Spiel der Liebe (Die Schatten von Valoria 3) von Marie Rutkoski

Spiel der Liebe von Marie Rutkoski

Hintergrundinfos:

Titel: Spiel der Liebe

Untertitel: Die Schatten von Valoria

Autorin: Marie Rutkoski

Seitenzahl: 512 Seiten

Verlag: Carlsen Verlag

Erscheinungsdatum: 05.10.2019

Klappentext:

Mit wankelmütigen Verbündeten kämpft Arin gemeinsam gegen das mächtige Imperium. Er redet sich ein, dass er Kestrel nicht mehr liebt, und doch kann er sie nicht vergessen. Obwohl sie ihre Loyalität zum Imperium über das Leben unschuldiger Menschen gestellt hat – zumindest denkt er das. In Wahrheit ist Kestrel Gefangene in einem Arbeitslager. Verzweifelt versucht sie zu fliehen, bevor es zu spät ist. Denn ein erbarmungsloser Krieg ist ausgebrochen, mit Kestrel und Arin im Zentrum. Kann es überhaupt einen Sieger geben, wenn so viel auf dem Spiel steht?

 

Meine Meinung:

Es ist kein Geheimnis, dass ich kein großer Fan dieser Buchreihe bin. Da stellt sich natürlich die Frage, warum ich trotzdem alle Bücher gelesen habe. Das kann ich ganz einfach damit beantworten, dass ich immer gehofft habe, dass die Geschichte ihr Potenzial noch entfaltet.

Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zu den ersten beiden Büchern!

Eins gleich vorneweg: Das ist definitiv der beste Teil der ganzen Reihe. Ich fand ihn besser als die davor und meine Hoffnung, dass die Geschichte mich doch noch packen würde, hat sich damit zumindest ein wenig erfüllt.

In die Welt von Arin und Kestrel wieder reinzukommen, fiel mir überraschenderweise ziemlich leicht, obwohl es schon etwas her ist, dass ich die anderen beiden Bücher gelesen habe. Aber der Autorin gelang es wirklich gut und elegant, mich an die Sachen zu erinnern, die zuvor passiert waren.

Kestrel war vom Imperator und ihrem Vater in die Minen geschickt worden. Das war ihre Strafe für den Verrat, den sie an ihrem Vaterland Valoria begangen hatte, indem sie Arins Meisterspion Tensen mit Informationen versorgt hatte. Kestrel spielte als Verlobte von Verex ein gefährliches Spiel gegen den Imperator und täuschte Arin dabei so gut, dass er entschied, nichts mehr von ihr wissen zu wollen und nach Dacra fuhr. Dass Kestrel aber eigentlich die ganze Zeit alles für ihn und sein Land gab, erfuhr er nicht. Genauso wenig, dass sie für ihren Verrat in die Minen geschickt wurde.

Arin ist aus Dacra mit neuen Verbündeten zurückgekehrt. Dank der Entwicklung einer tödlichen Waffe hat die Königin ihm Unterstützung im Kampf gegen Valoria zugesagt. Arins Leben besteht seitdem daraus, einen Krieg zu planen und dafür zu sorgen, dass sein Volk eine Chance gegen die starke Macht von Valoria hat.

Kestrels Zeit in der Mine, ihre Gedanken und Gefühle fand ich besonders stark. Verschwunden waren die höfischen Ränke und die Lügen, mit denen sie ihr ganzes Leben gefüllt hatte und die Protagonistin, die darunter zum Vorschein kam, fand ich sehr spannend. Dieser Teil – obwohl er für Kestrel zur schmerzhaftesten Zeit gehört – gefiel mir inhaltlich und stilistisch wirklich am besten.

Um nun nicht zu viel vorwegzunehmen, kann ich kaum weiter auf die Handlung eingehen und versuche mal, ein wenig von dem Drumherum zu erzählen.

So stark, wie ich Kestrel fand, so erschien mir Arin doch ruhiger geworden zu sein, fast etwas sanftmütiger und weicher. Diese Sache mit seinem Gott fand ich manchmal ein wenig merkwürdig – ich kann mich aber auch gerade nicht mehr erinnern, ob das in den anderen beiden Teilen auch schon vorkam. (Wenn ja, dann ist es gut. Wenn nein, dann finde ich, hätte die Autorin diesen Aspekt früher einbringen sollen.)

Besonders gern mochte ich seine Unterhaltungen mit Roshar, dem Prinzen. Die Zuneigung der beiden ist deutlich und das selbstgefällige und exzentrische Gehabe von Roshar lockerte die ganze Geschichte etwas auf.

Ansonsten machen strategische Manöver, Kriegsentscheidungen und hinterlistige Pläne einen großen Teil des Buches aus. Das macht natürlich Sinn, da es nun um die entscheidende Schlacht zwischen Herran und Valoria geht und ich habe eigentlich nichts anderes erwartet. Für meinen Geschmack war es gerade noch an der Grenze zu dem Punkt, dass es zu viel wurde – aber mit Gesprächen und Einblicke in die Charaktere hat die Autorin die Balance gut gehalten.

Zusammenfassen bleibt mir zu sagen, dass mich der letzte Teil der Reihe versöhnlich gestimmt hat. Kestrel wurde mir sympathischer und mir hat die Entwicklung von ihr gefallen. Die Details und die strategischen Überlegungen des Krieges sind ausgefeilt und vermitteln die passende Atmosphäre für diese Geschichte. Der Stil der Autorin ist flüssig und ist auch einer der Gründe, warum ich so an der Geschichte festgehalten habe

Ich bin froh, dass ich durchgehalten habe und alle Bücher gelesen habe. Alles in allem ist das eine gute Trilogie, die mit außergewöhnlichen Charakteren und einem Fokus auf Kriegskunst und Strategien glänzt.

 

Lesen, wenn: Ihr die ersten beiden Bücher auch gelesen habt. Dieser Band wird euch einen guten Abschluss der Reihe bringen.

Nicht lesen, wenn: Ihr noch nie etwas von der Reihe gehört habt. Wägt ab, wie wichtig euch Charaktere sind, die von der ersten Seite an sympathisch sind und ob ihr Geschichten mögt, in denen Kriegsstrategien eine wichtige Rolle spielen.

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