Was ist mit uns von Becky Albertalli & Adam Silvera

Was ist mit uns von Becky Albertalli & Adam Silvera

Hintergrundinfos:

Titel: Was ist mir uns

Autoren: Becky Albertalli & Adam Silvera

Seitenzahl: 416 Seiten

Verlag: Arctis

Erscheinungsdatum: 20.09.2019

Klappentext:

Sommer in New York. Für Praktikant Arthur, den verträumten Broadway-Liebhaber, ein absoluter Traum. Für den frisch getrennten Ben, der mit seinem Ex zur Sommerschule muss, ein wahrer Albtraum. Aber für beide nimmt der Sommer eine unerwartete Wendung, als sie einander kurz begegnen und danach nicht wieder vergessen können. Quer durch die Stadt begeben sie sich auf die Suche nach dem anderen, nach ihren Gefühlen und nach der Antwort auf die Frage: Was ist das mit uns?

 

Meine Meinung:

Wenn ein ziemlich guter Freund ein totaler Fan von Becky Albertalli und von Adam Silvera ist, dann kommt man irgendwie nicht drumrum, als das Buch lesen zu müssen, was diese beiden Autoren zusammen herausgebracht haben. Zumindest war es bei mir so.

Aber tatsächlich war ich auch selbst motiviert, das Buch zu lesen – denn von Becky Albertalli habe ich schon einiges gelesen und habe mich immer sehr wohl in ihrer Welt gefühlt. Daher freute ich mich schon, Arthur und Ben kennenzulernen und mit ihnen einen Sommer in New York zu verbringen.

Denn das ist irgendwie auch schon die Krux an der ganzen Sache: Arthur ist nur über den Sommer in New York, weil seine Mutter durch die Arbeit gezwungen war, ihren Sommer in New York zu verbringen. Und da sie – wie Eltern eben so sind – sich dachte, dass sich ein Praktikum gut in Arthurs Lebenslauf machen würde, nahm sie ihn gleich mit.

Für Arthur beginnt damit eine Zeit weg von seinen besten Freunden Jessie und Ethan und dafür eine lange Zeit zwischen dem nächsten Starbucks oder der nächsten Postfiliale. Und bei einem seiner langweiligen Botengänge begegnet er schließlich Ben.

Dieses Treffen ist einerseits so normal und andererseits so absurd, wie es nur in New York sein könnte. Und endet schließlich damit, dass Arthur Ben nicht vergessen kann und sich mehr und mehr darüber klar wird, dass er gerne mehr über diesen heißen Typen herausfinden möchte. Denn das Universum hat ihn doch nicht zufällig zu genau dieser Zeit an genau diesen Ort geführt, richtig?

Das Wunderbare an dem Buch ist, dass man nicht nur Arthurs Sicht kennenlernt, sondern auch immer wieder bei Ben in das Leben eintaucht. So bekommt man einen ziemlich guten Eindruck davon, dass nicht nur Arthur die Begegnung mit Ben nicht vergessen kann, sondern, dass es auch umgedreht so ist.

Besonders klar wird durch diese beiden Darstellungen die Unterschiedlichkeit der Protagonisten an sich – wie sie sich an das Treffen zurückerinnern und was sie tun, um den anderen wiederzufinden – , sondern auch, wie ein Protagonist einerseits wahrgenommen und andererseits wirklich ist. Zwischen diese unterschiedlichen Perspektiven einen eleganten und charakterkonformen Übergang zu schaffen, ist nicht leicht – es gelingt den beiden Autoren aber außerordentlich gut!

Spannend ist auch, dass Ben und Arthur ansonsten aus sehr unterschiedlichen Welten, mit unterschiedlichen Erwartungen, Fähigkeiten und Zukunftsplänen kommen. Das ist mal für den einen und mal für den anderen mehr ein Problem, aber die Protagonisten verdeutlichen, dass solche Dinge keine Rolle spielen müssen, wenn sie erst einmal verbalisiert und damit kommuniziert sind. Denn für keinen von beiden ist es relevant, wie viel die Eltern eigentlich verdienen oder ob man an einem Ivy-League-College seine Zukunft plant.

Und hier haben wir auch wieder diesen fast finalen Grund, warum mit das Buch so gut gefallen hat: Es geht um die Realitätsnähe, darum, dass all das, was in diesem Buch passiert, vermutlich genau so schon passiert ist oder passieren könnte. All die Gedanken und Handlungen der beiden Protagonisten sind vollkommen klar und nicht überzogen. Sie sind zwei normale Typen, mit normalen Problemen, die sie so nahbar und echt machen.

Dass die Geschichte zudem noch süß, romantisch und alles in allem wirklich zauberhaft ist, brauche ich eigentlich gar nicht weiter zu erwähnen. Die Protagonisten sind wunderbar ausgearbeitet und haben ihre Ecken und Kanten, ihre guten und ihre schlechten Seiten. Das Setting ist toll und die Geschichte passt unglaublich gut in die Stadt, die niemals schläft.

Einen einzigen Kritikpunkt habe ich: Das Ende. Also wirklich! Das ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Und damit tue ich mich sehr schwer. Ich hätte es viel besser gefunden, wenn sich die Autoren für das eine oder das andere Ende entschieden hätte und nicht für dieses komische Mittelding. Das ist absolut frustrierend und bringt die Geschichte für mich zu keinem befriedigendem Abschluss.

 

Lesen, wenn: Ihr euch mal von den großen Problemen der Welt zurückziehen wollt und mit Arthur und Ben einen Sommer in New York verbringen möchtet.

Nicht lesen, wenn: Ihr klare Enden mögt oder wenn ihr etwas gegen eine leichte und eloquente Liebesgeschichte habt.

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Jakob

    GENAU SO!
    Ich habe das Buch total geliebt und mich so sehr gefreut, dass du es auch gelesen hast! Ich hoffe so sehr, dass die beiden wirklich eine Fortsetzung schreiben, die uns mehr mit dem Ende versöhnen wird.
    Liebe Grüße!

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