Klappentext:
Irene Winters beschafft seit Jahren für die unsichtbare Bibliothek die seltensten Bücher aus verschiedenen Welten. Eines Tages wird sie von einer Drachenfrau für einen brisanten Auftrag angeheuert: Sie soll für sie ein seltenes Buch finden und ihr damit zu einem machtvollen Posten verhelfen. Doch Irene weigert sich. Seit Jahrtausenden ist die Bibliothek neutral und darf für niemanden Partei ergreifen. Damit kein anderer Bibliothekar in Versuchung gerät, den heiklen Auftrag anzunehmen, machen sich Irene und ihr Lehrling auf die Jagd nach dem begehrten Buch. Und die führt sie in das New York der 1920er-Jahre, in die Zeit von Prohibition, Gangstern und Verbrechen …
Meine Meinung:
Ich freute mich sehr, Irene und Kai bei einem neuen Abenteuer zu begleiten und auch zu erfahren, wie es nach dem dramatischen Finale des letzten Bandes mit der Bibliothek weitergehen würde!
Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zu den vorherigen Bänden!
Der Einstieg des Buches erinnerte mich sehr an den vom ersten Band – denn mal wieder versucht Irene, ein Buch zu bekommen und muss am Ende eine waghalsige Flucht bewältigen. Wieder tut sie dies alleine, denn Kai ist bei Familienfeierlichkeiten in einer anderen Welt.
Die Bibliothek steht noch immer, dank Irenes mutigem Einsatz und trotzdem kämpft die Bibliothekarin noch mit den Erinnerungen, wie sie Alberich besiegt hat. Brennende Bücher sind so ziemlich das Schlimmste, was man sich für eine*n Bibliothekar*in vorstellen kann, und dass Irene für das Feuer verantwortlich ist, verfolgt sie bis in ihre Träume. Doch ansonsten geht alles in der Bibliothek wieder seinen geregelten Gang, bis Irene auf einmal von einer Drachenfrau aufgesucht wird.
Diese versucht sie in einen Wettstreit mitreinziehen, bei dem ein wichtiger Minister*innenposten der Drachen besetzt werden soll. Es geht – wie sollte es anders sein – um die Beschaffung eines Buches. Irene erfährt, dass der zweite Mitstreiter bereits Hilfe von einem Bibliothekar erhält, etwas, was der Neutralität der Bibliothek vollkommen entgegenspricht. Ausgerüstet mit dem Auftrag, diesen Bibliothekar zu finden und herauszufinden, was genau da vor sich geht, machen sich Kai und Irene auf in eine Welt, die ihre ganz eigenen Tücken aufweist.
Im New York der gefühlten 1920er, mit Prohibition, Gangstern und Flüsterkneipen müssen sich Kai und Irene vor immer mehr Leuten verstecken, während sie langsam den Drachen und dem Bibliothekar auf die Spur kommen.
Irene hat sich sehr gemacht und ist eine überaus mutige, intelligente Anführerin geworden, die bei den diversen Interessengruppen einen einschneidenden Ruf besitzt. Auch dieses Mal muss sie ihr diplomatisches Geschick beweisen, um sich, die Bibliothek, Kai und die Welten im Gleichgewicht zu halten.
Diese Geschichte war eine überaus logische Wahl – es ist das erste, in dem man über so lange Zeit mit Drachen in Berührung kommt. Während die Elfen beinahe schon zum Inventar der Welten zählen, so waren Drachen bisher noch eine unbekannte Macht.
„Das dunkle Archiv“ hat mir gut gefallen, auch, wenn es im Vergleich zu seinen beiden Vorgängern ein wenig schwächer ist. Das liegt aber meiner Meinung nach vor allem daran, dass es mitunter sehr verstrickt und kompliziert ist – aber das haben Intrigen nun mal an sich. Trotzdem war es großartig, diese Welt zu besuchen und Genevieve Cogman bezaubert mich immer wieder mit ihrer Ideenvielfalt und Detailverliebtheit. Sie schafft es stets, mich zu überraschen und ich brenne darauf, noch mehr von den Welten kennenzulernen.
Lesen, wenn: Ihr Irene und Kai ins New York der 1920er Jahre begleiten und Drachen verfolgen wollt.
Nicht lesen, wenn: Ihr die Serie nicht kennt oder Probleme mit verworrenen Handlungssträngen habt.