Wenn ein Stern erstrahlt (Crescent City 2) von Sarah J. Maas

Wenn ein Stern erstrahlt von Sarah J. Maas

Hintergrundinfos:

Titel: Wenn ein Stern erstrahlt

Untertitel: Crescent City

Autorin: Sarah J. Maas

Seitenzahl: 912 Seiten

Verlag: dtv

Erscheinungsdatum: 15.06.2022

Klappentext:

Bryce Quinlan und Hunt Athalar haben eine Abmachung: Bis zur Sonnenwende soll ihre Beziehung rein platonisch sein, obwohl das Feuer zwischen ihnen ganz Crescent City in Brand setzen könnte. Doch als sie sich ungewollt im Zentrum des Konflikts zwischen den Rebellen und den göttlichen Asteri wiederfinden, wird schnell klar, dass sie noch lange nicht in Sicherheit sind. Bryce will weder in eine Rebellion hineingezogen werden noch den Befehlen der Asteri Folge leisten. Gemeinsam mit Hunt schmiedet sie einen eigenen Plan. Der aber ist hochgefährlich…

 

Meine Meinung:

Kein Buch. Auf kein Buch habe ich mich dieses Jahr so sehr gefreut wie auf den zweiten Teil von „Crescent City“. Denn Sarah J. Maas gehört nicht nur zu meinen absoluten Lieblings-autorinnen, sondern hat auch mit dem ersten Band dieser Reihe erneut bewiesen, wie großartig sie ist und wie tolle Welten, Geschichten und Protagonist*innen sie erschaffen kann. Bevor ich mich aber in Lobhudeleien über den fantastischen ersten Band verliere, wende ich mich lieber dem zweiten zu.

Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zum ersten Band!

Die Geschehnisse in Crescent City haben sich etwas beruhigt und alle sind nach dem Dämonenangriff, dem Tod der Erzengel Micah und Sandriel und der Beinahe-Auslöschung durch die Asteri zu einem gewissen Alltag zurückgekehrt. Zu diesem Alltag gehört für Bryce, dass sie nun jeder kennt. Denn alle wissen nun, dass sie die Tochter des Herbstkönigs der Fae ist, eine Sternengeborene mit großer Macht und nun auch Trägerin von Lunas Horn. Dass ihr zu den unpassendsten Gelegenheiten ein Stern auf der Brust erstrahlt, tut sein Übriges.

Trotzdem versuchen Bryce und Hunt, ihr Leben zu ordnen. Für Hunt, der nach unendlicher Zeit fast so etwas wie ein freier Bürger ist, gehört dazu, selbst zu entscheiden, wo er für wen arbeiten will und wie er seine Zeit verbringt. Und das macht er am liebsten an der Seite von Bryce, auch, wenn sie sich die Zeit nehmen wollen, sich erstmal ein wenig kennenzulernen.

Doch als schließlich ein Junge mit geheimnisvollen Kräften verschwindet und sowohl von der Flusskönigin, als auch von der Rebellenorganisation Ophion und von den bösen Vollstreckern der göttlichen Asteri gesucht wird, kann Bryce sich nicht zurückhalten. Der Fakt, dass sie außerdem immer wieder Puzzleteile entdeckt, die zu Danikas Leben gehörten und von denen sie bisher nichts wusste, führt dazu, dass Bryce sich in die Suche nach all dem verbeißt. Und so kommen sie und ihre Freunde immer mehr düsteren Geheimnissen auf die Schliche und müssen sich immer wieder fragen, für wen sie kämpfen: Für die göttlichen Asteri, für die Rebellen, die alle Wanen stürzen wollen oder für sich selbst?

Bryce geht mit ihrer neuen Stellung in Crescent City relativ gut um und lässt sich wie immer nichts gefallen. Sie findet nach und nach aber ihre Position, lotet die Grenzen ihrer neuen Stellung aus und muss sich auch mit den Nachteilen auseinandersetzen. Ansonsten schlägt in ihr das gütige Herz, das sie schon im ersten Band offenbarte. Sie ist schlau, lustig und bereit, alles zu riskieren, um dem zu folgen, was sie für richtig erachtet. Manchmal kann sie die Konsequenzen nicht abschätzen, aber sie erträgt diese mit hoch erhobenem Kopf und einem kessen Spruch auf den Lippen.

Hunt ist so frei wie noch nie zuvor und genießt das Leben mit Bryce. Wenn es nach ihm ginge, würden sie sich für immer still und friedlich zurückziehen und das Leben genießen – doch es gibt Gründe, warum Hunt damals die Rebellion mitangeführt hat und diese lassen ihn auch jetzt nicht kalt. Seine Stärke, sein Vertrauen und seine Loyalität zeichnen ihn besonders aus.

Die Beziehung von Hunt und Bryce hat sich einfach nur gut angefühlt und strahlt für mich das richtige Maß an Sexualität, Vertrauen und Respekt aus. Sie geigen einander regelmäßig die Meinung, stehen aber zueinander, wenn es drauf ankommt.

Sie als Nebenprotagonist*innen zu bezeichnen, fühlt sich eigentlich nicht richtig an. Denn Ithan, Ruhn, Tharion, Dec und Flynn sind vielmehr die Familie von Bryce, die noch durch Juniper und Fury und Hypaxia ergänzt wird. Sie sind alle so unterschiedlich und bekommen in diesem Band endlich die Möglichkeit, sich mehr zu zeigen. Gerade Ruhn hat einen Platz in meinem herzen und mitzuerleben, wie Ithan versucht, seinen Platz im Leben zu finden, hat mich einfach immer wieder beeindruckt.

Der zweite Band hat eine andere Dynamik als der erste und ich war über den Einstieg etwas überrascht. Doch alles baut sich nach und nach wunderbar auf und ich habe es genossen, so viel Zeit in Crescent City zu verbringen und die einzelnen Protagonist*innen in ihrem Leben zu begleiten. Die Jagd nach dem Jungen und die Jagd nach Hinweisen darüber, was Danika eigentlich wirklich gesucht hat, war spannend und führte immer wieder zu unvorhersehbaren Plottwists. Und oh mein Gott, die Enthüllungen am Ende – die waren einfach nur wie eine Bombe, die eingeschlagen hat!

Es gab nicht wie im ersten dieses epische lange Finale, aber die Puzzlesuche hatte ihren eigenen Charme und das Ende hat mich aufkreischen lassen. Ich weiß zwar nicht, wie ich es aushalten soll, nun warten zu müssen, bis ich erfahren kann, ob das alles das bedeutet, was ich annehmen, aber gut.

Und ich wäre für ein Personenregister wirklich dankbar. Die ganzen Prinzen des Schlunds, der Schlucht, der Kluft – da hab ich schnell mal den Überblick verloren.

 

Lesen, wenn: Ihr erfahren wollt, was es bedeutet, eine Sterngeborenen zu sein und welcher Platz Bryce in der Welt von Crescent City zugedacht ist.

Nicht lesen, wenn: Ihr den ersten band nicht kennt oder einfach keinen guten Fantasy-Geschmack habt!

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