Klappentext:
Sich zu verlieben, das stand nicht auf Emmas Agenda, als sie für ein Auslandsjahr an der schottischen Dunbridge Academy angenommen wird – dem Internat, an dem sich ihre Eltern kennengelernt haben. Hier will sie Hinweise auf ihren Vater finden, der die Familie vor Jahren verlassen hat. Ablenkung von ihrem Plan kann sie dabei nicht gebrauchen, aber als sie Schulsprecher Henry trifft, weiß Emma sofort, dass sie ein Problem hat. Während geheimer Mitternachtspartys und nächtlicher Spaziergänge durch die alten Gemäuer der Schule wachsen Gefühle zwischen ihnen, gegen die Emma schon bald machtlos ist. Doch Henry hat eine Freundin und Emma kein Bedürfnis, sich das Herz brechen zu lassen …
Meine Meinung:
Hat ein Buchhype mal wieder dazu geführt, dass ich erfahren musste, ob er um das Buch gerechtfertigt ist? Ja. Und da gefühlt die ganze deutsche Bookstagram Community „Dunbridge Academy“ hypt und gelesen hat, konnte ich natürlich nicht widerstehen. Dass das Buch außerdem einen echt schönen Buchschnitt hat, war natürlich ein Bonus!
Gleich auf den ersten Seiten lernt man die Hauptprotagonistin Emma kennen. Sie ist zu spät – und das, obwohl sie heute nach Schottland fliegen soll, um dort ihr Auslandssemester zu beginnen. Mit Ach und Krach bekommt sie ihren Flug noch und lernt dabei gleich einen ihrer neuen Mitschüler, Henry, kennen.
Dieser Zusammenstoß genügt, damit Emma weiß, dass sie in Schottland noch mehr erwartet als die erhofften Informationen um ihren verschwundenen Vater. Doch als Henry von seiner Freundin Grace am Flughafen abgeholt wird, ist Emma klar, dass sie sich da nicht einmischen darf. Daher konzentriert sie sich ganz auf ihr eigentliches Ansinnen.
Die Dunbridge Academy ist der Ort, an dem ihr Vater und ihre Mutter sich kennenlernten. Sorgfältige Internetrecherche ergab, dass ihr Vater nun wieder in der Nähe wohnen soll. Und Emma braucht unbedingt ein paar Antworten von ihm – warum hat er sie verlassen? Würde er es wieder tun? Nur zu diesem Zweck hat Emma sich für dieses Auslandsjahr entschieden. Doch schnell wird klar, dass die Dunbridge Academy einen ganz besonderen Charme hat, dem man sich nur schwer entziehen kann.
Mit dem alten, herrschaftlichen Gemäuer, den Lehrer*innen und Schüler*innen, die eher wie eine Familie sind und den vielen Ausflugsmöglichkeiten ist die Dunbridge für viele ein Zuhause. Und auch Emma, die in Deutschland alles zurückgelassen hat, fühlt sich schnell willkommen. Henry trägt besonders dazu bei, der immer da zu sein scheint, wenn sie ihn braucht. Doch auch ihre Mitbewohnerin Tori, Mitternachtspartys und ein ausgezeichnetes Laufteam, versüßen Emma den Aufenthalt. Wäre da nur nicht Mr. Ward, ein Lehrer, der irgendetwas gegen sie zu haben scheint.
Emma ist eigentlich eine relativ rationale Person. Sie hat einen Plan und führt diesen verbissen aus. Außerdem hat sie für sich Strategien entwickelt, mit Stress und Chaos umzugehen – doch nichts davon wirkt bei Henry und seinem aufmerksamen Charakter. Mitzuerleben, wie Emma sich langsam in der Dunbridge einlebt, war wirklich schön!
Henry ist ebenso interessiert an Emma, wie sie an ihm. Doch da ist auch noch seine unglaublich nette, hübsche und intelligente Freundin Grace. Doch irgendwie sind die beiden nicht mehr das Paar, das sie mal waren und Henry muss sich fragen, was er für sein Leben will.
Das Leben an der Dunbridge Academy hat mich schnell in den Bann gezogen. Wie gerne wäre ich auch auf so einer Schule – sogar trotz des Morgenlaufs. Schön fand ich, dass es hier nicht diese typische-Liebesdreiecks-Geschichte gibt, bei der eine Person richtig arschig ist. Grace ist einfach klasse und man wünscht sich, dass es ihr gut geht. Ich finde auch nicht, wie einige angemerkt haben, dass das Buch moralisch ein wenig schwierig sei, sondern eher, dass es sehr realitätsnahe ist. Sich einzugestehen, was man empfindet, kann ein ziemlicher Prozess sein. Hinzukommt, dass die Protagonist*innen relativ jung sind und Fehler machen dürfen.
Die Thematik mit Emmas Vater gibt einen spannenden Entwicklungsschub, auch, wenn ich das Gefühl hatte, dass das beinahe ein wenig in den Hintergrund tritt. Und dieser andere Plottwist … nun, der kam ziemlich unerwartet. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich ihn nicht etwas konstruiert fand, da er der Geschichte noch einmal einen ganz anderen Drive gibt. Aber trotzdem war es spannend, sehr realitsnah und ehrlich geschrieben. Dafür und für einige knisternde Szenen kann ich gar nicht anders, als das Buch zu empfehlen.
Lesen, wenn: Ihr auf New-Adult-Romane steht, die in zauberhaften Internaten spielen.
Nicht lesen, wenn: Ihr große Action erwartet.