Klappentext:
Seit Quinn denken kann, trägt sie ein Tattoo im Nacken. Ein wunderschönes, verschlungenes Muster – doch weder sie noch ihre Adoptiveltern wissen, woher sie es hat. Bis Quinn an der Vancouver Island University auf Nathan trifft. Nathan, der ihr einen heiß ersehnten Job vor der Nase wegschnappt. Dessen funkelnde Augen und fast raubtierhafte Geschmeidigkeit Quinn unweigerlich faszinieren. Instinktiv spürt sie, dass hinter der Fassade des Vorzeigestudenten etwas Unbezähmbares lauert. Doch sie ahnt nicht, dass Nathans Geheimnis etwas mit den Visionen zu tun hat, die sie seit Monaten verfolgen.
Meine Meinung:
Der erste Band der „Touch of Ink“-Duologie wartet mit einem so schönen Cover auf, dass ich gar nicht anders konnte, als in die Geschichte einzutauchen.
Quinn ist im ersten Semester an der Vancouver Island University. Und obwohl das Semester noch nicht richtig begonnen hat, ist sie schon in Nanaimo, um sich einzurichten und sich einen Job bei einer Professorin zu sichern.
Aus dem Job wird leider nichts, da sich die Dozentin für Nathan entscheidet und Quinns Ankunft in diesem neuen Abschnitt ihres Lebens damit einen Dämpfer verpasst. Doch da Quinn bei ihrer Schwester untergekommen ist, ist sie zum Glück nicht so sehr auf den Job angewiesen.
Neben Nathan lernt Quinn an ihren ersten Tagen auch gleich Maya, Joanna und Gabriel kennen und spürt deutlich, dass es eine Art Rangordnung an der Uni gibt, von der sie bisher nichts weiß und durch die sie sich nicht einschüchtern lassen will. Zu ihrem Unmut zieht sie durch ihr beherztes Eingreifen aber die Aufmerksamkeit von Gabriel und Joanna auf sich, die versuchen zu ergründen, wer genau Quinn eigentlich ist.
Und das ist auch so ein bisschen der Knackpunkt der Geschichte – denn Quinn weiß selbst nicht so genau, wo ihre Wurzeln liegen. Sie wurde als fünfjährige mit einem Tattoo im Nacken vor einem Waisenhaus ausgesetzt und trägt die Last der Unwissenheit seitdem mit sich herum.
Hinzukommt, dass Quinn neben ihrem mysteriösen Tattoo auch immer wieder von merkwürdigen Attacken heimgesucht wird und ab und an extrem wütend wird – ohne besonderen Grund. Herausfinden zu wollen, woher das ganze kommt und warum sie anfällig für etwas derartiges ist, hat sie schon fast aufgegeben.
Nathan, den Quinn bereits zum Anfang kennengelernt hat, ist der zweite Hauptprotagonist und von Anfang an ist klar, dass Quinn etwas an sich hat, das ihn zu ihr hinzieht. Dann entdeckt er das bekannte Tattoo in ihrem Nacken und schnell ist ihm klar, dass Quinn mehr ist als nur irgendeine Studentin. Schnell wird klar, dass sie zu einem Geheimnis gehört, das sowohl gefährlich als auch verboten ist.
Quinn ist eine starke und mutige Protagonistin, die mit ihren Attacken und Wutausbrüchen ihr Leben einigermaßen gut gemeistert hat. Ihr Durchhaltevermögen und ihr Optimismus, dass es für all das einen Grund gibt und dass sie selbst in der Lage ist, ihr Leben zu beeinflussen. Ich fand es stark zu sehen, wie sie trotz ihrer Blauschwäche entschlossen genug ist, ein Studium im Grafikbereich anzugehen.
Nathan ist ein sehr lockerer, geerdeter Typ, der sich andauernd Sorgen um alle macht. Nachdem man mehr über seine Position und seinen Hintergrund herausfindet, ist nur zu klar, woher das kommt – doch mit Quinn an seiner Seite hat er jemanden, der ihn neu herausfordert und bei dem er seine Sorgen auch mal ablegen kann. Die beiden harmonieren wirklich sehr gut und ich fand es spannend zu sehen, wie sie einander nach und nach näherkommen.
Da ich nicht zu viel spoilern möchte, kann ich auf einen Großteil der Geschichte leider nicht eingehen. Insgesamt hat es sich aber in eine andere Richtung entwickelt, als ich vorher dachte und vor allen Dingen das Ende hat mich sehr überrascht. Ich hatte schon die eine oder andere Vermutung, die sich dann aber als falsch erwiese. Obwohl ich an sich kein riesiger Fan dieses Zweiges der Fantasy bin, haben mich die alten Traditionen und Kulturen der Tribes doch in den Bann gezogen. Ich möchte gerne noch mehr über die Gesellschaft und ihre Hierarchien herausfinden und mitansehen, ob Quinn endlich ihren Platz im Leben findet.
Lesen, wenn: Ihr in eine uralte Kultur eintauchen und eine junge Frau dabei begleiten wollt, die versucht, ihren Platz im Leben zu finden.
Nicht lesen, wenn: Ihr etwas gegen Geschichten von alten Stämmen und Hierarchien habt.