Drachenzeit (Talon 1) von Julie Kagawa

Drachenzeit von Julie Kagawa

Hintergrundinfos:

Titel: Drachenzeit

Untertitel: Talon

Autorin: Julie Kagawa

Seitenzahl: 560 Seiten

Verlag: Heyne

Erscheinungsdatum: 05.10.2015

Klappentext:

Strand, Meer, Partys – einen herrlichen Sommer lang darf Ember Hill das Leben eines ganz gewöhnlichen kalifornischen Mädchens leben! Danach muss sie in die strenge Welt des Talon-Ordens zurückkehren – und kämpfen. Denn Ember verbirgt ein unglaubliches Geheimnis: Sie ist ein Drache in Menschengestalt, auserwählt, um gegen die Todfeinde der Drachen, die Krieger des Geheimordens St. Georg, zu kämpfen. 

Garret ist einer jener Krieger, und er hat Ember sofort als Gefahr erkannt. Doch je näher er ihr kommt, umso mehr entflammt er für das ebenso schöne wie mutige Mädchen. Und plötzlich stellt er alles, was er je über Drachen gelernt hat, infrage …

 

Meine Meinung:

So schnell kann es gehen: Da räumt man einmal sein Bücherregal auf und stolpert praktisch über ein grünes Buch von einer Serie, die man nie beendet hat. Als mir „Drachenzeit“, der erste Band von Julia Kagawas „Talon“-Serie in die Hände fiel, bekam ich sofort Lust, in die Geschichte einzusteigen. Ich hatte sie vor einigen Jahren schon einmal gelesen, doch aus mir unerfindlichen Gründen nie beendet.

Ember kann den Sommer gar nicht erwarten. Denn der Sommer bedeutet für sie und ihren Zwilling Dante Freiheit. In diesem Sommer haben die beiden Zeit, den Strand zu erkunden und sich mit anderen Leuten anzufreunden. Genau das ist auch die geheime Mission der beiden. Denn obwohl sie so unschuldig aussehen, verbirgt sich hinter ihrer menschlichen Oberfläche jeweils ein Drache.

Ember und Dante gehören als Nestlinge – junge Drachen – zu der Drachenorganisation „Talon“. Sie wurden jahrelang behütet und erzogen und sollen nun lernen, sich in die Gesellschaft der Menschen einzufügen. Für die beiden, die bisher im Nirgendwo gelebt haben, ist der Umzug ins sonnige Kalifornien daher alles, was sie je wollten. Und ihnen bleibt nur der Sommer, um sich auszutoben (auch wenn es viele Regeln gibt), ehe sie ihren Platz in der Organisation einnehmen sollen.

Besonders für Ember kann der Sommer nicht lang genug gehen. Sie hasst es zwar, ihren Drachen versteckt zu halten und das Gefühl zu fliegen, vermisst sie mehr als alles andere. Aber sie freundet sich schnell mit einigen Einheimischen an und verbringt ihre Tage damit, zu surfen und in Shoppingcentern abzuhängen. Ember ist vollkommen fasziniert von diesem Leben und begehrt immer mehr gegen die Regeln auf, die „Talon“ ihr aufzwingt. Als sie dann auch noch einen Einzelgänger kennenlernt – also jemanden, der sich von Talon losgesagt hat und nun gesucht wird – wird deutlich, dass Ember Talon nicht so gut kennt, wie sie es gerne hätte.

Garrett glaubt ebenfalls, Talon gut zu kennen. Er ist ein Krieger des Sankt-Georg-Ordens und hat sein Leben der Jagd nach Drachen verschrieben. Gemeinsam mit seinem Team erhält er die Anweisungen des Ordens und schaltet so einen Drachen nach dem anderen aus. Schließlich haben diese nicht nur seine Familie umgebracht; jeder weiß auch, dass Drachen perfide und böse sind und irgendwann die Weltherrschaft an sich reißen wollen. Davon ist auch Garrett überzeugt, bis er nach Kalifornien geschickt wird, um herauszufinden, ob sich da ein Drache herumtreibt. Und bis er Ember begegnet, die seine ganze Welt auf den Kopf stellt.

Ember ist ein totaler Freigeist. Sie versprüht beinahe so etwas wie eine nervöse Energie, kann nicht still sitzen und will am liebsten die ganze Welt erkunden. Sie ist ein Adrenalinjunkie, jung und naiv. Sie ist aber auch empathisch und ziemlich friedliebend dafür, wie vielen Leuten sie gerne den Kopf abreißen würde – es aber dann nicht tut.

Garrett ist der Vorzeigesoldat: Sehr jung hat er bisher alle Aufträge erfüllt und sein Leben dreht sich nur um die nächste Mission. Doch als er dann Ember kennenlernt und sich in ihr Leben schleust, lernt er nebenbei noch, was es heißen kann, Freunde und Spaß zu haben. Er ist ein total angenehmer Protagonist, weil er nicht so verbissen ist wie einige andere. Er ist bereit dafür, Fehler zu machen und sich diese auch einzugestehen und entsprechend zu handeln.

Riley ist dagegen ein Pulverfass und verzweifelter Freiheitskämpfer. Er fühlt sich für Talon verantwortlich und schwebt so zwischen Ember und Garrett. Auch wenn es nicht immer so wirkt, ist er stets um alle besorgt.

Der erste Band der Reihe hat mir total gut gefallen! Der Roman hat mich praktisch an den Strand entführt und ich hatte total das Gefühl, mit Ember auf dem Surfboard zu sitzen und auf die nächste Welle zu warten. Die ganze Atmosphäre ist unglaublich gut ausgestaltet und man spürt genau, wie viele Details und Liebe Julie Kagawa da hineingesteckt hat. Aber auch die Idee mit den Drachen und der Organisation haben mir gut gefallen. Es ist mal ein anderer Ansatz bei Drachengeschichten und damit hatte mich die Autorin sofort. Und als die Protagonist*innen dann auch noch liebenswert, nachvollziehbar und gut waren, konnte ich mich gar nicht mehr retten, als vollkommen in die Geschichte einzutauchen. Was auch immer mich davon abgehalten hat, damals weiterzulesen – nun will ich unbedingt erfahren, wie es weitergeht!

 

Lesen, wenn: Ihr eine sommerliche Drachengeschichte lesen wollt, in der es mal einen neuen Ansatz gibt.

Nicht lesen, wenn: ihr etwas gegen jugendliche Drachengeschichten habt.

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