Göttlich verloren (Göttlich 2) von Josephine Angelini

Göttlich verloren von Josephine Angelini

Hintergrundinfos:

Titel: Göttlich verloren

Untertitel: Göttlich

Autorin: Josephine Angelini

Seitenzahl: 512 Seiten

Verlag: Dressler

Erscheinungsdatum: 01.05.2012

Klappentext:

Helen muss die Hölle gleich zweifach durchstehen: Nachts schlägt sie sich durch die Unterwelt, noch schlimmer quält sie tags, dass Lucas und sie sich unmöglich lieben dürfen. In der Unterwelt trifft Helen auf Orion. Je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, umso näher kommen sie sich. Dann geschieht etwas völlig Unerwartetes, das ausgerechnet Orion und Lucas zum Zusammenhalten zwingt: Die vier Häuser Scion werden vereint und ein neuer Trojanischer Krieg scheint unausweichlich!

 

Meine Meinung:

Nachdem ich nun den ersten Schritt in die Welt der Gottheiten, Scions und Rogues gemacht hatte, wollte ich natürlich wissen, wie es weitergeht!

Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zum ersten Band!

Helen hat sich relativ gut in die Welt der griechischen Sagen eingefunden, doch man kann nicht gerade sagen, dass ihr all das leicht fällt. Denn sie ist nicht einfach nur eine Halbgöttin, also ein Scion, sondern gleich eine Erbin von zwei der vier Häusern – dem Haus Atreus und dem Haus von Theben. Durch ihre Zugehörigkeit zu Haus Theben ist sie Lucas‘ Cousine. Und spätestens damit ist klar, dass die beiden keine Beziehung führen werden (obwohl man natürlich auch weiß, dass Daphne gelogen hat und die beiden eigentlich keine Cousins sind). Da das Zusammensein mit Lucas aber so gut und richtig ist und wie das einzige auf der Welt erscheint, was Sinn ergibt, ist diese gezwungene Trennung für die beiden sehr schwer.

Als wäre das nicht genug, muss Helen auch jede Nacht in die Unterwelt hinabsteigen. Sie ist die Deszenderin und es ist ihr prophezeit, die Furien zu besiegen. Das ist unglaublich wichtig – denn die Furien sorgen dafür, dass die Blutschuld besteht und sich die vier Häuser nicht treffen können, ohne einander umbringen zu wollen. Auch Hektor, der mit Kreon einen aus seinem eigenen Haus tötete, wird nun von der Blutschuld heimgesucht und kann nicht bei seiner Familie bleiben. Um das wieder zu retten, nimmt Helen die beschwerliche Reise in die Unterwelt auf sich.

Die ist sehr einschüchternd und verläuft noch Regeln, die Helen noch nicht ganz versteht. Doch eins ist klar: Sie wandert jede Nacht unzählige Kilometer und die Nächte enden damit, dass sie sich sehr doll verletzt. Und dann muss sie all das auch noch alleine durchstehen, bis sie auf einmal Orion mitten in der Unterwelt trifft.

Helen ist eigentlich eine unerschütterliche und positive Protagonistin. Doch die Ausflüge in die Unterwelt zerren an ihr und ihrer Gesundheit: Sie wird dünnhäutig, ungerecht und ihre seelischen Qualen sind manchmal sehr greifbar. Trotzdem versucht sie, für ihre Freund*innen da zu sein und das richtige zu tun.

Lucas ist die andere Hälfte dieses Paares, das es geben sollte, aber nicht geben kann. Selbst, wenn die Sache mit dem Verwandtschaftsgrad nicht wäre – die vier Häuser müssen getrennt bleiben, damit die Gottheiten nicht wieder auf die Erde kommen und einen Krieg gegen alle Scions beginnen. Daher setzt Lucas alles daran, um Helen von sich fernzuhalten. Doch das hat auch Auswirkungen auf ihn, den Sohn von Apoll und sein Licht beginnt langsam, schwächer zu werden.

Die Nebenprotagonist*innen rund um Ari, Jason, Hektor, Claire, Matt, Cassandra und Zach tragen ihre eigenen wichtigen Rollen in diesem Spiel zwischen den Scions und den Gottheiten. Sie haben ihre eigenen Probleme und versuchen, die Hauptprotagonist*innen bestmöglichst zu unterstützen. Besonders Hektor hat es in mein Herz geschafft und mitansehen zu müssen, wie er gezwungen ist, sich von seiner Familie fernzuhalten, war wirklich furchtbar.

Die Storyline kann man relativ schnell zusammenfassen – Helen geht jede Nacht in die Unterwelt, versucht möglichst nicht zu sterben und muss in der Realität mit den Konsequenzen ihres waghalsigen Unternehmens umgehen. Doch was den Band so gut und spannend macht, ist besonders, was all das für Lucas und Helen bedeutet. Die Veränderungen, die beide durchmachen, sind spannend und total gut ausgearbeitet.

Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass „Göttlich verloren“ ein toller zweiter Band ist. Der Schreibstil ist wieder so angenehm und spannend wie zuvor und die Protagonist*innen werden immer weiter ausgebaut und müssen sich immer neuen Herausforderungen stellen. Die Bedrohungen rücken von allen Seiten voran und ich bin schon gespannt, wie sie dann im finalen Band gipfeln! Diese Reihe gehört auf jeden Fall zu den besten aus dem Bereich der mythischen Geschichten und die Umsetzung mit den Gottheiten ist teilweise neu und einzigartig. Einfach ein Must-Read für alle Fans der griechischen Mythologie!

 

Lesen, wenn: Ihr herausfinden wollt, ob Helen ihr Schicksal erfüllen und die Blutschuld aufheben kann.

Nicht lesen, wenn: Ihr den ersten Band nicht kennt.

Teile diesen Beitrag

Schreibe einen Kommentar