positiv überraschen konnte, war ich gespannt, wie die Geschichte rund um die Wandler weitergehen sollte.

Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zum ersten Buch!

Obwohl seit meinem Lesen des ersten Bandes nun schon etwas Zeit vergangen war, kam ich gut wieder in die Story rein. Schnell erinnerte ich mich an Quinn, die Wandler, Oona und natürlich die Entführung von Nathan.

Genau da setzt die Story auch an und man erlebt die Geschichte aus den Perspektiven von Quinn und Nathan. Nach Oonas Angriff auf Winter Harbour, bei dem mehrere Sänger und Wandler getötet wurden, ist Nathan entführt und zudem wissen die Tribes auch noch, dass Quinn eine „Verbotene“ ist – das heißt, sie trägt das Erbe der Sänger und der Wandler in sich. Dass sie dadurch, genau wie die durchgeknallte Oona auch noch in der Lage ist, die Wandler in ihrer Tierform zu beeinflussen, sorgt für reichlich Misstrauen. Dabei ist es genau in der Situation eigentlich erforderlich, dass die Tribes zusammenhalten und jede Chance nutzen, um Nathan wiederzufinden und Oona aufzuhalten. Denn genau das ist notwendig, denn Nathan ist der mächtigen Frau komplett ausgeliefert und muss mitansehen, wie seien Freunde und Bekannte unter ihrer Macht leiden.

Quinn muss sich also mit dem Rat und den Tribes arrangieren und versucht, alles gut unter einen Hut zu bekommen. Ihre Sorge und ihre Liebe zu Nathan macht dabei vieles herausfordernder – vor allen Dingen, da Quinn immer wieder merkwürdige Visionen hat, die eindeutig etwas bedeuten müssen. Und während sie versucht, Nathan zu finden, sich nicht von den Tribes reizen zu lassen, die Visionen zu entschlüsseln, muss sie sich auch mehr und mehr mit der mysteriösen Kraft auseinandersetzen, die in ihr schlummert.

Quinn ist in diesem Buch deutlich stärker und mutiger als noch im ersten Band. Zwar gilt auch hier wieder, dass sie strikt ihrem Bauchgefühl folgt und lieber erst agiert, als darüber nachzudenken. Doch nun, da sie ihren Platz in der Welt gefunden hat, ist sie ruhiger und weiß genau, wofür und für wen sie kämpft.

Nathan muss wohl oder übel etwas von der Kontrolle abgeben und darauf vertrauen, dass sein Tribe alles tut, um seine Leute zu schützen. Seine Gedanken zu Quinn sind das einzige, was ihn wirklich aufrecht erhalte. Doch sein Kampfgeist und seine Loyalität sind ungebrochen und er weiß genau, wo seine Prioritäten liegen. Ich fand es schön zu sehen, dass er auch mal die Nerven verlieht und auch mal blöde Kommentare macht – und dass er Quinn ebenso vertraut, sie unterstützt und ihr zugesteht, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Ganz unabhängig davon, dass er es vielleicht anders sieht oder dass er sie am liebsten aufhalten würde. Letztendlich hält er zu ihr und das ist einfach eine wunderbare Basis für eine Beziehung.

Die Storyline war auch wieder sehr spannend. Durch den flüssigen Schreibstil flog ich praktisch durch die Geschichte. Ich fand es toll, dass die Antagonistin klar ausgearbeitet war – auch, wenn ich mir letztendlich etwas mehr Aktionismus von ihr gewünscht hätte, um ihr eigentliches Ziel zu erreichen. Es wirkte fast so, als wäre der Angriff auf Winter Harbour alles gewesen, was sie wollte, obwohl ihre Ziele anders formuliert wurden.

Die Darstellung der Tribes, ihre Hierarchien, Wandlungen und die Wahrnehmung der Welt durch die Augen der Wandler war aufregend und überaus spannend! Die Kämpfe und Action haben auf jeden Fall nicht gefehlt. Allerdings muss ich sagen, dass mich das Ende doch ein wenig überrascht hat – und ich mir da etwas anderes gewünscht hätte. Ich kann nicht zu viel dazu sagen, ohne zu spoilern, hätte mir aber gewünscht, dass eine andere Auseinandersetzung gesucht wird, als sich anzupassen, an dem, was besteht. Das war meiner Meinung nach die einfachste Lösung für so etwas.

Insgesamt war es aber eine runde Storyline, die mal in eine ganz andere fantastische Welt geführt hat. Die Protagonisten haben harmonisch aufeinander gewirkt, auch, wenn einige Nebenprotagonisten leider etwas sehr flach geblieben sind. Trotzdem habe auch ich jetzt große Lust, mal nach Kanada zu fahren und die Wälder zu erkunden!

 

Lesen, wenn: Ihr herausfinden wollt, ob Quinn als Verbotene die Tribes einen und Nathan retten kann.

Nicht lesen, wenn: Ihr den ersten Band nicht kennt.

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