Verstand und Gefühl von Jane Austen

Verstand und Gefühl von Jane Austen

Hintergrundinfos:

Titel: Verstand und Gefühl

Autorin: Jane Austen

Seitenzahl: 424 Seiten (Ausgabe 2012)

Verlag: dtv

Erscheinungsdatum: 1811 (Erstausgabe)

Klappentext:

„Und wenn ich nicht wenigstens eine von Ihnen gut verheiratet habe, bevor ich Sie wieder abreisen lasse, soll es meine Schuld nicht sein.“

 

Meine Meinung:

Das ist mittlerweile der dritte Jane-Austen-Roman, den ich gelesen habe. Mittlerweile weiß ich den besonderen Schreibstil und die Gesellschaft, in die mich die Autorin entführt, sehr zu schätzen und ich bin schon am Überlegen, welches Buch ich als nächstes von ihr lesen will.

Doch zurück zu „Verstand und Gefühl“.

Im Fokus der Geschichte stehen Mrs. Dashwood und ihre drei Töchter Elinor, Marianne und Margaret. Besonders Elinor und Marianne spielen eine wichtige Rolle, während Margaret nur am Rand vorkommt.

Die kleine Familie wird aufgrund von Erbschaftssachen und einer anstrengenden Schwiegertochter mehr oder weniger aus ihrem bisherigen Zuhause vertrieben und richtet sich in der Nähe eines Verwandten neu ein. Nun bewohnen sie zu viert ein kleines Landhaus und werden von ihrem Verwandten, Sir John und dessen Frau Lady Middelton oft genug in das große Anwesen eingeladen. Sir John liegt es besonders am Herzen, dass den jungen Damen nicht langweilig wird und so fühlen sie sich recht schnell in Barton Cottage Zuhause.

Doch zumindest Elinor hat in Norland Park, ihrem alten Zuhause nicht nur ihren Wohnort, sondern auch den Kontakt zu Edward Ferrars verloren. Der Bruder der Frau von Elinors Stiefbruder und Elinor selbst hatten ein sehr gutes Verhältnis und von allen wurde erwartet, dass die beiden in Zukunft heiraten würden. Doch nun, durch die Entfernung, scheint diese Zukunft verloren zu sein.

Während Elinor Edward vermisst, taucht Mr. Willoughby in dem Leben der Dashwoods auf. Er hat, wie auch Marianne, ein sehr ungestümes Gemüt, ist lebhaft und scheint seinen Gefühlen mit einer besonderen Inbrunst zu folgen. Marianne und er werden unzertrennlich, doch lange ist nicht klar, wie die Verhältnisse zwischen den beiden aussehen. Und dann gibt es da ja auch noch den Colonel, der ein Auge auf Marianne geworfen hat.

Die Geschichte fließt erst sehr entspannt und ruhig dahin. Es geht zum größten Teil wieder viel darum, wie die Gesellschaft aufgebaut ist, welche Vergnügen das Landleben bietet und wie das Leben von unverheirateten jungen Damen zu der Zeit aussah. Doch nach und nach bauen sich immer mehr Geheimnisse und Irrungen auf, die gerade zum Ende hin in einer großen Auflösung gipfeln.

Die beiden Hauptprotagonistinnen Elinor und Marianne könnten unterschiedlicher nicht sein und der Charakter der beiden spiegelt sich wunderbar in dem Titel wieder: Elinor ist eher diejenige, die zuerst ihren Verstand einsetzt, um die Lage zu beurteilen und zu entscheiden, wie sie in der gegebenen Situation reagiert. Marianne vertraut dagegen ihren Gefühlen, lebt diese mit größter Intensität aus und empfindet so neben der größten Freude auch den größten Schmerz. Nach und nach müssen sich die Schwestern aber klar werden, dass sie nicht nur Verstand oder Gefühl haben, sondern jeweils beides. Und es war ziemlich wunderbar, mitzuerleben, wie die beiden Frauen reifen und ihre Beziehung zueinander noch einmal vertiefen.

Zusammenfassend bleibt nur zu sagen, dass „Verstand und Gefühl“ mich wieder ganz bezaubert hat. In diese Welt einzutauchen fühlt sich wirklich immer wie eine Zeitreise an und ich genieße die einfachen Dinge, um die es dabei geht. Ich bin mir sehr sicher, dass der nächste Jane-Austen-Roman bereits auf mich wartet.

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