Klappentext:
Früher existierte Magie nur in Träumen. Sie war eine geheimnisvolle Kraft, die Wunder vollbringt. Aber so ist Magie nicht. Das weiß Rayne besser als jede andere. Wahre Magie ist düster und gefährlich – und dennoch Raynes einzige Chance, in den Armenvierteln Londons zu überleben. Mittels besonderer Artefakte, den Sigils, hat sie gelernt, die blau schimmernde Flüssigkeit zu nutzen … und mit ihr zu kämpfen. Doch als die Magie außer Kontrolle gerät, kann Rayne nur ein einziger Junge helfen. Er herrscht über die mächtigsten Sigils der Welt und stellt sie vor die Wahl: Entweder die Magie in Raynes Adern wird sie töten – oder sie bindet ihr Leben an die Dark Sigils. Für immer.
Meine Meinung:
Ich kann es gar nicht oft genug zugeben: Ich bin ein Opfer von schönen Buchcovern oder schönen Buchschnitten. Und weil „Dark Sigils“ gleich auch noch beides hat, konnte ich einfach nicht widerstehen und musste das Buch mitnehmen!
Die Hauptprotagonistin, die sich zwischen diesen hübschen Buchseiten versteckt, ist Rayne. Sie lebt mit ihrer besten Freundin Lily in einem Waisenhaus. Doch das ist eigentlich nur eine Tarnung für eine der Gangs, die London unsicher machen und Lily und Rayne müssen den Befehlen des Anführers folgen und möglichst viel Geld für ihn ranschaffen. Rayne wird dafür in die Arenen geschickt, um mit Magie um Preisgeld zu kämpfen.
Denn die Welt, in der Rayne lebt, besteht eigentlich aus zwei Teilen: Aus der normalen Welt und dem Mirror. Der Mirror tauchte zusammen mit der Magie auf und schwebt nun über dem wirklichen London. In dieser Welt leben die Oberen, die so viel Magie haben, wie sie wollen und generell nur ein verschwenderisches Leben führen.
Rayne hat still und heimlich lange genug gekämpft, dass sie bei einem Profiturnier teilnehmen kann. Von dem Preisgeld wollen Lily und sie verschwinden und ihr altes Leben hinter sich lassen. Doch mitten im Kampf geht etwas schief und das Sigil, das die Magie in sich trägt, die Rayne für den Kampf nutzt, ist anders, als Rayne es bisher kannte. Schnell steht ihr Leben auf dem Spiel und ausgerechnet die Oberen sind die Einzigen, die Rayne mit ihren Sigils noch helfen können. Und Rayne muss erfahren, dass ihr bisheriges Leben eine Lüge war.
Rayne ist eine Überlebenskünstlerin und ihr Fokus liegt ganz auf sich selbst und Lily. Da Raynes Eltern sie verlassen haben, ist Lily ihre Familie und Rayne würde alles tun, um Lily zu schützen.
Außerdem hält Rayne mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg. Sie hat ein starkes Gerechtigkeitsempfinden und bemüht sich, sich in der neuen Welt zurechtzufinden.
Adam, Matt, Celine und Cedric stehen für das Gegenteil von Rayne und stammen direkt aus dem Mirror. Das Leben, das sie führen, ist so ganz anders als Raynes und alle verbindet das Wissen um den Platz in ihrer Welt und das Verantwortungsgefühl.
Die Welt, in der Rayne lebt, hat etwas Futuristisches und ist dank der Sigils doch auch sehr magisch. Gerade diese Magie hat es mir sehr angetan, denn von Ignis hin zu den Würfeln war das mal etwas anderes und kam in einer sehr coolen Ausführung daher.
Dass das Buch erst der Auftakt einer Serie ist, merkt man deutlich, weil es auch für mich am Ende noch total unklar ist zu sagen, ob man Adam oder doch lieber dem Auge trauen sollte oder ob beide nicht eigentlich das gleiche wollen. Ich bin ein Fan davon, dass es keine klare Trennung von den „Guten“ und den „Bösen“ gibt und auch von Raynes Entscheidung am Ende. Damit beweist sie, dass sie eine Protagonistin ist, die über den Tellerrand hinausblicken kann und nicht zu starr und festgefahren in ihren Überzeugungen ist.
Insgesamt hat mir der Auftakt der Sigils-Reihe gut gefallen. Die Details, mit denen die Autorin den Mirror erschafft, sind großartig und sie beweist ein feines Gespür für Magie und Technologie. Und mit dem Ende konnte sie mich auf jeden Fall überraschen und ich bin neugierig darauf, wie die einzelnen Parteien ihre Pläne verfolgen.
Lesen, wenn: Ihr in eine magische Welt eintauchen wollt, in der mächtige Artefakte das Geschehen der Zeit bestimmen.
Nicht lesen, wenn: Ihr etwas gegen die klassischen Protagonist*innen habt, die eine geheime Herkunft haben.
